POLITIK

„Thüringen ist wie ein Tsunami hereingebrochen“

db; 01.03.2020, 18:40 Uhr
Foto: Joachim Gies --- Der Kreisvorstand der FDP Oberberg (v.l.): Karin Wroblowski (Schriftführerin), Sebastian Diener (Pressesprecher), Annette Pizzato (stellv. Kreisvorsitzende), Ina Albowitz-Freytag (Kreisvorsitzende), Dietmar Oelsner (stellv. Kreisvorsitzender), Reinhold Müller (Fraktionsvorsitzender) Ulrich von Trotha (stellv. Kreisvorsitzender).
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„Thüringen ist wie ein Tsunami hereingebrochen“

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db; 01.03.2020, 18:40 Uhr
Wiehl – Auf dem Kreisparteitag der FDP Oberberg wurde über die jüngsten politischen Ereignisse diskutiert.

Es sei ein schwieriges Berichtsjahr gewesen, berichtete Ina Albowitz-Freytag als Vorsitzende der FDP Oberberg auf dem Kreisparteitag in Wiehl. Im Mai vergangenen Jahres war der Kreisvorsitzende Jörg Kloppenburg plötzlich und unerwartet verstorben. Die Ehrenvorsitzende hatte in der Folge erneut den Parteivorsitz übernommen. Politisch waren es dann die Ereignisse in Thüringen mit der umstrittenen Wahl von Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten durch die Stimmen der AfD, die für viel Unruhe auch bei den oberbergischen Liberalen gesorgt hatten.

 

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„Die Ereignisse in Thüringen sind wie ein Tsunami über uns hereingebrochen“, sagte Albowitz-Freytag, die im gleichen Atemzug betonte, dass sich die Bürger im Oberbergischen auf die Arbeit der FDP in den verschiedenen Gremien verlassen könnte. Sie schloss jedwede Zusammenarbeit mit der AfD aus. Mit Blick auf das aktuelle gesellschaftliche und politische Klima sagte die Kreisvorsitzende, dass der Rechtsstaat von allen Demokraten verteidigt werden müsste.

 

In die gleiche Kerbe schlugen die Worte des Bundestagsabgeordneten Reinhard Houben, der als Gastredner für den ursprünglich angekündigten Dr. Joachim Stamp nach Wiehl gekommen war. Die Kemmerich-Wahl sei ein „tragischer Moment“ gewesen, sowohl für die Partei als auch für Kemmerich, der sich mit persönlichen Anfeindungen und Drohungen, auch gegen seine Familie, konfrontiert sah. Politisch sei der Preis für die Querelen jüngst bei der Hamburg-Wahl bezahlt worden, wo die FDP aus der Bürgerschaft geflogen ist. Houben: „Wir müssen jetzt wieder Vertrauen aufbauen.“

 

Über ein verändertes Klima berichtete auch Reinhold Müller als Vorsitzender der Kreistagsfraktion. „Früher hat man auch mit dem politischen Gegner in größerem Vertrauen zusammengearbeitet.“ Als weiteres Problem benannte Müller den fehlenden Nachwuchs in der Kommunalpolitik. „Wir brauchen eine kommunale Finanzreform, damit die Lokalpolitik wieder Gestaltungsspielräume bekommen, die junge Menschen wollen.“ Müller schloss ebenfalls eine Zusammenarbeit mit der AfD auf Kreisebene aus.

 

Der Kreisvorstand wurde im Anschluss entlastet und anschließend neu gewählt. Ina Albowitz-Freytag und Pressesprecher Sebastian Diener hatten formal ihren Rücktritt erklärt, um durch die Neuwahl wieder in den normalen Wahlrhythmus zu kommen. Ina Albowitz-Freytag wurde anschließend mit großer Mehrheit gewählt, ebenso ihre Stellvertreter Annette Pizzato, Ulrich von Trotha und Dietmar Oelsner. Neue Schriftführerin ist Karin Wroblowski aus Hückeswagen. Pressewart bleibt Sebastian Diener. Als Beisitzer wurden gewählt: Christopher Skerka, Fabian Schürholz, Werner Becker-Blonigen, Christian Hoene, Heiko Förtsch, Anja Krämer, Erika Lob.

 

Ehrungen

 

50-jährige Mitgliedschaft

Werner Becker-Blonigen (Wiehl)

Günther Strecker (Gummersbach)

 

40-jährige Mitgliedschaft

Monika Prinz (Engelskirchen)

Peter Weber (Marienheide)

Reinhold Müller (Engelskirchen)

Jutta Fleischhauer (Lindlar)

Erich Lob (Lindlar)

Dr. Hans Kolb (Gummersbach)

 

25-jährige Mitgliedschaft

André Masel. (Engelskirchen)

Claus Kanter (Radevormwald)

Hans-Werner Stöppler (Nümbrech)

André Grammradt (Lindlar)

Stefan Pilz (Marienheide)

Bernhard Küpper (Radevormwald)

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