POLITIK

Länderübergreifende Unterstützung im Wahlkampf

us; 11.05.2022, 12:56 Uhr
Foto: Ute Sommer --- Frank-Peter Twilling (v.li.), Jürgen Spieß, Anne Pampus (beide SPD-Stadtratsfraktion) und Jochen Gran, gestatteten Tobias Schneider, Thorben Peping (Landtagskandidat Oberberg Nord), Sabine Bätzing-Lichtenthäler und dem SPD-Kreisvorsitzenden Thorsten Konzelmann einen Blick hinter die Kulissen des "Kaufhauses für Alle".
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Länderübergreifende Unterstützung im Wahlkampf

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us; 11.05.2022, 12:56 Uhr
Waldbröl - Im Rahmen des Landtagswahlkampfes besuchten der hiesige Kandidat Tobias Schneider und Sabine Bätzing-Lichtenthäler, SPD-Fraktionsvorsitzende im rheinland-pfälzischen Landtag, das "Kaufhaus für Alle".

Von Ute Sommer

 

Sie und ihre Familie wohnen in Forst an der Sieg, ihre Tochter geht ihrem Hobby auf einem Waldbröler Reiterhof nach. Mit 19 Jahren wurde Sabine Bätzing-Lichtenthäler SPD-Parteimitglied, war von 2012 bis 2014 als Abgeordnete im deutschen Bundestag tätig, amtierte von 2014 bis 2021 als Ministerin für Arbeit, Soziales und Gesundheit im rheinland-pfälzischen Landtag. Kein Wunder also, dass die soziale Frage für die heutige Landtags-Fraktionsvorsitzende eine permanent wichtige Rolle spielt, so dass sie der "länderübergreifenden" Einladung des SPD-Südkreiskandidaten Tobias Schneider ins Waldbröler "Kaufhaus für Alle" gern nachkam.

 

Zusammen mit dem Kaufhaus-Verantwortlichen Frank-Peter Twilling erläuterte Projektleiter Jochen Gran die Entstehungsgeschichte des "Kaufhauses" als einem Teil des weitgefassten sozialen Engagements, das in Waldbröl vom ökumenischen Verein "Miteinander unter dem Regenbogen e.V." verantwortet wird. Vor 20 Jahren aus der Taufe gehoben, war das Sozialkaufhaus eine Chance für langzeitarbeitslose Jugendliche, sich wieder in Arbeitsprozesse zu integrieren und wurde vom Arbeitsamt bzw. dem BVA und dem Kirchenkreis finanziell unterstützt. Heute besuchen wöchentlich rund 3.300 Kunden das "KfA" auf der Suche nach Möbeln, Kleidern, Haushaltswaren und Büchern.

 

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"Wir sind vermutlich das meistfrequentierte Geschäft in Waldbröl", betonte Gran, nicht ohne auf die verschärfte Armutsentwicklung in Deutschland hinzuweisen, die sich parallel im ansteigenden Kundenkreis der angeschlossenen "Tafel" bemerkbar mache. Twilling erinnerte an besondere Herausforderungen wie die Flüchtlingskrise 2015, die Ahr-Hochwasserkatastrophe und den aktuellen Geflüchteten-Zustrom auf Grund des Ukraine Krieges. "Wir werden immer mehr gebraucht", verwies Gran angesichts von 20 Angestellten (ohne Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt) und 93 Jugendlichen die Sozialstunden ableisten, auch auf den wirtschaftlichen Aspekt des Sozialkaufhauses.

 

Als (Mit-)Träger weiterer sozialer Projekte in der Stadt, wie Arbeitslosenzentrum, Kontaktpunkt, Änderungsschneiderei und Nähwerkstatt wünschte sich der Pfarrer mehr Entgegenkommen und Fingerspitzengefühl von den politischen Entscheidern hinsichtlich der Sozialgesetzgebung. Als ökumenische Gemeinschaft wolle man christliche Akzente in der Stadt setzen, die sich aber nicht nur in Frömmigkeit zeigten, sondern auch und gerade in Weltverantwortung, unterstrich Gran.

 

Zusammen mit Tobias Schneider zeigte sich die Genossin beeindruckt vom Engagement für die Schwächsten in der Gesellschaft. "Hut ab vor ihrer Philosophie, die Bedürftige nicht stigmatisiert, sondern stets die Würde der Menschen im Blick hat", lobte Bätzing-Lichtenthäler die Unterstützungsangebote.

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