POLITIK

Einstimmig zum nächsten Innenstadt-Booster

lw; 24.10.2023, 13:31 Uhr
Grafik: form A Architekten --- So könnte die multifunktionale Halle einmal aussehen. Diese Grafik hatte das Gewinnerbüro form A Ende Juli öffentlich vorgestellt. Die Planungen wurden seitdem weiter konkretisiert.
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Einstimmig zum nächsten Innenstadt-Booster

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lw; 24.10.2023, 13:31 Uhr
Waldbröl – Stadtentwicklungsausschuss gibt neuem Entwicklungskonzept grünes Licht – Auch die Markthalle als wichtigstes Projekt daraus war Thema.

Von Lars Weber

 

2013 beschloss der Rat der Stadt Waldbröl das Integrierte Entwicklungs- und Handlungskonzept Innenstadt Waldbröl 2025, kurz IEHK. Das Bürgerdorf am Alsberg mit dem Rathaus, das Balneo oder auch die Umgestaltung der Kaiserstraße: Aus dem Programm sind diverse Projekte umgesetzt worden, andere wie das Innenstadtquartier Merkur stehen zumindest in Teilen in den Startlöchern. Mehr als 25 Millionen Euro an Fördermitteln sind in die Marktstadt geflossen, mehr als drei Millionen Euro stemmte Waldbröl selbst. Nun wird das Kapitel IEHK 2025 geschlossen, um das neue Kapitel IEHK 2030 aufzuschlagen. Für die ersten Entscheidungen dafür gab es im Stadtentwicklungsausschuss eine Beschlussempfehlung für den Rat. Dies galt auch für Konzept- und Entwurfsplanung für die multifunktionale Halle als Markthallen-Ersatz.

 

Die Halle gilt als Ankermaßnahme des fortgeschriebenen IEHK, zugleich ist sie auch ein Regionale-2025-Projekt. Ende Juli hatte sich die Mehrheit des Rats nach langem Hick-Hack für den Entwurf des Architekturbüros form A aus Köln entschieden (OA berichtete). Vor allem das flexible Raumangebot mit zwei Hallen und einem Innenhof hatte damals die Stadtverordneten überzeugt. Der Komplex wird nicht nur für den Vieh- und Krammarkt gebraucht, er wird auch die Tourist-Info beherbergen und soll Veranstaltungsort für Kultur- oder Schulveranstaltungen sowie für kleinere Messen sein.

 

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Der Förderantrag für das Projekt soll nun noch dieses Jahr gestellt werden. Dafür hat das Büro nun die Entwurfsplanung und den Vorentwurf des Konzepts für die Außenanlagen erarbeitet, letztlich eine Konkretisierung der bereits vorgestellten Ideen. Diskutiert wurde im Stadtentwicklungsausschuss nicht mehr. Einstimmig gab das Gremium dem Rat, der morgen tagt, eine Beschlussempfehlung, um das Vorhaben endgültig auf den Weg zu schicken. Kosten soll es rund 5,9 Millionen Euro, wovon die Stadt etwa 2,35 Millionen Euro übernehmen müsste bei einer 60-prozentigen Förderung. 

 

Fraglich ist noch, ob neben der Halle auch der Marktplatz bereits ein neues Gesicht erhält. Diese Maßnahme läuft extra und ist im IEHK 2030 aufgeführt. Zwei Millionen Euro sind dafür angesetzt, von denen 60 Prozent förderfähig seien. Ob sich die Stadt die Umgestaltung aber nun schon leisten wird, ist noch fraglich. Ebenfalls in dem Entwicklungskonzept drin ist der öffentliche Stadtplatz im Merkurquartier. Nachdem die Investoren für die privat finanzierten Projekte wie das Hotel Abstand genommen haben, ist der Stadtplatz in die Warteschleife geraten, da er über einer zu erwartenden Tiefgarage gebaut werden soll. Die Entwicklung der anderen öffentlichen Bereiche des Merkurareals -  der Grünzug mit Spielbereich, einer Parkour-Strecke und einem breiten Fahrrad- und Gehweg soll im kommenden Jahr gebaut werden – sind noch Bestandteil des IEHK 2025.

 

Künftige Projekte sind zudem unter anderem der Grünzug Wiedenhofbach, ein Rundlauf durch das historische Zentrum entlang der Hochstraße oder auch die Umgestaltung des Petzplatzes. Der Grünzug ist östlich der geplanten Neubebauung von der Kaiserstraße zum Grünzug am Waldbrölbach vorgesehen. Im Zuge der Maßnahme soll der noch verrohrte Wiedenhofbach geöffnet und renaturiert werden. Der Rundlauf soll mit „Orten der Begegnung“ indes dazu beitragen, das Zentrum weiter zu stützen, nachdem das Projekt Kaiserstraße fertiggestellt wurde. Neben dem erwähnten Marktplatz soll auch dem Petzplatz eine Bedeutung zukommen. Dieser gehört nicht zu der Fläche des Petzareals dazu. Dieses wiederum soll öffentlich ausgeschrieben und an einen Investor veräußert werden. Teil des IEHK 2023 ist diese private Maßnahme dementsprechend nicht.

 

Für die aufgeführten Maßnahmen des Erstantrags hofft die Verwaltung nach jetzigem Stand auf rund 8,4 Millionen Euro Fördermittel. Die Stadt selbst müsste etwa 5,6 Millionen Euro selbst aufbringen.

 

Bei der Abstimmung über den Erstantrag für die Städtebauförderung zeigte sich schonmal, dass nicht jedes Projekt ohne Diskussionen auskommen wird. Zwei FDP-Gegenstimmen gab es jeweils für die Maßnahmen des Marktplatzes und der ökologischen Aufwertung des Vorplatzes am Bürgerdorf.  

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