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Bergisches Forum: Stadt soll ihre Ideen selbst bezahlen

lw; 21.03.2022, 13:30 Uhr
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Foto: Lars Weber.
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Bergisches Forum: Stadt soll ihre Ideen selbst bezahlen

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lw; 21.03.2022, 13:30 Uhr
Oberberg – Kreisausschüsse geben grünes Licht für Planung des Architektenwettbewerbs – Regelung für Theaternutzung – Volkshochschulen in Gesprächen für Fusion.

Von Lars Weber

 

Die Zeit drängt, wenn die Pläne für das Bergische Forum für Wissen und Kultur bei der Regionale 2025 eine Chance auf hohe Fördersummen haben sollen. Ende des Monats müssen sich die Kreistagsmitglieder entscheiden, ob der Architektenwettbewerb samt Raumprogramm geplant und ausgelobt werden kann. Die Stadt Gummersbach, mit der das Projekt rund um das denkmalgeschützte ehemalige Hohenzollernbad angegangen werden soll, hat sich schon länger dafür ausgesprochen. Und inzwischen sieht es ganz danach aus, als ob auch der Kreis den Weg mitgehen wird. Platz finden sollen an der prominenten Stelle direkt gegenüber des Kreishauses die neue Bücherei, das Kreisarchiv, die Angebote der Volkshochschulen von Kreis und Stadt sowie ein multifunktionaler Veranstaltungsraum, zuletzt Auditorium betitelt. Um die letzten beiden Punkte ging es bei den jüngsten Sitzungen des Bauausschusses und des Schulausschusses des Kreises.

 

Baudezernent Felix Ammann machte eingangs nochmal deutlich, dass sich die Überlegungen im Laufe der vergangenen Monate entwickelt hätten – sowohl beim Kreis als auch bei der Stadt. So würde man inzwischen klar von einem Multifunktionssaal statt von einem reinen Theater sprechen. Dieser Saal soll sämtliche Nutzungen zulassen, von politischen Sitzungen über Messen oder Lesungen, Veranstaltungen der TH Gummersbach als weiteren Nutzer des Forums bis hin zu Ausstellungen.

 

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Und Theater? Auch das könnte dort möglich gemacht werden mit moderner Technik. Neu im Beschlussvorschlag ist nun jedoch ein Zusatz. Dieser sieht vor, dass alle erforderlichen Maßnahmen, die eine zusätzliche Theaternutzung möglich machen sollen, von der Stadt Gummersbach bezahlt werden sollen. Dazu gehörten die davon betroffenen Kosten beim Architektenwettbewerb, Planungskosten, Baukosten und den Betrieb. „Eine mögliche Theaternutzung muss sich in das Gesamtkonzept einfügen“, heißt es weiter.

 

Dieser Verfahrensweise schlossen sich die meisten Ausschussmitglieder an. Nur von den Grünen gab es im Bauausschuss eine Gegenstimme und im Schulausschuss drei Enthaltungen. Es sieht also gut dafür aus, dass die Planung und Ausschreibung des 250.000 Euro kostenden Architektenwettbewerbs im Kreistag eine Mehrheit finden wird.

 

Weiterbildungsakademie als Modell der Zukunft
 

Ein wichtiger Baustein des Bergischen Forums für Wissen und Kultur ist die Volkshochschule. Momentan haben die Stadt Gummersbach und der Kreis separate Angebote. Kreisbildungsdezernentin Birgit Hähn berichtete im Schullausschuss aber davon, dass es seit Dezember Gespräche mit der Stadt gebe. Am Ende könnte die VHS Gummersbach in der VHS Oberberg aufgehen. So weit sind die Verantwortlichen jedoch noch nicht.

 

Währenddessen arbeitet das Team um Anke Koester, Leiterin des Amts für Schule und Bildung des Kreises, daran, die VHS Oberberg im Rahmen eines Regionale-Projekts zur Weiterbildungsakademie zu machen. Mit diesem Projekt soll die Volkshochschule für die Zukunft aufgestellt werden und die Ideen aufgenommen werden, die schon mit der Gründung des Bildungsnetzwerks 2009 verfolgt wurden. Ziel sei ein bedarfsgemäßes, regional abgestimmtes Bildungsangebot, um lebenslanges Lernen möglich zu machen.

 

Dazu soll es gehören, sich auch mithilfe vieler Kooperationspartner (zum Beispiel Agentur für Arbeit, die Kommunen, andere Bildungsakteure) bei den Themen noch breiter aufzustellen und besonders die berufliche Weiterbildung in Hinsicht auf Fachkräftesicherung im Blick zu haben. Dafür soll sich auch die Angebotsstruktur ändern. Nicht nur in Klassenräumen soll gelehrt und gelernt werden, sondern die Angebote sollen auch zu den Interessierten kommen, in Firmen, in Pflegeheime, zu Vereinen, so Koester.

 

[Die Zentrale der VHS Oberberg in Gummersbach-Niederseßmar.]

 

Über den ganzen Kreis sollen sich viele Ort des Lernens verteilen. Die alte „auf dem Berg versteckte“ Zentrale in Niederseßmar – vom Platz beschränkt und auch nicht barrierefrei – soll abgelöst werden von einem modernen und zentral gelegenen Bildungsort, der zum Beispiel Lernküchen und Werkstätten vorhält. Momentan sei das Bergische Forum dafür im Gespräch.

 

Gerade laufe eine Analyse dieses Weiterbildungsangebots, wofür sich die VHS Oberberg Hilfe des mmb Instituts aus Essen geholt habe. 40.000 Euro kostet das Gutachten. „Die Sicht von außen ist für ein solches Projekt wichtig“, so Hähn. Die Ergebnisse sollen im Sommer vorgestellt werden. Bei der Regionale 2025 hat die Weiterbildungsakademie zurzeit den C-Stempel. 

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