POLITIK

Landrat Grootens schwört Rekord-Kreistag auf Herausforderungen ein

lw; 14.11.2025, 12:00 Uhr
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Fotos: Lars Weber --- Der neue Kreistag mit Landrat Klaus Grootens.
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Landrat Grootens schwört Rekord-Kreistag auf Herausforderungen ein

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lw; 14.11.2025, 12:00 Uhr
Oberberg – Klaus Grootens wurde bei konstituierender Sitzung verpflichtet – Mit 72 Mitgliedern ist das Gremium so groß wie nie.

Von Lars Weber

 

Seit rund zwei Wochen ist er bereits im Dienst, nun ist Klaus Grootens, der gewählte neue Landrat und Nachfolger von Jochen Hagt, am Donnerstag ganz offiziell bei der konstituierenden Sitzung des Kreistags eingeführt und vereidigt worden. Auch die 72 Mitglieder des Kreistags wurden verpflichtet. Damit war die Runde im Lindlarer Kulturzentrum so groß wie nie. Nach der Wahl 2009 war der Kreistag noch 58 Mitglieder stark, nach der 2020 gehörten 64 Frauen und Männer dem Gremium an. In der Premierensitzung als Landrat kümmerte sich der Kreistag vor allem um Formalien wie die Besetzung des Kreisausschusses, die Wahl der Landrat-Stellvertreter wurde gemäß einer Vereinbarung in interfraktioneller Runde auf die nächste Sitzung des Kreistags im Dezember verschoben. So stand die Antrittsrede von Grootens im Mittelpunkt, nachdem der Altersvorsitzende Michael Stefer (CDU) den neuen Landrat verpflichtet hatte. Der 52-jährige Grootens schwörte darin den Kreistag ein auf die kommenden Herausforderungen.

 

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Eine davon wird es sicherlich sein, bei den anstehenden Entscheidungen ordentliche Mehrheiten zu bilden. Denn die alten Verhältnisse sind nach der Kommunalwahl passé. Die stabile Mehrheit der CDU (26 Sitze) mit der FDP (in der vergangenen Wahlperiode noch mit FWO und DU, jetzt allein drei Sitze) und der UWG (drei Sitze) existiert nicht mehr. Sie kommen auf 32 der 72 Mandate. Zugleich ist die AfD angewachsen, die Fraktion hat jetzt 13 statt vier Sitze. Die Opposition der vergangenen Jahre aus SPD (15), Grünen (sieben) und Linke (drei) kommt auf 25 Sitze. Neu im Gremium ist das BSW mit zwei Mitgliedern.

 

Um die neuen Verhältnisse weiß natürlich auch der Landrat, der auch deshalb die Gemeinsamkeiten aller in seiner Rede hervorhob. „Uns verbindet das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger.“ Gleich welchen politischen Lagers, alle hätten das Grundgesetz und die Verfassung zu beachten und ihre Pflichten für die Oberberger zu erfüllen, um für diese „die Lebensbedingungen positiv zu gestalten“.

 

[Der Altersvorsitzende Michael Stefer (CDU) verpflichtete den neuen Landrat Klaus Grootens.]

 

Trotz aller Krisen, wollte Grootens den Kreistagsmitgliedern bewusst machen, dass die Rahmenbedingungen im Oberbergischen gut seien. „Die Natur, die Landschaft, die Talsperren, die Dörfer, sie sind Geschenke, die wir erhalten müssen.“ Der Kreis sei dafür verantwortlich, dass es Familien gut gehe, das Pflegebedürftige und Kranke gut versorgt werden. Man müsse sich weiter auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten, sich um den „guten Zustand“ der Straßen kümmern, den Zivilschutz verbessern, so wie es bereits Tag für Tag geschehe.

 

 

Bei der Erreichung der Ziele gebe es natürlich Konflikte, investieren und sparen passten selten zusammen. Zumal der Druck auf die Haushalte angesichts der Rezession noch größer werden wird. „Die Antworten auf die Fragen der Zeit sind keine einfachen.“ Alle zusammen müssten mit Tatkraft und Zuversicht die Ärmel hochkrempeln. Der Kreistag sei ein „Kollegialorgan“, es gehe um ein Miteinander, nicht ein Gegeneinander. Das Gremium sei das Spiegelbild der Bürgerinnen und Bürger. Grootens erwartet eine faire Zusammenarbeit. Er wolle dem Job mit dem Kreistag gemeinsam mit Offenheit und Respekt begegnen.

 

Wie sehr die Worte des neuen Landrats fruchten, werden die kommenden Sitzungen zeigen. Der neue Kreisausschuss tagt am 11. Dezember, der Kreistag kommt dann als nächstes am 18. Dezember zusammen.

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