POLITIK

Gemeinde findet Raum für Flüchtlinge

ls; 22.02.2024, 13:00 Uhr
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Gemeinde findet Raum für Flüchtlinge

ls; 22.02.2024, 13:00 Uhr
Engelskirchen - An zwei Standorten plant die Verwaltung ab April die Unterbringung von etwa 60 Asylbewerbern - Resolution für Toleranz und Offenheit - Zwei Ratsmitglieder verabschiedet.

Von Leif Schmittgen

 

Der Wohnraum zur Unterbringung von Flüchtlingen ist auf dem Gemeindegebiet von Engelskirchen erschöpft. Deswegen beantragte die Verwaltung seinerzeit einen Aufnahmestopp bei der Bezirksregierung. Diesem wurde stattgegeben - bis Ende Januar, wie Fachbereichsleiter Norbert Hamm während der gestrigen Ratssitzung dem Gremium mitteilte. Bei der daraus resultierenden Suche nach Unterbringungsmöglichkeiten präsentierte Hamm nun ein Ergebnis. Zum einen wird das ehemalige, leer stehende Hotel „Haus Sonnenberg“ in Ründeroth angemietet.

 

30 bis 35 Menschen (maximal 40) sollen dort beherbergt und professionell betreut werden. Dies ist aufgrund der dichten Wohnbebauung laut Hamm nötig, die Gemeinde schreibt eine entsprechende Stelle aus. Mit dem Oberbergischen Kreis hatte man unter anderem Brandschutzfragen klären müssen. Der Betrieb erfolgt nun im Rahmen einer sogenannten Duldung und muss bei Bedarf jährlich verlängert werden. Ab 1. April müssen entsprechende Kapazitäten vonseiten der Gemeinde bereitgestellt werden. Dabei handelt es sich - wie andernorts auch - zunächst um eine Präventivmaßnahme. Denn wie viele Menschen tatsächlich in die Gemeinde ziehen werden, ist nicht kalkulierbar.

 

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Deswegen hat man das ehemalige Landschulheim an der Bliesenbacher Straße in Loope vom Verein Lichtbrücke erworben. Dort können zunächst 29 Menschen wohnen, sollte es die Lage nötig machen, kann dort auch baulich erweitert werden. Überlegungen, das ehemalige Hotel Bickenbach als Flüchtlingsunterkunft zu nutzen, sind hinfällig. „Wir bekommen keine weiteren Wohnungen und sind froh, nun nicht mehr von Monat zu Monat denken zu müssen“, so Hamm.

 

Rat kompakt


- Zwei Ratsmitglieder wurden gestern von Bürgermeister Dr. Gero Karthaus verabschiedet. Rolf Langer (SPD) gehörte dem Gemeinderat fast zehn Jahre lang an und engagierte sich zusätzlich in verschiedenen Ausschüssen und Verwaltungsräten. Seine fachliche Expertise brachte er auch bei Finanzfragen ein. Dominik Heuser (CDU) gehörte dem Rat 15 Jahre an und war zudem Mitglied in Ausschüssen und Beiräten. An ihre Stelle rücken für die CDU Clemens von Boeselager und Henrike Schreyer-Vogt für die Sozialdemokraten. Beide wurden von Karthaus sogleich vereidigt. 

 

- Einstimmig votierte der Rat für eine Resolution aller Fraktionen nach Anregung von Wolfgang Brelöhr und Dawn Stiefelhagen (beide SPD), die für Toleranz und Offenheit in der Gesellschaft und für die Wahrung der Menschenrechte eintritt. Neben der auch in Engelskirchen stattfinden Demonstrationen gegen Rechts möchte man damit ein zusätzliches Zeichen nach Außen setzen.

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