POLITIK

Amtswechsel beim „Kämmerer und Kümmerer“

ls; 28.09.2021, 13:15 Uhr
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Fotos: Leif Schmittgen --- Martin Häck (Mitte) ist seit 1. September bei der Stadt Wipperfürth, sehr zur Freude von Bürgermeisterin Anne Loth. Der Kürtener übernimmt das Amt des Kämmerers von Herbert Willms.
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Amtswechsel beim „Kämmerer und Kümmerer“

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ls; 28.09.2021, 13:15 Uhr
Wipperfürth - Martin Häck übernimmt ab dem 1. Januar die Finanzen der Stadt von Herbert Willms und schaut dem Noch-Amtsinhaber bereits jetzt über die Schulter.

Von Leif Schmittgen

 

Das nackte Zahlenwerk ist das eine, ein Netzwerk von Beziehungen, um an diese zu gelangen, das andere. Ab 1. Januar ist Martin Häck neuer  Kämmerer in Wipperfürth, schaut aber Herbert Willms bereits seit einigen Wochen genau über die Schulter. Eben damit Häck im neuen Jahr nicht gleich ins kalte Wasser geschmissen wird und das umfangreiche Netzwerk Willms` weiter pflegen kann. „Herbert Willms wird eine große Lücke hinterlassen. Denn der Kämmerer ist zugleich auch Kümmerer“, bedauert Bürgermeisterin Anne Loth das altersbedingte Ausscheiden des bisherigen Amtsinhabers.

 

 

Der Stellenausschreibung sind etliche interne und externe Bewerbungen gefolgt. Über ein Assessment Center lief schließlich das Auswahlverfahren. Dabei gab es zum Beispiel ein Rollenspiel, in dem man den Kandidaten in einem Gespräch unter Druck setzte. „Das war schon anstrengend“, resümiert Martin Häck, der schließlich vom Stadtrat zum neuen Kämmerer gewählt wurde. Auf bewährten Strukturen möchten sich beide nicht ausruhen. „Wir überprüfen die Zuständigkeit für Aufgaben“, so Willms. Denn manches hat der Kämmerer „nebenher“ mit erledigt, entsprach aber nicht seiner direkten Zuständigkeit. Außerdem sollen die Ziele und Kennzahlen zur Steuerung des kommunalen Haushaltes überprüft werden.

 

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Die größte Sorge des neuen Kämmerers wird wohl die Haushaltslage sein. Zum Jahresende 2020 hat die Stadt zwar das Haushaltssicherungskonzept verlassen, rutscht aber wegen der Coronakrise direkt in den nächsten Nothaushalt. Fehlende Gewerbesteuereinnahmen und Verluste bei kommunalen Einrichtungen machten diesen Schritt laut Kämmerer unumgänglich. Unter anderem eine weitere Baustelle für Häck: Die Umsetzung der Grundsteuerreform bis 2025. Zum 31. Dezember ist für Herbert Willms endgültig Dienstschluss, die großen Aufgaben möchte er bis dahin vom Tisch haben, um eine reibungslose Übergabe zu gewährleisten. Alle Beteiligten danken den politischen Vertretern im Rat, die die Übergangsphase mit zwei Kämmerern mehrheitlich bewilligt hatten.

 

Zur Person

 

Martin Häck wurde am 18. Juni 1978 in Wipperfürth geboren und wuchs in Kürten-Olpe auf. 1997 legte er das Abitur am St.-Angela Gymnasium ab. Von 1997 bis 2000 absolvierte er eine Ausbildung zum Gehobenen Dienst bei der Stadt Köln. Im Stadtteil Mülheim war Häck für fünf Monate  im Sozialamt zuständig, ehe er in die Verwaltung nach Rösrath wechselte. Dort zeichnete er zunächst für die Wohnungsbauförderung und Bauaufsicht verantwortlich und anschließend für Finanzen, Personal und Organisation. Berufsbegleitend studierte er nacheinander Betriebswirtschaftslehre sowie New Public Management in Dortmund, was ihn schließlich für eine Stelle im Höheren Dienst legitimierte.

 

Martin Häck war in den vergangenen Jahren bei der Stadt Bergisch Gladbach für den Bereich IT und Zentraler Service zuständig. Die Behörde ist ihm zu groß, weshalb er sich in Wipperfürth bewarb und nun froh ist, wieder im ländlichen Raum auf ein familiäreres Arbeitsklima zu stoßen. Seine Stelle trat er am 1. September an. Martin Häck ist verheiratet, dreifacher Vater und lebt mit seiner Familie bis heute in Kürten-Olpe. Im örtlichen Musikverein spielt er Saxofon.

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