POLITIK

Eilentscheidung gefallen: Nächster Schritt Richtung Windpark

ks; 24.07.2025, 19:05 Uhr
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Symbolfoto: Simon auf Pixabay --- Nördlich von Brochhagen sollen drei Windräder gebaut werden.
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Eilentscheidung gefallen: Nächster Schritt Richtung Windpark

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ks; 24.07.2025, 19:05 Uhr
Lindlar – Die Politik ist zu einer Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses zusammengekommen – Abgestimmt wurde über den Abschluss einer Beteiligungsvereinbarung.

Eigentlich ist in den Sommerferien sitzungsfreie Zeit. Lindlars Politik ist vergangene Woche Donnerstag trotzdem zu einer Sitzung im Rathaus zusammengekommen. Auf dem Programm stand eine Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses. Im nicht öffentlichen Teil der Sitzung wurde über den geplanten Windpark „Lindlar-Vogelberg“ gesprochen, der nördlich des Ortsteils Brochhagen entstehen soll (OA berichtete). Anfang des Jahres hat das Unternehmen ABO Energy für die Errichtung von bis zu drei Windenergieanlagen (WEA) vom Oberbergischen Kreis eine Genehmigung erhalten. Nun musste eine Eilentscheidung her.  

 

Wie Bürgermeister Dr. Georg Ludwig nach der Sitzung erklärte, muss die Gemeinde Lindlar infolge der vom Bürgerenergiegesetz NRW definierten Fristen bis zum 15. August eine Rückmeldung an ABO Energy zum Entwurf der Beteiligungsvereinbarung für die geplanten Windenergieanlagen am Vogelberg geben. Deswegen sei der Haupt- und Finanzausschuss vor einer Woche zu einer Sondersitzung zusammengekommen. „Im Ergebnis hat sich der Ausschuss mehrheitlich für den Abschluss der Beteiligungsvereinbarung ausgesprochen“, teilte der Bürgermeister mit.

 

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Die Beteiligungsvereinbarung sehe unter anderem eine finanzielle Beteiligung pro Kilowattstunde für die Gemeinde sowie das Angebot eines Nachrangdarlehens für die Öffentlichkeit vor. Die Laufzeit des Vertrages beginnt mit dem Tag der vollständigen Inbetriebnahme aller WEA im Windpark „Lindlar-Vogelberg“ und beträgt 20 Jahre. „Das heißt aber nicht, dass danach Schluss ist“, sagte Kämmerin Cordula Ahlers heute auf Nachfrage von OA. In dem Vertrag sei auch eine Option für eine fünfjährige Verlängerung enthalten.

 

Zuvor wurde bereits im Haupt- und Finanzausschuss am 25. Juni einstimmig der Beschluss gefasst, dass über die Bürgeranträge der Vereine aus dem zweieinhalb Kilometer-Radius um die Anlagen weiter politisch beraten wird, und zwar im nächsten Ausschuss für Klima- und Umweltschutz (Anm.d.Red.: dieser findet am 27. November statt) und anschließend im Rat. „Zusätzlich liegen uns jetzt auch Anträge von Fraktionen zur Verteilung und Verwendung von Erlösen aus der Beteiligung vor, die sicherlich im weiteren Verlauf beraten werden“, so Ludwig.

 

Momentan läuft das Ausschreibungsverfahren. Das soll im dritten Quartal des Jahres abgeschlossen werden. Bei ABO Energy wartet man derzeit auf die Ergebnisse des Verfahrens. „Im Herbst würden wir mit Bauvormaßnahmen anfangen“, sagte Bernd Bolten, Projektentwickler Wind bei ABO Energy, in dieser Woche auf Nachfrage von OA. Noch in diesem Jahr soll mit den Rodungsarbeiten begonnen werden. Danach seien die Fundamente an der Reihe. Bis man die drei 250 Meter hohen Windräder sehen kann, wird also noch einige Zeit vergehen – auch, weil die Fertigstellung des Windparks etwas nach hinten verschoben worden ist.

 

Im Februar wurde noch berichtet, dass der Bau Ende nächsten Jahres abgeschlossen werden soll. Mittlerweile plant ABO Energy, dass der Windpark erst im dritten Quartal 2027 an den Start gehen soll. Ein Grund dafür sei, dass das Unternehmen so einen gewissen Zeitpuffer habe und eine Winterbaustelle umgehen könne. Ob Schnee oder auch Nässe, wie im vergangenen Winter: „Nasser Untergrund verhält sich anders als trockener Boden im Sommer“, erklärte Bolten. Gearbeitet werde mit schweren Maschinen. „Wir wollen aber keine extreme Bodenverdichtung“, so der Projektleiter. Außerdem gäbe es im Winter oft stärkere Windlagen, was sich ebenfalls negativ auf den Bau auswirkt, bieten die Flügel doch eine große Windangriffsfläche.

 

Gearbeitet wird aber nicht nur am Windpark „Lindlar-Vogelberg“. Das Unternehmen „ERG Development Germany“ mit Sitz in Hamburg arbeitet als Projektentwickler am Windpark „Lindlar-Marienheide“, der am Steinberg nordöstlich von Oberlichtinghagen entstehen soll. Laut Petric Newrzella, Fachbereichsleiter für Bauen, Planen, Umwelt- und Denkmalschutz, haben Projektierer und Gemeinde bereits einen Vertrag geschlossen; außerdem befinde sich das Unternehmen in Abstimmung mit dem Oberbergischen Kreis als Genehmigungsbehörde.

 

Darüber hinaus ist angedacht, dass im Peffeköver Holz der Windpark „Lindlar-Wipperfürth“ entsteht, für den sich mehrere Projektentwickler interessieren sollen. „Eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen“, sagte Newrzella.

KOMMENTARE

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Sehr gut erneuerbare Energie ist wichtig, besser als Kohle oder Atomstrom.

uwe, 25.07.2025, 12:05 Uhr
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