Wipperfürth - Hilferuf von „START“ im Schul- und Sozialausschuss soll nach Wunsch der Politiker nicht unerhört bleiben - Bund legt Mittel auf Eis - Jährlich werden 270.000 Euro benötigt - Weg frei für Grundschulumwandlung.
Von Leif Schmittgen
Seit einigen Jahren wird mit dem Projekt „START“ jungen Menschen, die bislang aus diversen Gründen durch das gesellschaftliche Raster fielen, eine zweite oder gar dritte Chance zur geregelten Alltags- und Schulbewältigung gegeben. So beschrieb es Alea Römer bei der gestrigen Sitzung des Schul- und Sozialausschusses und richtete sich zugleich mit einem Hilferuf an das Gremium. Denn das Projekt steht wegen der Streichung von Bundesmitteln des Jobcenters nun vor dem Aus.
270.000 Euro werden jährlich für die Betreuung von jeweils etwa 25 jungen Menschen benötigt. Die Mittel wurden nach dem Koalitionsbruch zunächst auf Eis gelegt und die Projektierer, die der Ökumenischen Initiative angehören, haben über die Jahre Strukturen geschaffen, die auch bei einem nur vorläufig unterbrochenen Hilfsangebot so nicht wieder aufgebaut werden können. „Selbst wenn in zwei Jahren wieder Mittel zu Verfügung stünden, wäre das Projekt am Ende“, meinte Römer.
Deshalb richtete sich ihr Appell an die politischen Vertreter und die Verwaltung, zumindest für eine Überbrückung Träger zu finden. Überlegungen, ob der Oberbergische Kreis mit einbezogen wird, wurden vom Ausschussvorsitzenden Frank Mederlet (SPD) schließlich zerstreut, da sich die START nur in Nordkreiskommunen einsetze. Für absolut notwendig - darüber waren sich alle einig - sei die Suche nach alternativen Trägern, denn schließlich sei das Projekt eine wichtige Zukunftsinvestition, die es unbedingt zu erhalten gelte.
Weg frei für Grundschulumwandlung
Große Veränderungen stehen bei der Wipperfürther Grundschulen in den kommenden Jahren auf der Agenda, u. a. die mögliche Umwandlung der vier Konfessionsgrundschulen (OA berichtete). Würde die Stadt die Trägerschaft innehaben, würde das Verfahren z. B bei bevorstehenden Sanierungen das Verfahren vereinfacht. Nachfragen aus dem Gremium, ob Religionsunterricht oder Gottesdienste wegfielen, wurden vonseiten der Verwaltung verneint. Einstimmig bei einer Enthaltung gab der Ausschuss die Empfehlung an den Rat, das entsprechende Verfahren in Gang zu setzen. Dazu gehören neben Informationsveranstaltungen für Entern auch Wahlen an jedem Standort, bei denen mindestens 51 Prozent für eine Umfirmierung votieren müssen.
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