POLITIK

Dem Gegenwind zum Trotz: Ausschuss fasst einstimmigen Beschluss

ls; 04.07.2025, 13:55 Uhr
Symbolfoto: Simon auf Pixabay.
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Dem Gegenwind zum Trotz: Ausschuss fasst einstimmigen Beschluss

ls; 04.07.2025, 13:55 Uhr
Engelskirchen - Windkraftgegner sprechen von Befangenheit und äußern auch umwelttechnische Bedenken zum Vorhaben im geplanten Ausbaugebiet „Südwest“.

Von Leif Schmittgen 

 

Bei der jüngsten Sitzung des Engelskirchener Planungs- und Umweltausschusses war der Zuschauerraum ungewöhnlich stark besetzt. Platz genommen hatten dort wegen der geplanten Windkraftanlagen besorgte Bürger, meist Anwohner aus dem Ortsteil Loope, die ihrem Unmut zum geplanten Ausbaugebiet „Südwest“ am Heckberg kundtaten.

 

Unter anderem wurde dem Ratsmitglied Clemens von Boeselager (CDU) in einem Bürgerantrag Befangenheit bei der bevorstehenden Abstimmung zum formal zu ändernden Flächennutzungsplan vorgeworfen. Er würde, so die Windkraftgegner, als Verwalter des Stifts Ehreshoven, zu dem die Flächen gehören, wirtschaftliche Interessen verfolgen. Auf dem Grundstück sollen möglicherweise Windkraftanlagen errichtet werden. Diesbezüglich unterstellten ihm die Bürger auch Einflussnahme auf andere Gremiumsmitglieder. „Wir diskutieren mögliche persönliche Interessen fraktionsintern kontrovers“, entgegnete Sprecher Marcus Dräger. Von Boeselager habe bei jeglichen Sitzungen zum Thema nie an Abstimmungen teilgenommen.

 

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Außerdem wurden Bedenken zu den verwendeten Bau- und Betriebsmittel sowie dem zu erwartenden „Infraschall“ als Belastung für Mensch und Tier vorgebracht. Rückenwind bekamen die Bürger auch vom Verein "Bergische Bürger für Naturschutz", der in einem Statement Sorgen wegen zu erwartender Umweltbelastungen äußerte.

 

Bürgermeister Dr. Gero Karthaus erwiderte, dass es bei der Abstimmung darum ginge, den weiteren Verfahrensschritt zu starten.  In der Folge werde es zahlreiche Umweltgutachten geben, turnusmäßig können während der sogenannten Offenlage von allen Beteiligten Bedenken eingebracht werden. Über diese werde jeweils einzeln in den politischen Gremien abgestimmt. Das nötige Votum für die anstehende Änderung des Flächennutzungsplans fiel in Anwesenheit Clemens von Boeselager schließlich trotz des „Gegenwindes“ einstimmig aus.

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