POLITIK

Ampel in der Kritik: Kommt doch ein anderes Provisorium?

lw; 04.03.2024, 20:04 Uhr
Archivfoto: Lars Weber.
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Ampel in der Kritik: Kommt doch ein anderes Provisorium?

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lw; 04.03.2024, 20:04 Uhr
Wiehl – Mehr als 100 Unterschriften gesammelt – Bürgerantrag bringt erneut Tempo-30-Zone am Ohlerhammer ins Spiel – Unfallkommission trifft sich bald.

Von Lars Weber

 

Um den Knotenpunkt Ohlerhammer und Oberwiehler Straße als Unfallhäufungspunkt dauerhaft zu entschärfen, hat sich die Wiehler Politik bereits im August 2022 für die Einrichtung eines überfahrbaren Kreisels ausgesprochen (OA berichtete). Seitdem geschehen ist aber noch nichts, und die bald anstehende Sanierung der Derschlager und Oberwiehler Straße in Oberwiehl durch den Landesbetrieb Straßen wird diese Maßnahme mutmaßlich auch weiter nach hinten verschieben. Die provisorische Ampellösung wird jedoch schon länger von Bürgern und einigen Stadtverordneten kritisiert. Nun wurde ein Bürgerantrag eingebracht – und Bürgermeister Ulrich Stücker kündigte beim Haupt- und Finanzausschuss an, dass bei einem Termin im März mit der Unfallkommission alle Varianten für den Knotenpunkt zur Diskussion stehen sollen.

 

Mehr als 100 Unterschriften wurden für den Bürgerantrag gesammelt, der auch von den Stadtverordneten Udo Kolpe und Udo Dabringhausen als Ortsbeauftragte für Oberwiehl unterstützt wird. Die Ampel sorge laut Antrag zu unnötigen Standzeiten vor der Ampel, obwohl der komplette Kreuzungsbereich weit einzusehen sei.

 

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Es wird kritisiert, dass viele Bürger dadurch lieber die Ampel umfahren – und zwar über die Ortschaft Siefen und über die Kampstraße in Oberwiehl. „Dies führt zu neuen Unfallschwerpunkten, da diese Straßen für die hohe Frequentierung durch Fahrzeuge nicht ausgelegt sind.“ Auch sichere Fuß- beziehungsweise Schulwege seien in diesem Bereich nicht mehr gegeben.

 

Als Alternative wird erneut eine Tempo-30-Zone mit baulichen Veränderungen ins Spiel gebracht. Diese Idee formulierten die Stadtverordneten Kolpe, Dabringhausen und Holger Schmidt schon vor Jahren. Die Variante habe an der Stelle „mindestens den gleichen Effekt wie eine Signalanlage“, zudem würden Siefen und die Kampstraße wieder entlastet – und günstig umzusetzen wäre diese Option obendrein. Noch vor zwei Jahren ging der Unfallkommission dieser Vorschlag aber nicht weit genug, weshalb sich der Bauausschuss denkbar knapp für den überfahrbaren Kreisel entschied, den die Unfallkommission empfohlen hatte.

 

Bürgermeister Stücker sicherte zu, ergebnisoffen in die Diskussion mit der Unfallkommission zu gehen und alle Varianten besprechen zu wollen. Jürgen Körber mahnte trotzdem, dass die Verwaltung intensiv dranbleiben sollte. „Es stehen viele Bürger dahinter, wir müssen glaubwürdig bleiben.“

 

Zur Vorgeschichte
 

Der Knotenpunkt Oberwiehler Straße und Ohlerhammer wurde 2017 zum ersten Mal zum Unfallhäufungspunkt erklärt. Vier Unfälle mit gleicher Ursache gab es damals. 2019 wiederholte sich die Geschichte, dieses Mal mit drei Unfällen. Stets wurde die bestehende Vorfahrtsregelung missachtet. Insgesamt verletzten sich zwei Personen schwer und sechs leicht. In diesen Fällen werden gemäß Straßenverkehrsordnung Unfallkommissionen eingerichtet, die Maßnahmen zur Verbesserung beraten und beschließen sollen. Mitglieder kommen aus dem Straßenverkehrsamt des Kreises, aus der Wiehler Verwaltung, vom Straßenbaulastträger und der Kreispolizeibehörde.

KOMMENTARE

1

Unfassbar....
Seit 2017 ist ja stillstand was mag die Ampel Anlage in der ganzen Zeit gekostet haben und wer lacht sich über die Miete kaputt?
Das ist Deutschland live am Abgrund... Es darf nicht wahr sein....

Anm.d.Red.: Die Ampel kostet laut Stadtverwaltung 1.250 Euro im Monat.

Torsten , 04.03.2024, 22:31 Uhr
2

In Oberwiehl möchte der Landesbetrieb einen Kreisverkehr. Das möchten die Oberwiehler nicht. In Drabenderhöhe möchten die Bürger den Kreisverkehr, aber der Landesbetrieb nicht.
Ergebnis: Stillstand an beiden Stellen.

Dabei ist der Bürgerwille klar formuliert.

Wiehler, 05.03.2024, 11:11 Uhr
3

Die Ampel ist ebenso überflüssig wie Tempo 30!! Man steht sich oft die Räder grundlos eckig !! Wie wäre es mal wieder mit "AUGEN AUF IM STRAßENVEKEHR" und "ANGEPASSTE GESCHWINDIGKEIT?" Gilt auch bei Einfahrt in den Kreisel nahe der Tankstelle und besonders bei Schichtwechsel eines nahen Betriebes!! Da scheint oftmals ein interner Wettbewerb zu laufen wer zuerst daheim am Kaffeetisch sitzt.

Ein Wiehler , 05.03.2024, 12:46 Uhr
4

Apropos Unfallschwerpunkt, heute wurde wieder mal am "Unfallschwerpunkt" Birnbaum in Fahrtrichtung Wallefeld geblitzt,ca. 800 m vorher ist in Lützinghausen immer noch die zum wiederholten Mal zusammengefaltete Bushaltestelle hinter der Leitplanke zu bewundern, hier wird nie geblitzt........

Torsten , 06.03.2024, 14:35 Uhr
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