OBERBERGISCHER KREIS

Brücken bauen zwischen den Weltreligionen

bw; 30.09.2019, 16:50 Uhr
Foto: Kirchenkreis an der Agger.
OBERBERGISCHER KREIS

Brücken bauen zwischen den Weltreligionen

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bw; 30.09.2019, 16:50 Uhr
Oberberg – Vor mehr als 100 Gästen disktuierten Wissenschaftler im Oberwiehler Paul-Schneider-Haus im Rahmen der Interkulturellen Woche über Lösungen für Konflikte zwischen Christentum und Islam.

Eine intensive Diskussion erlebten die mehr als 100 Gäste im Oberwiehler Paul-Schneider-Haus, zu dem der Evangelische Kirchenkreis An der Agger und die Evangelische Akademie im Rheinland eingeladen hatten. In einem Gesprächsabend haben sich der Islamwissenschaftler Prof. Dr. Mouhanad Khorchide und der Autor und katholische Priester i.R. Hermann-Josef Frisch über Gründe und Lösungen für Konflikte zwischen den Religionen ausgetauscht. Das Motto der Interkulturellen Woche „Zusammen leben – zusammen wachsen“ untermauerten sie mit wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen aus dem Bibel- und dem Koranstudium sowie aus der Geschichte beider Religionen.

 

Beide Wissenschaftler gingen auf das Thema „Konfliktgeschichten zwischen Christen und Muslimen – Vom Kolonialismus bis zum 11. September“ ein. Kern der Analyse war die Erkenntnis, dass Kriege und Gewalt nicht mit Aussagen aus den Heiligen Schriften des Christentums und des Islams begründet werden können. An keiner Stelle rufe der Koran zu Hass und Gewalt auf, wenn man den Kontext einbezieht, betonte Khorchide. Im Gegenteil werde den Christen ewige Glückseligkeit zugesagt. Jesus werde im Koran als Wort Gottes und als Geist Gottes bezeichnet. Religionen dürften sich nicht für Machtansprüche von Regimen instrumentalisieren lassen.

 

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Mittel gegen aggressive Intoleranz seien eine gute Kenntnis der anderen Religion und der Andersgläubigen sowie viele persönliche Begegnungen, sagte Frisch. Er selbst hat während seiner Reisen sechs Jahre in Asien verbracht. Über seine Erkenntnisse schrieb er mehr als 200 Bücher. Mouhanad Khorchide ist Leiter des Zentrums für Islamische Theologie und Professor für Islamische Religionspädagogik in Münster. Der Absolutheitsanspruch, den manche Muslime im Koran begründet sehen, sei eine Baustelle, die durch innerislamische Aufklärung noch bearbeitet werden müsse.

 

Oberstufenschüler des Bonhoeffer-Gymnasiums in Wiehl hatten eingangs die beiden Referenten und das mit ihrem Religionslehrer Hans-Georg Pflümer erarbeitete Thema vorgestellt. Jürgen Knabe, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises An der Agger, und Schulreferent Pfarrer Matthias Weichert hatten als Veranstalter die Gäste im Oberwiehler Paul-Schneider-Haus begrüßt. Moderiert wurde die Veranstaltung von Jörgen Klußmann, Studienleiter der Evangelischen Akademie im Rheinland.

 

Die bundesweite Interkulturelle Woche (IKW) ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Im Oberbergischen Kreis findet sie seit 2010 statt.

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