POLITIK

Selbst Schranke hat manchen Autofahrer nicht gestoppt

lw; 21.03.2024, 10:05 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung --- Hier soll möglichst niemand mehr vorbeikommen, der dazu nicht berechtigt ist.
POLITIK

Selbst Schranke hat manchen Autofahrer nicht gestoppt

lw; 21.03.2024, 10:05 Uhr
Bergneustadt – Brücke wird an K 23 erneuert – Umleitung sorgte schon im Vorfeld für Diskussionen – Nun wurden Schilder ignoriert und auch eine Schranke beschädigt.

Von Lars Weber

 

Seit Februar wird die Othebachbrücke bei Immicke im Othetal vom Oberbergischen Kreis erneuert (OA berichtete). Das Vorhaben entlang der K 23 hatte schon vor Baustart für viele Diskussionen in der Politik und bei den Bürgern geführt. Im Fokus: Die lange Umleitungsstrecke quer durch die Gemeinde Reichshof (OA berichtete). Nun hat Wolfgang Krämer vom Amt für Immobilienwirtschaft bei der aktuellen Sitzung des Kreisbauausschusses über die Bauarbeiten berichtet – den größeren Teil seiner Ausführungen nahm jedoch ein, was der Kreis alles unternehmen muss, um die Autofahrer von einer für sie verbotenen Abkürzung abzuhalten.

 

WERBUNG

Denn anstatt die große Umleitungsrunde zu fahren, gab es seit Baubeginn nicht wenige Autofahrer, die stattdessen den ertüchtigten Wirtschaftsweg hinter der dort ansässigen Firma Lobbe genommen haben – unerlaubterweise. Denn dieser Weg ist eigentlich nur für Feuerwehr und Rettungsfahrzeuge freigegeben, damit diese im Notfall rechtzeitig zum Einsatzort kommen können. Weitere Ausnahme sei ein Schulbus am Morgen.

 

Laut Krämer hatte die Verwaltung zunächst versucht, mit geringem Aufwand das Durchkommen zu stoppen und etwaige Sperrschilder aufgestellt. Diese übersahen viele Autofahrer aber geflissentlich. Dieser Versuch war also „kläglich gescheitert“, wie Krämer selbst sagte. Dementsprechend ging man zu der Strategie über, die eigentlich auch bereits vor Start der Arbeiten kommuniziert wurde. Es wurde eine Schranke installiert, die – in der Theorie – nur von Rettungsdienst und Feuerwehr geöffnet werden sollte. Hinterlegt wurden dafür Telefonnummern mit Berechtigung. Rufen diese an, öffnet sich die Schranke. „Seltsamerweise“, so Krämer, kam es trotzdem zur missbräuchlichen Nutzung. Obendrein wurde die Schranke auch noch kaputtgefahren.

 

 

Nach der Reparatur sei inzwischen noch zusätzlich eine BauWatch installiert worden. Diese Überwachungskamera zeige den gesamten Bereich. Die zuständige Firma kann von der Zentrale aus darauf zugreifen. Bei Bewegung im Bereich der Schranke bekommen die Mitarbeiter Bescheid und können die Situation prüfen – und im Zweifel per Lautsprecherdurchsage klare Ansagen machen.

 

Bei all dem Aufwand, den der Kreis nun zur Baustellensicherung betrieben hat, fragte Jürgen Marquardt (CDU) doch lieber nach, ob es da nicht günstiger gewesen wäre, den Wirtschaftsweg so auszubauen, dass er als Straße für die Dauer der Bauarbeiten hätte herhalten können. Dem erteilte Krämer aber eine Absage. 15.000 Euro habe man für die Sicherungsmaßnahmen aufgewendet. Die Herrichtung des Weges am Hang zu einer Straße hätte sehr viel mehr Geld gekostet.

 

 

Gebaut wird an der Brücke natürlich trotz der Querelen drum herum. Nach einer Verzögerung durch die Arbeiten aufgrund der Überprüfung auf mögliche Kampfmittel werden nun die Fundamente vorbereitet. Fertig sein soll die Brücke bis spätestens Ende des Jahres.

WERBUNG