POLITIK

Aggertalsperre: Bergneustadt und Gummersbach wollen Müllmengen reduzieren

pn; 28.11.2023, 06:00 Uhr
Archivfoto: Michael Kleinjung.
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Aggertalsperre: Bergneustadt und Gummersbach wollen Müllmengen reduzieren

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pn; 28.11.2023, 06:00 Uhr
Oberberg – Die beiden Städte wollen ein Konzept zur Vermeidung von Müll an der Talsperre erarbeiten – Müllsammelstationen und Lehrtafeln sollen den Anfang machen – Zusammenarbeit mit der TH Köln angestrebt.

Von Peter Notbohm

 

In Sachen Müllvermeidung an der Aggertalsperre sollen die Städte Bergneustadt und Gummersbach künftig zusammenarbeiten. Das jedenfalls wünschen sich die beiden Ortsverbände der CDU, die im Bergneustädter Ausschuss für Umwelt- und Zukunftsfragen und im Gummersbacher Ausschuss für Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Mobilität entsprechende Anträge gestellt haben. Beide Ausschüsse haben jeweils einstimmig zugestimmt, abgesegnet werden muss das Projekt aber noch durch die beiden Räte in dieser Woche.

 

Die Verwaltungen beider Städte sollen beauftragt werden ein gemeinsames Konzept zur Müllvermeidung rund um die Aggertalsperre zu entwerfen. Geplant sind u.a. Lehrtafeln und Müllsammelstationen. Darauf soll dem Bürger verdeutlicht werden, was eine Zigarettenkippe im Wasser bzw. Kunststoff und Einwegverpackungen im Wald für die Natur bedeuten. Zudem soll zur Konzeptentwicklung eine Kooperation zu möglichen technischen Voraussetzungen – im Raum steht die Entwicklung einer App, mit der man Müllsammelwerkzeuge ausleihen kann - mit der TH Köln, Campus Gummersbach angestrebt werden.

 

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„Wir wollen Erwachsene, aber vor allem auch Kinder aufklären und in einem zweiten Schritt ein Konzept erarbeiten, mit dem wir den Müll aus der Natur entfernt bekommen“, sagte Bergneustadts Ratsherr Jonathan Gauer (CDU). Auch Gummersbachs Ratsherr Uwe Dick (CDU) warb intensiv für den Antrag: „Wir erhoffen uns Möglichkeiten, den Müll besser loszuwerden und einen besseren Umgang mit ihm durch den Bürger.“

 

Vorbild für den Projekt ist der zwölf Kilometer lange Energieweg entlang der Aggertalsperre, der als Erlebnispfad auch für Kinder anschaulich eine Verbindung zwischen dem landwirtschaftlichen Erleben der Talsperre und dem Thema 'Regenerative Energien' zeigt. Im Fall eines Erfolges erhofft sich die CDU das Konzept auch bei anderen vergleichbaren Ausflugszielen oder Spazierwegen anzuwenden.

 

Während im Bergneustädter Ausschuss konstruktiv über das Thema diskutiert wurde, warf der Gummersbacher Grünen-Politiker Jürgen Dißmann der CDU Fantasielosigkeit vor: „Warum will man hier Arbeit auf die Verwaltung abwälzen? Der Antrag ist wenig konkret, das Geld könnte man sich sparen.“ Unterstützung gab es dagegen von der SPD, die zudem dafür warb, auch den Naturpark Bergisches Land mit ins Boot zu holen. Gummersbachs Technischer Beigeordneter Jürgen Hefner wies zudem daraufhin, dass man den Aggerverband als Grundstückseigentümer dazunehmen sollte.

KOMMENTARE

1

Entschuldigung...
Aber Lehrtafeln gegen Müll? Wenn dort gegrillt wird, getrunken und gefeiert wird oder sonstiges helfen nur mehr und größere Mülleimer sowie tägliche Leerung.
Ebenso Tafeln mit hinweisen wo diese stehen. Inklusive regelmäßige Kontrollen UND empfindliche Geldstrafen.

Bewohner, 28.11.2023, 11:28 Uhr
2

Ja, Aufklärung tut Not! Auf dem Weg zur Aggertalsperre im Wald wurden zum wiederholten Male Autoreifen entsorgt. Unfassbar!!!

Angelika , 28.11.2023, 12:56 Uhr
3

Das Pferd vom falschen Ende gezäumt.
Schon lustig, dass man den Aggerverband als Eigentümer ins Boot holen will,
man hätte direkt fragen können, ob das Sinn macht.
Der Aggerverband kann dazu eigentlich nur antworten: Aufenthalt unterhalb der Gehwege verboten.
Einzig die Badestellen Campingplatz und die Freizeiteinrichtungen neben der DLRG-Aufsicht sind offizielle Badestellen.
Ansatzweise ein Konzept, wie in Marienheide Bruchersee oder Attendorn Schnütgenhof erfordert Mut und Planung.
Früher waren wir sehr viel am "Affenfelsen", wegen Lautstärke, Grillherde und Müll fahren wir 20 km weiter.
Naturfreibad Bruch gilt es zu überlegen, ob ein Konzept "Attendorn" zu übernehmen ist( Toilettenanlage , keine Bademeister/in, kein Eintritt).
Und das dann an mehreren freizugebenden Badestellen.

UKa, 28.11.2023, 20:27 Uhr
4

Die Menschen, welche ihren Müll einfach liegenlassen, werden Infotafeln und mehr Mülleimer herzlich wenig interessieren. Außer der Mülleimer steht keine 10 Meter vom Liegeplatz entfernt. Die Warnschilder zwecks Grill- und Rauchverbot funktionieren ja auch nicht. Als Anwohner der Aggertalsperre sehe ich dies an dem mässigen Erfolg der Kontrollen, auch bei den zugeparkten Geh- und Radwegen. Und wer wird sich schon per App Müllentsorgungswerkzeug ausleihen? Wahrscheinlich nur solchen Menschen, denen wie mir das Herz blutet wenn man den ganzen Unrat in der Natur sieht. Die Vermüller wird es freuen, das ihnen der faule Hintern noch hinterher geräumt wird. Denn was Hänschen nicht lernt.. Einfach mal die Strafen aus dem bestehenden Bußgeldkatalog anwenden.

Anwohner Aggertalsperre , 29.11.2023, 09:19 Uhr
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