POLITIK

Gesamtschulentscheidung: Es bleibt spannend

lw; 02.02.2024, 12:27 Uhr
Archivfoto: Lars Weber.
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Gesamtschulentscheidung: Es bleibt spannend

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lw; 02.02.2024, 12:27 Uhr
Wiehl – Bezirksregierung wird voraussichtlich im März entscheiden, ob die Bielsteiner Sekundarschule umgewandelt werden darf.

Von Lars Weber

 

Die Bielsteiner TOB wird auch im Schuljahr 2024/2025 eine Sekundarschule sein. Dies gilt inzwischen als sicher. Die aktuelle Anmeldephase geht im Februar über die Bühne, doch in Köln ist weiterhin keine Entscheidung darüber getroffen worden, ob die Stadt Wiehl die gewünschte Umwandlung in eine Gesamtschule umsetzen darf. Damit ist es definitiv zu spät für das kommende Schuljahr. Aber aufgeschoben ist bekanntermaßen nicht aufgehoben. In sechs bis acht Wochen, so sei der Stadt zugesagt worden, soll eine Entscheidung fallen. Damit ist aber noch längst nicht klar, ob das Thema dann tatsächlich ein Ende findet.

 

Denn weiterhin gibt es in anderen Kommunen Einwände gegen den Wiehler Willen. Dies hat sich bei einem Sondierungsgespräch diese Woche bei der Bezirksregierung in Köln gezeigt, an dem alle Beteiligten teilnahmen. Aus Wiehl waren Bürgermeister Ulrich Stücker gemeinsam mit seinem Beigeordneten Peter Madel und Fachbereichsleiter Tim Vogel bei dem Gespräch mit dabei. Aus der Gemeinde Reichshof war Bürgermeister Rüdiger Gennies selbst gekommen, die Bürgermeister aus Nümbrecht, Engelskirchen und Much ließen sich entschuldigen und entsendeten Allgemeine Vertreter oder Fachbereichsleiter.

 

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Viel Bewegung bei den Meinungen und Haltungen gab es aber nicht, wie es aus dem Wiehler Rathaus heißt. Während die Gemeinde Much nichts gegen eine Umwandlung einzuwenden hätte, lehnen Reichshof, Nümbrecht und Engelskirchen diesen Schritt weiterhin ab, weil sie den Fortbestand ihrer eigenen Einrichtungen gefährdet sehen. Reichshof hat in Eckenhagen eine Gesamtschule, in Nümbrecht und Ründeroth gibt es Sekundarschulen. Im Vergleich zu den schriftlichen Stellungnahmen, die im Laufe des Antragsprozesses abgegeben wurden, habe sich an den Sorgen nichts verändert. Gesprochen wurde auch noch einmal über die Option, dass Wiehl und Engelskirchen gemeinsam eine Gesamtschule über einen Zweckverband betreiben könnten. Auch hier bliebe es aber bei einem „Nein“.

 

„Es gab keinen Durchbruch“, teilt die Stadt Wiehl dementsprechend mit. Sie sieht aufgrund der eigenen Schulentwicklungsplanung und auch der Zahlen aus den anderen Kommunen die Möglichkeit gegeben, dass eine eigene Gesamtschule die oberbergischen Schullandschaft ergänzen könne, ohne andernorts für eine Abwanderung von Schülern zu sorgen.  

 

Nun heißt es also wieder: warten. Egal, wie sich die Bezirksregierung dieses Mal entscheidet. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass es erneut zu juristischen Schritten kommen wird. Im vergangenen Jahr hatte die Stadt Wiehl gegen die Entscheidung der Bezirksregierung Köln geklagt, nachdem gegen eine Umwandlung gestimmt wurde. „Die Klage läuft noch. Es ist unklar, wann es dort eine Entscheidung geben wird.“ Unklar ist auch, ob die Stadt Wiehl noch einmal den Klageweg beschreiten würde, wenn die Bezirksregierung zum gleichen Ergebnis wie 2023 kommt. Letztlich werde dies auch auf die aktuellen Rahmenbedingungen und die Haltung des Stadtrats ankommen.

 

Ähnlich sieht es wohl bei den anderen Kommunen aus, falls die Bezirksregierung Köln einer Umwandlung der Sekundarschule zustimmen sollte. Der Gang vors Gericht ist auch dort nicht ausgeschlossen.

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