POLITIK

Gestiegene Kosten für Essen: Bergneustadt will OGS-Beiträge erhöhen

pn; 29.04.2022, 15:50 Uhr
Symbolfoto: Katerina Holmes auf Pexels
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Gestiegene Kosten für Essen: Bergneustadt will OGS-Beiträge erhöhen

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pn; 29.04.2022, 15:50 Uhr
Bergneustadt – Caterer gibt Preissteigerungen weiter – Politik diskutiert, wer dafür aufkommen soll.

Von Peter Notbohm

 

Inflation und Ukraine-Krieg sorgen für Preissteigerungen in allen Lebensbereichen. Zu spüren könnten das auch Eltern von Schülern in Bergneustadt bekommen. An den drei Offenen Ganztagsschulen der Stadt sowie an der Hauptschule könnte nun die monatliche Verpflegungspauschale von derzeit 43 Euro auf 49 Euro angehoben werden. Grund ist eine Ankündigung des Caterers AS PartyService, der der Verwaltung bereits Ende März mitgeteilt hatte, dass er die Mittagessen an diesen Schulen um 30 Cent auf 3,20 Euro pro Portion erhöhen müsse, um weiter wirtschaftlich arbeiten zu können. Am Wüllenweber-Gymnasium soll es zunächst zu keiner Erhöhung kommen. Hier kostet eine Portion momentan 3,50 Euro.

 

Widerstand hiergegen regte sich im Haupt- und Finanzausschuss in dieser Woche bei der SPD. Daniel Grütz (SPD) äußerte zwar Verständnis für die Erhöhung seitens des Caterers, mit dessen Arbeit man sehr zufrieden sei, plädierte aber dafür, die Kosten nicht an die ohnehin schon stark belasteten Familien weiterzugeben, sondern anderweitig im Haushalt aufzufangen: „Familien in dieser Situation noch stärker zu belasten, ist für uns nicht nachvollziehbar. Ziel muss es sein, Bildung kostenfrei zu machen. Da gehört auch das Mittagessen zu.“

 

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Reinhard Schulte (CDU) hält die aktuelle Preissteigerung für moderat und wies außerdem darauf hin, dass das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht sei. Aus der Mensa seiner Schule wisse er, dass anstehende Tarifsteigerungen dafür sorgen werden, dass das Schulessen noch mindestens 25 Prozent teurer werde: „Die erste Erhöhung sollten wir noch beschließen, für weitere aber eine Preisgrenze festlegen.“ Von Seiten der Grünen kam der Vorschlag nur wohlhabende Familien stärker zu belasten. „Während Eltern mit einem guten Einkommen, das wegstecken können, tut Menschen, die finanziell am Limit leben, selbst solch eine kleine Erhöhung weh“, so Axel Krieger (Grüne).

 

Nachdem nach der Diskussion noch Fragen offenblieben, wurde die Entscheidung über eine Preiserhöhung, die ab 1. August gelten soll, zunächst vertagt. Der Rat der Stadt Bergneustadt wird sich mit dem Thema kommende Woche erneut auseinandersetzen.

 

Aus dem Ausschuss

 

Abgelehnt wurde der Antrag der UWG-Fraktion, Bürgern, die einen Hund aus einem oberbergischen Tierheim aufnehmen, für die ersten beiden Jahre die Steuern zu erlassen. Kritik kam sowohl von SPD als auch CDU. Heinz-Dieter Johann (SPD) sprach von einer Ungleichbehandlung gegenüber anderen Tieren und hielt es zudem nicht für verhältnismäßig, Familien stärker mit OGS-Beiträgen zu belasten und parallel Hundehalter zu entlasten.

KOMMENTARE

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Spannend ist folgender Fakt: eine Inflation von 7%, aber Preissteigerungen von mindestens 25%. Da passt doch etwas nicht zusammen.

Peter P., 29.04.2022, 18:09 Uhr
2

Ich finde es allmählich unverschämt was hier abgeht. Jeder nutzt nur noch das "Alibi Krieg" um sich die Taschen voll zu stopfen. Wie lange soll das denn bitte noch so weitergehen. Der dumme Bürger kann einfach nur noch bezahlen, bezahlen und noch mehr bezahlen.

Michael, 30.04.2022, 21:05 Uhr
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Peter P. -Die Angabe von 7% Inflation ist doch ein Witz. Da sind Dinge eingerechnet die für das tägliche Leben überhaupt nicht relevant sind. Lebensmittel, Wohnen, Energie und Benzin sind das was wir täglich benötigen und da dürften die 25% schon realistisch sein. Allerdings finde ich es eine absolute Frechheit, dass die Zukunft unseres Landes, die Kinder bzw. deren Eltern, mal wieder dafür bluten sollen. Wie war das noch mit der Bildung? Unser höchstes Gut? Lachhaft.

JB, 01.05.2022, 11:44 Uhr
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*Michael* Der Caterer benötigt 0,30 € pro Portion um weiter kostendeckend arbeiten zu können. Erhöhung von € 2,90 auf € 3,20. Berechnen sie die Preissteigerung gerade bei Lebensmitteln ist das mehr wie gerechtfertigt. Im Grunde sicherlich noch zu wenig.
Das hat mit Taschen voll machen nun überhaupt nichts zu tun.



Volker Heitmann, 01.05.2022, 18:14 Uhr
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