POLITIK

„Die Straße ist Schrott“

lw; 04.05.2023, 15:00 Uhr
Fotos: Lars Weber.
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„Die Straße ist Schrott“

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lw; 04.05.2023, 15:00 Uhr
Wiehl – Planungen für Sanierung der Dreibholzer Straße vorgestellt – Auf weitere Gehwege wird auf Bürgerwunsch verzichtet – Gefahr beim einsturzgefährdeten Haus gebannt.

Von Lars Weber

 

Risse, Unebenheiten, Schlaglöcher, bröckelnder Asphalt: Auf der Dreibholzer Straße in Wiehl finden sich diverse Schäden. „Die Straße ist Schrott“, sagte dementsprechend auch Fachbereichsleiter Tiefbau Pascal Hilgenberg bei der Sitzung des Ausschusses für Bauen, Wohnen und Verkehr, als für einen sehr kurzen Moment von einem Mitglied Zweifel an der Notwendigkeit des Ausbaus der Straße geäußert wurden. Die aktuelle Planung ist dem Ausschuss im Rathaus vorgestellt worden. Dabei war auch das einsturzgefährdete Gebäude Thema, das bis vor Kurzem für eine Teilsperrung der Dreibholzer Straße gesorgt hatte.

 

Die Dreibholzer Straße verbindet Bielstein und Oberbantenberg. Sie erstreckt sich in ihrer vollen Ausbaulänge, ausgehend von Bielstein hinter der Brauerei, zwischen der Schlanderser Straße in nördlicher und der Oberbantenberger Straße in östlicher Richtung. Bei der Maßnahme sollen knapp über 1.000 Meter Fahrbahn saniert und wieder bituminös befestigt werden, wie Jörg Timmermann vom Wiehler Planungsbüro Schumacher erklärte. „Der Ausbau ist notwendig, sonst schiebt der Schneeflug im Winter die Straße bald vor sich her“, machte er die Dringlichkeit nochmals sehr deutlich.

 

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Ausgemachtes Ziel des Ausbaus ist es natürlich, die Fahrbahn zu vergrößern und auf der gesamten Strecke eine Breite von 5,50 Meter zu erreichen. „Dies schaffen wir nur an ein paar Ecken nicht“, so Timmermann. Dafür hätte Grunderwerb getätigt werden müssen, worauf die Stadt verzichtet wollte. Die leicht einengenden Stellen, die so auf der Strecke entstehen werden, sieht der Planer aber als Vorteil in Sachen Geschwindigkeitsdrosselung für die Autofahrer. „Das ist ja auch etwas, was wir wollen.“ Timmermann führte weiter aus, dass an manchen Stellen eine Stützwand gezogen werden muss, vor dem Konradsberg werde noch geprüft, ob man mit einer Böschung arbeiten kann.

 

Soweit möglich entschärft werden soll die Spitzkehre auf halber Strecke. „Wir wollen sie etwas aufweiten.“ Allerdings machte er deutlich, dass dieses Unterfangen an dieser Stelle klare Grenzen habe. Verändert hat sich nach der Bürgerbeteiligung der Plan der Verwaltung, einen duchgängigen Gehweg entlang der Dreibholzer Straße zu realisieren. Es soll nun nur der vorhandene Gehweg erneuert werden. Für die Umsetzung des Plans wäre Grunderwerb und die Zustimmung der Anlieger Voraussetzung gewesen. Die Anwohner sprachen sich aber deutlich dagegen aus, zumal sie diese Kosten auch mitzutragen gehabt hätten.

 

Dies gilt nach aktuellem Beschluss der Landesregierung aber nicht für den Anliegerteil der Ausbaumaßnahme, der bislang befristet bis 2026 vom Land übernommen wird. „Deshalb wollen wir auch Gas geben. Die Bürger sollen nicht belastet werden“, so Hilgenberg. Das Bauprogramm wurde bei drei Enthaltungen einstimmig beschlossen. Die Umsetzung ist zwischen 2024 und 2025 vorgesehen.

 

 

Auf der Strecke der Ausbaustrecke liegt auch die Fachwerkhaushälfte, die drohte einzustürzen und eine Teilsperrung mit Ampelverkehr auf der Dreibholzer Straße nötig machte (OA berichtete). Diese Straße ist inzwischen wieder frei befahrbar, wie Kevin Markus von der Bauaufsicht sagte. Lose Teile seien vom Gebäude entfernt worden. Zudem habe der Eigentümer in enger Abstimmung mit einem Statiker das Haus von innen und außen abgesichert. „Es kann jetzt nichts mehr passieren.“ Jetzt, wo die Einsturzgefahr gebannt ist, möchte der Eigentümer in das Gebäude investieren. Er erstelle laut Markus mit einem Statiker gerade ein Sanierungskonzept. Falls sich durch dieses Projekt Änderungen für die Ausbaumaßnahme der Dreibholzer Straße ergeben sollten, können diese im weiteren Verlauf berücksichtigt werden.

 

Aus dem Ausschuss

 

Rund 4,18 Millionen Euro werden am Standort der Feuerwehr Bomig in den Umbau, Anbau und die Umlage investiert. Der Start der Maßnahme steht kurz bevor, noch diesen Monat soll es losgehen, wie Fachbereichsleiter Andreas Zurek berichtete. Gefördert wird das Projekt mit 250.000 Euro über das Programm „Dorferneuerung und Sonderaufruf Feuerwehrhäuser in Dörfern 2022“. Unter anderem der aktualisierte Brandschutzbedarfsplan, die Gesetzgebung und der Leitfaden WiehlKlima 2035 hätten im Vergleich zu früheren Planungen aber noch einige Anpassungen zur Folge gehabt. Dazu gehört, dass am Standort Bomig die künftige Kinderfeuerwehr Wiehls ihren Sitz haben soll. Zudem solle das Dach mit einer PV-Anlage ausgestattet werden, auch ein Gründach werde geprüft. Die Fahrzeuge werden für die Bauzeit – geplante Fertigstellung ist Mitte/Herbst 2024 – auf einer Fläche der benachbarten Firma KABE in Bomig untergebracht, die auch überdacht sein wird. Die Einsatzbereitschaft der Einheit wird sichergestellt sein.

 

Ursprünglich sollte der aufgewertete Nösnerlandpark in Drabenderhöhe im Laufe des Frühjahrs bereits wieder für die Öffentlichkeit freigegeben werden. Nun wird Anfang August dafür angepeilt. Grund dafür sei das feuchte Frühjahr, das die Anwachsphase der Neupflanzungen verkompliziert habe. Nun solle gewartet werden, damit kein Schaden an den Pflanzungen passiert. Etwas länger dauern könnte es auch beim Stadtteilhaus in Drabenderhöhe. Lieferschwierigkeiten bei den Gewerken machen eine Verzögerung der Eröffnung möglich, auch wenn weiter das Ende des Jahres für die Fertigstellung anvisiert sei. Vermietungen werden ohnehin erst ab Frühjahr 2024 angeboten.

KOMMENTARE

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Schön, dass hier über den Anbau der Feuerwache Bomig geschrieben wird. Es hieß. dass es hierzu eine Bürgerversammlung stattfinden soll aber auch das wird wohl wieder nicht geschehen... Passt einfach mittlerweile in die Politik der Stadt.

Wiehler, 05.05.2023, 09:23 Uhr
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