POLITIK

Der kurze sozialdemokratische Draht nach Berlin

lw; 15.07.2025, 15:00 Uhr
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Fotos: Lars Weber --- Ihr Büroschild ist angebracht: Bundestagsabgeordnete Sanae Abdi ist Betreuungsabgeordnete der SPD für Oberberg.
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Der kurze sozialdemokratische Draht nach Berlin

lw; 15.07.2025, 15:00 Uhr
Oberberg - Die Kölner Bundestagsabgeordnete Sanae Abdi ist die neue Betreuungsabgeordnete der SPD für den Oberbergischen Kreis.

Von Lars Weber

 

Zwar durften die oberbergischen Sozialdemokraten nach den vergangenen Bundestagswahlen aufgrund der Ergebnisse selbst keinen eigenen Kandidaten Richtung Berlin schicken. Das heißt es aber nicht, dass die sozialdemokratischen Belange in der Hauptstadt kein Gehör finden. In der abgelaufenen Legislaturperiode war dafür die Bonnerin Jessica Rosenthal zuständig, die nun nicht mehr im Bundestag vertreten ist. Die neue Betreuungsabgeordnete kommt nun stattdessen aus der Domstadt: die Bundestagsabgeordnete Sanae Abdi. Die 39-Jährige ist Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, außerdem ist sie seit 2023 eine der stellvertretenden Vorsitzenden der NRWSPD. Heute hat sie sich im Kreisbüro der SPD vorgestellt. Mit dabei waren auch Pascal Reinhardt, stellvertretender SPD Oberberg-Vorsitzender, und Heidrun Schmeis-Noack, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Geschäftsführerin.

 

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Abdi wurde in ihrem Wahlkreis direkt nach Berlin gewählt. Ein Teil der Kölner Innenstadt und die rechtsrheinischen Kalk und Porz ist ihr Gebiet. Von dort kann sie tatsächlich geradewegs in Richtung ihrer betreuten Kreise aufbrechen, zu denen neben dem Oberbergischen Kreis auch der Rheinisch-Bergische Kreis gehört. „Das lässt sich alles gut verbinden.“ Nicht nur logistisch, sondern auch thematisch, wie sich im Pressegespräch zeigt. Ihr Ziel: „Die Strukturen vor Ort stärken und unterstützen“. Dies gilt sowohl für die Kandidatinnen und Kandidaten aus dem Oberbergischen, die sich bei den kommenden Wahlen den Bürgern stellen.

 

Dies gilt aber auch für gesellschaftliche, soziale oder eben Infrastrukturen. Köln stehe nicht für sich, sondern ist von seiner Region abhängig, sagt Abdi, die zum Beispiel an die Automobilzulieferer aus dem Oberbergischen für die Produktion in Köln erinnert. Abhängigkeiten gebe es auch bei den Themen Wohnraum oder beim Pendlerverkehr. Wenn es in Berlin um solche Thematiken geht, sieht die 39-Jährige es als ihre Aufgabe an, die ländlichen Strukturen direkt mitzudenken. Da hilft es natürlich, dass sie 18 Jahre lang in Lüdenscheid aufgewachsen ist und das Ländliche in ihrer DNA verankert hat.

 

[Stehen im Austausch (v.li.): Fraktionsgeschäftsführerin Heidrun Schmeis-Noack, Pascal Reinhardt, stellvertretender SPD Oberberg-Vorsitzender, und die Bundestagsabgeordnete Sanae Abdi.]

 

Mit ihrer Arbeit möchte sie wieder Vertrauen herstellen in die Politik in Berlin und auch vor Ort in den Wahlkreisen. Abdi zeigt sich zuversichtlich, dass das 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturpaket in dieser Hinsicht ein „wahnsinnig wichtiger politischer Schritt“ ist, um Deutschland wieder zukunftsfähig zu machen. Entscheidend, so ergänzt Pascal Reinhardt, werde sein, dieses Geld nun auch wirklich sinnvoll zu investieren, sodass die Menschen die Wirkung selbst spüren. Denn aktuell hätten die Bürger oft das Gefühl, dass in ihrem Land nichts mehr so richtig funktioniere. Ändert sich dies wieder, zum Beispiel, dass sie endlich wieder ohne Probleme zur Arbeit und wieder zurück nach Hause kommen, dann kann sich die Politik Vertrauen zurückholen – und dies sei wichtig, um nicht noch mehr Menschen an Populisten und Kleinstparteien zu verlieren, so die Sozialdemokraten.

 

Abdi, Reinhardt und Schmeis-Noack betonen, dass ihr Draht zueinander kurz sei. Da mache es keinen Unterschied, dass Abdi nicht im Oberbergischen zu Hause ist. Und das sollen auch die Oberberger wissen. Wer ein Anliegen hat, soll Abdi kontaktieren oder über die kommunale Politik die Verbindung suchen. Ihr Schild prangt nun auch am Kreisbüro der SPD. Sie selbst ist in rund einem Monat wieder hier, wenn sie am 25. August eine Tour durch den Kreis dreht, um mit Menschen und Unternehmen ins Gespräch zu kommen.

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