POLITIK

Durchfahrtsverbot im Ortskern?

ks; 15.02.2023, 16:22 Uhr
Symbolfoto: Katharina Schmitz.
POLITIK

Durchfahrtsverbot im Ortskern?

  • 0
ks; 15.02.2023, 16:22 Uhr
Lindlar – Dem Bau- und Planungsausschuss wurden gestern drei Varianten zur Verkehrsführung vorgestellt – Bürger sollen beteiligt werden.

Mehr Bäume, weniger Parkplätze und eine moderne, barrierefreie Gestaltung: das sind einige Eckpunkte, die im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) im Lindlarer Ortskern umgesetzt werden sollen. Diskutiert wird dabei auch über die künftige Verkehrsführung. Nachdem das Thema bereits am 26. Januar im „Lenkungskreis Gemeindeentwicklung“ besprochen worden ist, stand es nun in der gestrigen Sitzung des Lindlarer Bau- und Planungsausschusses auf der Tagesordnung.

 

Andreas Rohleder von der Stabsstelle Gemeindeentwicklung sprach im Ausschuss über die aktuellen Planungen der „barrierearmen und parkplatzfreien Neugestaltung“ des Ortskerns. So solle der historische Charakter trotz der Umgestaltung gewahrt, einheitliche Gestaltungsregeln definiert und neue Freiräume sowie größere Grünflächen geschaffen werden. Fußgänger sollen künftig allen anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber priorisiert werden. Das Parken innerhalb des „engsten Ortskerns“ soll reduziert und auf die rund 500 umliegenden Stellplätze, wie etwa am Rathaus oder an der Dr.-Meinerzhagen-Straße, verlagert werden.

 

WERBUNG

Zur Umsetzung der angedachten Verkehrsberuhigung zeigte Rohleder drei rechtliche Möglichkeiten auf: den „verkehrsberuhigten Geschäftsbereich“ als aktuell bestehende Verkehrsregelung im Lindlarer Ortskern, den „verkehrsberuhigten Bereich“, was ein Fahren in Schrittgeschwindigkeit erlaubt, sowie die „Fußgängerzone“, die ausschließlich von Fußgängern genutzt, aber auch für weitere Personengruppen wie Anwohner, Radfahrer und den Lieferverkehr freigegeben werden kann.

 

Auch hinsichtlich der künftigen Verkehrsführung sprach Rohleder über drei Varianten. „Beim Ortskern als Shared Space sind alle Verkehrsarten zugelassen, aber jeder muss Rücksicht nehmen“, so der Experte über die erste Variante. Bei der zweiten Variante wird es nördlich der Kirche ein Durchfahrtsverbot geben. Ein Fußgängerbereich im westlichen Ortskern ist bei der dritten Variante vorgesehen. Die beiden letztgenannten Vorschläge sehen also Bereiche vor, die dann nicht mehr von motorisierten Verkehrsteilnehmern genutzt werden können.

 

Alle drei Varianten sollen den Lindlarern im Rahmen einer Bürgerbeteiligung vorgestellt und zur Diskussion gestellt werden. Hans Schmitz (CDU) befürwortet diesen Schritt und ist gespannt auf das „Stimmungsbild“ in der Bevölkerung. Auch Michael Scherer (SPD) sprach sich für den Workshop aus, unter anderem, „um den Menschen zu zeigen, was im Lenkungskreis stattfindet.“ Zustimmungen gab es auch von Jörg Schlichtmann (GRÜNE) und Erika Lob (FDP), die beide offen artikulierten, die zweite Variante zu favorisieren.

 

Der Ausschuss folgte dem Votum des „Lenkungskreises Gemeindeentwicklung“ mehrheitlich. Die Verwaltung soll die Beteiligungsveranstaltung durchführen, die dazugehörigen Unterlagen digital bereitstellen und darüber hinaus ermöglichen, dass auch Menschen, die nicht vor Ort an der Veranstaltung teilnehmen, digital eine Rückmeldung geben können. Wann die Veranstaltung stattfindet, ist noch unklar.

KOMMENTARE

0 von 800 Zeichen
Jeder Nutzer dieser Kommentar-Funktion darf seine Meinung frei äußern, solange er niemanden beleidigt oder beschimpft. Sachlichkeit ist das Gebot. Wenn Sie auf Meinungen treffen, die Ihren Ansichten nicht entsprechen, sehen Sie von persönlichen Angriffen ab. Die Einstellung folgender Inhalte ist nicht zulässig: Inhalte, die vorsätzlich unsachlich oder unwahr sind, Urheberrechte oder sonstige Rechte Dritter verletzen oder verletzen könnten, pornographische, sittenwidrige oder sonstige anstößige Elemente sowie Beschimpfungen, Beleidigungen, die illegale und ethisch-moralisch problematische Inhalte enthalten, Jugendliche gefährden, beeinträchtigen oder nachhaltig schädigen könnten, strafbarer oder verleumderischer Art sind, verfassungsfeindlich oder extremistisch sind oder von verbotenen Gruppierungen stammen.
Links zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
WERBUNG