POLITIK
Bauausschuss kritisiert Kostenexplosion
Wipperfürth - Die Schulsanierungen, besonders am EvB-Gymnasium, sorgten für reichlich Gesprächsstoff.
Von Leif Schmittgen
Ursprünglich wurde vor zwei Jahren von vier Millionen Euro Baukosten zur Sanierung für das Engelbert-von-Berg-Gymnasium in Wipperfürth ausgegangen, aktuell sind es aber rund 17 Millionen Euro, Tendenz steigend. Das zeigt die aktuelle Kalkulation, die in der gestrigen Sitzung des Bauausschusses präsentiert wurde. Kosten, die den aktuell zu planenden Haushalt belasten. Für 2022 sind das rund 950.000 Euro. Deswegen gab zu den Plänen des Architekturbüros fraktionsübergreifenden politischen Gegenwind. Herbert Berster (CDU) fragte, wie diese enorme Kostensteigerung zustande komme. „Es ist alles schwer nachvollziehbar und es fehlt an Erklärungen“, so Berster. Er verlangte, dass konkrete Zahlen vorgelegt werden.
Eine direkte Antwort konnte Renate Brüning vom Gebäudemanagement nicht geben, denn die Ursprungskalkulation liegt nicht mehr vor. Allerdings hatte es bedarfsgerechte Anpassungen, zum Beispiel bei der energetischen Sanierung, gegeben. 100.000 Euro waren beispielsweise für die Fassadensanierung eingerechnet worden, inzwischen kalkuliert man dafür 870.000 Euro ein. Warum die Kosten - zum Beispiel bei der Dämmung des Gebäudes - explodiert sind und auf welchem energetischen Stand man bei der geplanten Fertigstellung 2025 sein werde, wollte Bärbel Schröder (SPD) wissen. Die Anpassung sei aufgrund geänderter Standards nötig geworden.
Jetzt gehe man davon aus, dass man statt einer alle vier Außenwände dämme. „Das Gebäude wird auf einem aktuelleren Zustand sein als heute“, meinte Brüning, wollte aber keinen Blick in die Glaskugel werfen, ob die Sanierung auch noch in 30 Jahren den dann geltenden Vorgaben entspricht. Eine finale Kostenrechnung für das Projekt soll in etwa acht Wochen vorliegen, dann geht man von rund 18 Millionen Euro aus, sollten die Materialkosten nicht weiter explodieren.
Um das und auch die anderen Sanierungsprojekte der Wipperfürther Schulen und die enormen Kostensteigerungen auch für die Öffentlichkeit transparent zu machen, forderte Hans-Dieter Wysuwa (CDU), dass man sich künftig ein Planungsbüro suchen solle, das in der Lage sei, von Beginn an einen langfristigen Kostenplan aufzustellen, um nicht immer wieder finanziell nachlegen zu müssen. „Von Preissteigerungen kann hier keine Rede mehr sein, wir sprechen von einer Verzehnfachung“, so Wysuwa.
Brüning räumte Fehler beim Leistungsmanagement des inzwischen aufgelösten gemeinsamen Gebäudemanagements mit Hückeswagen ein. „Wir werden einige Zeit brauchen, das aufzuarbeiten." Am 15. März berät der Stadtrat den Etatentwurf für 2022 abschließend.
KOMMENTARE
1
Hat das eigentlich irgendwelche Konsequenzen oder wird sowas einfach so hingenommen??
Bürger, 07.02.2022, 22:25 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
ARTIKEL TEILEN