NüMBRECHT

Urheberrecht wahren und stärken

Leser; 27.09.2019, 11:15 Uhr
Fotos: Mark Rohsiepe --- Es diskutierten: Guido Vierkötter (v. li.) , Michael Piotraschke, Moderator Marco Schmeis, Axel Voss, Lisa Winkelmeier-Becker)
NüMBRECHT

Urheberrecht wahren und stärken

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Leser; 27.09.2019, 11:15 Uhr
Nümrecht - „Zensur, Meinungsmache, Artikel 13 - sind unsere Grundrechte in Gefahr?“ - Die Junge Union lud zur Diskussionsrunde nach Nümbrecht.

Am 26. März diesen Jahres wurde die neue EU-Urheberrechtslinie im Europäischen Parlament verabschiedet. Durch das schnelle Wachstum der hochgeladenen Beiträge in den sozialen Netzwerken, kann niemand mehr überprüfen, ob für Urheberrechte gezahlt wurde. Die Richtlinie soll dies nun ändern, jetzt wird sie nationales Gesetz, stößt aber in ihrer Form auf starke Kritik: Sogenannte „ Uploadfilter“ sollen alle hochgeladenen Beiträge überprüfen- führt das nicht zu Zensur ?

 

Diese und noch viele weitere kritische Fragen stehen im Raum: Aus diesem Grund lud die Junge Union Nümbrecht jetzt zur Expertenrunde nach Nümbrecht ein. Wer zum Beispiel ein Video eines Dorffestes oder Feuerwehrfestes hochlädt und im Hintergrund Musik laufen lässt, aber nicht für diese bezahlt, der macht sich prompt strafbar! Dies erläuterte direkt zu Anfang Rechtsanwalt Guido Vierkötter aus Neunkirchen-Seelscheid, einer von vier Teilnehmern der Diskussionsrunde.

 

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Neben ihm war auch Axel Voss, Mitglied des Europäischen Parlaments nach Nümbrecht gekommen. Er begrüßte die Richtlinie in ihrer Form, es gehe nicht darum Zensur zu betreiben, sondern Möglichkeiten zu suchen, Urheber und ihre Werke in den sozialen Netzwerken zu schützen. Beistand fand er von der Bundestagsabgeordneten Lisa Winkelmeier- Becker. Sie sieht wie Axel Voss die Plattformen in der Pflicht die hochgeladenen Beiträge zu überprüfen, nicht die User die die Werke der Urheber verwenden.

 

Dies sieht Michael Piotraschke, Mitarbeiter des Rautenberg- Media Verlages aus Troisdorf anders. Er begrüßte die Äußerungen der Abgeordneten nicht, sondern halte es nicht für möglich, die Plattformen in die Pflicht zu nehmen. Es sei ein viel zu großer und teurer Aufwand. Er selbst betreibt Seiten in den sozialen Netzwerken. Einzig technische Hilfsmittel können die Beiträge überprüfen, aber auch hier wären nur die großen Plattformen wie Facebook und YouTube in der Lage den finanziellen Aufwand zur Entwicklung der technischen Hilfsmittel zu tragen.

 

Außerdem gebe es schon „Uploadfilter“, der sogenannte Content-ID auf YouTube, er filtert schon bestimmte Beiträge, würde dies aber funktionieren gebe es die Debatte gar nicht. Am Ende der Diskussionsrunde waren sich alle vier Teilnehmer einig, dass es noch viel Arbeit gibt, bevor überhaupt ein Gesetz verabschiedet werden könnte.

 

Zwei Jahre hat der Bundestag jetzt Zeit, ein Gesetz zu gestalten, dass alle Interessensgruppen zufriedenstellt. Neben den Teilnehmern besuchten auch Nümbrechts Bürgermeister Hilko Redenius und der Bundestagsabgeordnete des Oberbergischen Kreises, Dr. Carsten Brodesser die Veranstaltung. Moderiert wurde die Diskussionsrunde von  Marco Schmeis, Mitglied der Jungen Union. 

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