POLITIK
Geförderte Gastronomie am Höhlenerlebniszentrum?
Engelskirchen – Projekt „Zur Eisenblüte“ wurde gestern im Planungs- und Umweltausschuss vorgestellt – Änderungen in Buschhausen – Bahnhofsumbau trotz Überraschungen im Zeitplan.
Von Leif Schmittgen
Lange war die Ansiedlung der Gastronomie ein gut behütetes Geheimnis. Bei der gestrigen Sitzung des Engelskirchener Planungs- und Umweltausschusses ließ Bürgermeister Dr. Gero Karthaus nun erstmals nach einer Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen zum Sachstand die Katze aus dem Sack. „Dort wird keine Waldpommesbude entstehen“, meinte Karthaus. Stattdessen sprach er von einem gehobenen Angebot im Restaurant „Zur Eisenblüte“, welches auf den Bedarf der Klientel, die er aus ganz Deutschland erwartet, abgestimmt sein wird.
„Ein Reisebus mit Senioren soll nach dem Besuch dort zu einem guten Essen einkehren können“, so der Bürgermeister weiter. Er brachte sogleich eine mögliche Konstellation von Betreibern ins Spiel. Demnach solle die Qualität des Angebots durch den Regionalvermarkter „Bergisch Pur“ als Lieferant auf einem hohen Niveau betrieben – und die Restauration selbst durch die Caritas bespielt werden. Jener Träger liefert aus einer Großküche bereits die Schulspeisung in der Gemeinde.
Und so könnte es auch am Höhlenerlebniszentrum funktionieren. Somit würde das Essen laut Karthaus nicht vor Ort zubereitet, sondern von einer Großküche andernorts im Gemeindegebiet angeliefert und im Restaurant finalisiert. Dort sollen auch die Bergisch-Pur-Produkte verarbeitet werden. Die Caritas bringt durch soziale Projekte Menschen zurück auf den ersten Arbeitsmarkt. Sie werden in jener Großküche beschäftigt. Unabhängig von der Landesförderung für das Höhlenerlebniszentrum könnten so auch Unterstützungsgelder für die Gastronomie durch das Programm „RegioKost“ akquiriert werden.
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Einen ersten visuellen Entwurf des Architekturbüros Rother präsentierte Karthaus während der Sitzung. Das Gebäude soll nach erster Überlegung aus Holz und Glas entstehen. Wann die ersten Gäste auf der dort eingezeichneten Sonnenterrasse am Waldesrand wirklich dinieren, ließ Karthaus noch offen. „Wir erwarten im Oktober die Förderzusage des Landes für das Höhlenerlebniszentrum.“ Erst wenn die Zusage amtlich ist, wird das Projekt überhaupt realisiert. Dann könnte frühestens Ende 2026 mit dem Bau begonnen werden. Eine parallele Fertigstellung der „Eisenblüte“ wäre laut Karthaus dann denkbar.
Ausschuss kompakt
- Ein Fehler des Planungsbüros hatte eine Änderung des Bauplans im Neubaugebiet Buschhausen zur Folge. Laut Ausschussvorsitzendem Peter Korff sei bei der Planung eine topografische Tabelle falsch gedeutet worden, was schließlich zu einem Höhenunterschied von bis zu fünf Metern an Grundstücksgrenzen in manchen Bereichen geführt hätte. Möglichen Einfluss auf Fledermausbestände aufgrund der Bauhöhenänderung dementierte Bürgermeister Karthaus auf Nachfrage von Claus Wittke vom NABU.
- Der Umbau des Bahnhofsgebäudes in Ründeroth liegt im Zeitplan. Das teilte Bürgermeister Dr. Gero Karthaus mit. Große Teile des Holzes am Dach und im Innenbereich seien bereits ausgetauscht. Überraschungen habe es gegeben. In dem im Jahr 1884 von Recklinghausen nach Ründeroth verlagerten Gebäude muss u. a. eine Bodenplatte in der denkmalgeschützten Bausubstanz erneuert werden. Laut Karthaus sei planerisch wie finanziell alles im „grünen Bereich“.
