POLITIK

Bezirksregierung genehmigt Wiehler Gesamtschule

Red, lw; 11.04.2024, 11:10 Uhr
Archivfoto: Lars Weber.
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Bezirksregierung genehmigt Wiehler Gesamtschule

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Red, lw; 11.04.2024, 11:10 Uhr
Wiehl - Zum Schuljahr 2025/26 soll die Sekundarschule in Bielstein umgewandelt werden - Nachbarkommunen wollen Klage prüfen (AKTUALISIERT).

Von Lars Weber

 

Die TOB-Sekundarschule Wiehl kann zum Schuljahr 2025/26 in eine Gesamtschule umgewandelt werden. Das hat die Bezirksregierung Köln der Stadt Wiehl mitgeteilt. Der entsprechende Bescheid befindet sich auf dem Postweg, so die Stadt. Damit bekommt die Stadt Wiehl im zweiten Anlauf ihren Willen.

 

Die Genehmigung bezieht sich auf die Umwandlung der TOB in eine vierzügige Gesamtschule. In ihrer Begründung sieht die Bezirksregierung die Voraussetzungen für eine Umwandlung erfüllt. „Insbesondere besteht ausweislich der vorgelegten Schulentwicklungsplanung das erforderliche Bedürfnis für die Errichtung einer Gesamtschule im Stadtgebiet,“ heißt es in dem Schreiben.

 

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"Wir sind natürlich erfreut darüber, dass der Antrag dieses Mal Erfolg hatte", sagt der Beigeordnete Peter Madel auf Nachfrage. "Das ist eine gute Persepektive für die Schule und wird viele Wiehler Eltern freuen." Die Verwaltung hatte einen hohen Aufwand betrieben für den Antrag, mehrmals hatte die Bezirksregierung Köln weitere Informationen und Analysen gefordert, auch der Schulentwicklungsplan wurde nochmals aktualisiert. 

 

Eltern können ihre Kinder ab Anfang Februar 2025 für die neue Schule anmelden, so die Stadt weiter. Durchgeführt wird ein sogenanntes „vorgezogenes Anmeldeverfahren“. Es ermöglicht, dass angemeldete Schülerinnen und Schüler noch an anderen Schulen Platz finden können, sollte für die neue Gesamtschule die Mindestzahl an Anmeldungen nicht erreicht werden. Vorliegen müssen mindestens 100 Anmeldungen. Madel betont dabei, dass es sich dabei um Schüler aus dem Gebiet Wiehls handeln sollen. 

 

Umfangreiche Bau- und Erweiterungsmaßnahmen im Schulzentrum Bielstein sind mit der Umwandlung nicht verbunden. Die vorhandenen Räume reichen zum Betrieb einer Gesamtschule aus, so das Rathaus. Allenfalls seien kleinere Maßnahmen nötig, um einzelne Räume umzunutzen. Organisatorisch werde die Sekundarschule nun alle nötigen Schritte unternehmen, die mit der Einrichtung einer Oberstufe verbunden sind.

 

Die Gesamtschule Wiehl würde – wie bisher die Sekundarschule – als Ganztagsschule geführt werden. Inwieweit sich die benachbarten Kommunen juristisch gegen die Entscheidung der Bezirksregierung wenden werden, bleibt abzuwarten, schreibt die Stadt Wiehl. 

 

Unter anderem Gummersbach, Reichshof, Nümbrecht und Engelskirchen lehnten den Schritt bis zuletzt ab, weil sie den Fortbestand ihrer eigenen Einrichtungen gefährdet sehen. Reichshof hat in Eckenhagen eine Gesamtschule, in Nümbrecht und Ründeroth gibt es Sekundarschulen.

 

Dr. Gero Karthaus, Bürgermeister in Engelskirchen, findet die Entscheidung der Bezirksregierung "befremdlich", nachdem diese beim ersten Antrag der Stadt Wiehl noch ablehndend entschieden hatte (OA berichtete). Zu den anderen Kommunen, die ebenfalls von der Entscheidung tangiert werden, stehe man im engen Kontakt. "Wir werden uns die Begründung der Bezirksregierung Köln im Detail anschauen und dann zusammen überlegen, ob wir den Rechtsweg beschreiten", so Dr. Karthaus. Bei allem wolle man aber "konstruktiv" bleiben. 

 

Ähnlich äußert sich Rüdiger Gennies, Bürgermeister der Gemeinde Reichshof, auf Nachfrage. Wenn man sich mit den Nachbarkommunen abgestimmt habe, soll eine kurzfristige Abstimmung mit der Politik über die weitere Vorgehensweise zu einer möglichen Klageeerhebung erfolgen, so Gennies.

 

Ob eine mögliche Klage bis zur endgültigen Entscheidung eine aufschiebende Wirkung für die Umwandlung hätte, müsste dann laut Madel das Gericht entscheiden. 

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