OBERBERGISCHER KREIS
„Wir sollten mehr ‚Ups‘ sagen im Leben“
Oberberg - Fachtag vom Evangelischen Kirchenkreis An der Agger und Marte Meo Oberberg zur Entwicklungsförderung von Kindern.
Der Evangelische Kirchenkreis An der Agger hat gemeinsam mit Marte Meo Oberberg einen Fachtag zur Entwicklungsförderung veranstaltet, an dem 140 Fachkräfte aus Kindertagesstätten, Schulen und der Jugendhilfe teilnahmen. Hauptrednerin war Maria Aarts, die niederländische Gründerin der Marte-Meo-Methode. Sie unterstützt seit über 40 Jahren in 53 Ländern Menschen in ihrer Entwicklung. Ihre videogestützte Methode basiert auf Aufmerksamkeit, Freundlichkeit und dem Wahrnehmen von der Entwicklungsbotschaft hinter Verhaltensweisen. Ziel ist es, Ressourcen in Kindern und Erwachsenen zu aktivieren, um ein positives Selbstbild und inneres Wachstum zu fördern. Kinder, die lernen, dass sie etwas „aus meiner eigenen Kraft“ ("Marte Meo") gut gemacht haben, erhalten, laut Maria Aarts „goldene Geschenke“, die sie ihr Leben lang begleiten.
Dass Maria Aarts nach Nümbrecht kommt, um einen Marte-Meo-Fachtag zu leiten, sei „eine große Anerkennung unserer Arbeit“, sagt Lina Spitzer, Fachberaterin für Kindertagesstätten im Kirchenkreis An der Agger. Sie hat den Fachtag zusammen mit ihrer Kollegin Nina Kramer organisiert sowie mit den Marte-Meo-Fachkräften Nicole Menninger und Silvia Velten von “Marte Meo Oberberg”, die beide in evangelischen Kindertagesstätten in Waldbröl arbeiten. Spitzer: “Für uns ist es wichtig, diesen Fachtag anbieten zu können, denn in den Kitas erleben viele Fachkräfte zunehmend Situationen, in denen Kinder besonders feinfühlig begleitet werden müssen.”
Aarts betont, dass jedes Kind mit Talenten geboren wird und nur manchmal Unterstützung im Alltag benötigen. Eltern bräuchten neben Motivation, Liebe und Zeit vor allem Information über wirksame und wertschätzende Erziehung. Wichtig ist ihr schon die Kommunikation mit Babys: Wenn Eltern die Laute ihrer Kinder nachmachen, lernen diese, dass sie gehört werden und etwas zu sagen haben.
Die Expertin zeigte anhand ihrer Videos, wie kleine Gesten und Worte große Wirkung haben können. Nach dem Zeigen eines kurzen Clips vom gemeinsamen Zähneputzen eines Vaters mit seiner kleinen Tochter, sagt sie: „Als ihr die Zahnbürste runterfällt, schimpft er nicht oder guckt sorgenvoll, sondern sagt nur ,Ups'. Wir sollten alle weniger schimpfen und mehr ‚Ups‘ sagen im Leben. Da fühlen wir uns sicher, das macht das Gehirn weit offen, da können wir Neues besser lernen. “
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