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Long-Covid: unerkannte Krankheit?

ANZEIGE; 31.05.2022, 10:00 Uhr
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Long-Covid: unerkannte Krankheit?

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Oberberg - Bundesliga-Handballer Max Jaeger erzählt von seinem langen Leidensweg am 23. Juni.

Nach mehr als zwei Jahren Pandemie ist über Covid-19 ebenso wenig bekannt wie über die Langzeitfolgen dieser Krankheit. Experten schätzen, dass etwa jeder zehnte Covid-19-Patient noch unter Spätfolgen leidet. Die körperlichen und psychischen Beschwerden äußern sich oftmals noch Wochen und Monate nach Infektionsbeginn, wodurch die Betroffenen massive Einbußen ihrer Lebensqualität hinnehmen müssen. Viele Erkrankte wissen nicht einmal, dass sie sich mit dem Coronavirus infiziert hatten.

 

Ursache von Long Covid

 

Die Covid-19 Infektion kann jede Zelle des Körpers und damit auch jedes Organ betreffen. Die genauen Gründe für die Dauerbeschwerden sind bisher unbekannt. Man geht davon aus, dass das Immunsystem durch die Infektion durcheinandergebracht wird und übermäßig stark reagiert. Eine andere These stützt sich darauf, dass Reste der Viren im Körper verbleiben und zu Beschwerden führen.

 

Wer ist von Long Covid betroffen?

 

Spätfolgen sind grundsätzlich bei jedem Menschen möglich, jedoch zeigen ältere Menschen und bereits an einer anderen schweren Krankheit betroffene Personen erhöhte Anzeichen von Long Covid. Aber auch Patienten mit einem eigentlich milden Krankheitsverlauf, Kinder und Jugendliche können darunter leiden.

 

Bislang finden an Covid-19 Erkrankte zu wenig Beachtung in der Gesundheitsversorgung in Deutschland. Die Versorgungslandschaft ist auf Long- und Post-Covid-Erkrankungen nicht eingestellt. Es fehlt nicht nur an geeigneten Maßnahmen, sondern auch an Akzeptanz für die Betroffenen.

 

Symptome von Long Covid:

 

Zu den häufigsten Langzeit-Beschwerden zählen:

 

  • Störungen des Geruchs- und Geschmackssinns
  • Kopfschmerzen
  • Anhaltende Erschöpfung und Müdigkeit
  • Extreme Kraftlosigkeit
  • Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen
  • Atemnot

 

Seltener kommt es zu Schlafstörungen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Haarausfall, vermehrter Angst und Depressionen.

 

Patientenveranstaltung im AOK Haus Gummersbach mit Max Jaeger

 

Um die Situation der Betroffenen zu verbessern, bietet die AOK Rheinland/Hamburg am 23. Juni 2022 um 18 Uhr im AOK-Haus in Gummersbach, Moltkestr. 18, eine Patientenveranstaltung an, unabhängig bei welcher Krankenkasse die Interessenten versichert sind.

 

Ziel ist es, Versorgungsdefizite durch persönliche Gespräche mit den Teilnehmenden aufzudecken und Erfahrungen auszutauschen. Die Experten Frau Dr. med. S. Melisande Lammers, Chefärztin der Fachklinik für Psychosomatik und Psychotherapie in der MediClin Klinik Reichshof, und Herr Dr. Michael Held, Beratungsarzt Bereich Gesundheitsmanagement bei der AOK Rheinland/Hamburg, referieren über erste Therapieansätze oder Bewältigungsstrategien sowie aktuelle medizinische Erkenntnisse zum Verlauf der Erkrankung. Zu Gast ist der gebürtige Gummersbacher Max Jaeger, Profihandballer der 1. Bundesliga, der von seinem Leidensweg der Long Covid-Erkrankung spricht.

 

Die Veranstaltung wird durch das Team im Regionalen Gesundheitsmanagement der AOK Rheinland/Hamburg organisiert, hier sind die Patientenbegleiter tätig. Die Patientenbegleitung berät und unterstützt Versicherte mit schweren Erkrankungen und deren Angehörige in schwierigen Lebenssituationen.

 

Anmelden können Sie sich bei Claudia Köppen von der AOK Rheinland/Hamburg unter 02261 38-34511 oder claudia.koeppen@rh.aok.de.

 

Long Covid leicht erklärt

 

[Für Tonwiedergabe bitte auf den entsprechenden Button im Video klicken.]

 

Was kann man selbst tun?

 

Die gute Nachricht: Die meisten Long-Covid-Patienten werden wieder ganz gesund. Unsere Tipps für alle, die nach einer Covid-19-Erkrankung weitere Beschwerden haben:

 

  • Rat und Hilfe holen. Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder suchen Sie eine Post-Covid-Ambulanz auf.
  • Sich Zeit geben. Hören Sie auf Ihren Körper und schalten Sie insgesamt einen Gang runter.
  • Symptom-Tagebuch führen. So bekommen Sie einen Überblick über die Beschwerden und wie sie sich verändern.
  • Impfen lassen. Erste Untersuchungen zeigen, dass eine Corona-Impfung möglicherweise Long-Covid-Symptome lindern könnte.
  • Selbsthilfegruppen kontaktieren. Hier können Sie sich über das Erlebte austauschen und erhalten Empfehlungen zum Umgang mit Long Covid.

 

Informationen und Hilfe

 

  • Post-Covid-Ambulanzen sind mögliche Anlaufstellen für Betroffene. Eine spezielle Ambulanz für Kinder und Jugendliche gibt es am Universitätsklinikum Jena.
  • Antworten auf häufige Fragen zu Long Covid finden Sie beim Robert Koch-Institut.
  • Die Deutsche Hirnstiftungen bietet eine Hotline und einen Online-Chat an.
  • Die Deutsche Gesellschaft für Neurorehabilitation (DGNR) hat in Zusammenarbeit mit anderen Fachgesellschaften eine Leitlinie zur Rehabilitierung nach einer Covid-19-Erkrankung erarbeitet.
  • AOK-Clarimedis: Medizinische Hilfe am Telefon.

 

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