POLITIK

„Nicht die richtige Zeit und nicht der richtige Ort“

ks; 29.04.2024, 16:20 Uhr
Foto: Archiv.
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„Nicht die richtige Zeit und nicht der richtige Ort“

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ks; 29.04.2024, 16:20 Uhr
Lindlar – In der Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses hat die Politik erneut über den geplanten Anbau am Gymnasium gesprochen.

Mit dem geplanten Anbau am Lindlarer Gymnasium wird nicht in diesem Jahr begonnen. Das ist zwar keine neue Nachricht, trotzdem steckt in ihr eine gewisse Neuigkeit – denn in der Sondersitzung des Lindlarer Haupt- und Finanzausschusses lag das Thema erneut auf dem Tisch.

 

„Den Anbau am Gymnasium könnte man 2024 angehen“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Michael Scherer. Bereits im vergangenen September wurde in der damaligen Ratssitzung über einen Antrag der SPD-Fraktion diskutiert, der zum Ziel hatte, in diesem Jahr mit dem Anbau zu beginnen – doch der Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt. Nun wurde am Dienstag im Rahmen der Diskussionen um das Haushaltskonzept der SPD wieder über das Thema gesprochen.

 

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„Seit im letzten Jahr der Schulentwicklungsplan im Gemeinderat beschlossen wurde, weisen wir darauf hin, dass der Anbau des Gymnasiums zu spät kommen wird, um die steigenden Schülerzahlen vernünftig aufzufangen“, sagte Scherer am vergangenen Donnerstag in seiner Haushaltsrede. „Es ist wichtig, noch in diesem Jahr zu starten. Leider sind wir die einzige Fraktion in Lindlar, die sich bereits seit letztem Jahr und jetzt erneut dafür einsetzt!“

 

Wenige Tage vor der Sondersitzung bat Schulleiter Christoph Menn-Hilger Politik und Verwaltung darum, nicht an den aktuellen Planungen festzuhalten und den Neubau am Gymnasium anzugehen (OA berichtete). „Das war nicht die richtige Zeit und nicht der richtige Ort“, sagte Eckhard Puschatzki (CDU) adressiert an Menn-Hilger, der der Sitzung – ebenso wie zahlreiche weitere Angehörige des Gymnasiums – aus dem Publikum heraus folgte.

 

Das Thema sei im vergangenen Jahr von der Politik besprochen worden, ferner sei darüber demokratisch entschieden worden – mit dem Ergebnis, dass über den Anbau ab 2025/2026 erneut beraten werden soll. Anders sähe es aus, wenn es einen neuen Informationsstand, eine andere Situation gäbe. „Aber die haben wir nicht“, sagte Puschatzki mit Nachdruck.

 

So sehen das auch die Grünen. „Wie kriegen Geld für Sachen, wo man es nicht unbedingt braucht, aber vielleicht keins, wo man es dringender braucht“, stellte Jörg Schlichtmann als Stellvertretender Fraktionssprecher in den Raum. Schlichtmann sprach sich dafür aus, das Thema „in Ruhe anzugehen“ – und warf auch einen Blick auf den kommenden Oktober, wenn die nächsten Haushaltsberatungen beginnen sollen. Dann dürfte sich die Politik wieder mit dem Thema befassen.

 

Vorerst ist das Thema allerdings wieder vom Tisch. Abgesehen von den Sozialdemokraten sprach sich in der Sondersitzung keine Fraktion dafür aus, von den gefassten Planungen abzuweichen und den Anbau noch in diesem Jahr anzugehen. Abgestimmt wurde über das Gesamtkonzept der SPD: fünf Ausschussmitglieder votierten für das Haushaltskonzept, 13 dagegen, zwei enthielten sich.

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