NüMBRECHT

Schloss-Geschichte im Playmobil-Format

tw; 16.09.2019, 16:30 Uhr
Fotos: Thomas Wirczikowski.
NüMBRECHT

Schloss-Geschichte im Playmobil-Format

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tw; 16.09.2019, 16:30 Uhr
Nümbrecht – Wochenlange Vorbereitung war nötig, um eine außergewöhnliche Ausstellung auf Schloss Homburg eröffnen zu können.

Von Thomas Wirczikowski

 

Playmobil-Ausstellung im Schloss – geht das überhaupt? Und ob das geht. Die Playmobil-Ausstellung wurde über 18 Montage von einem elfköpfigen Team in mühevoller Kleinarbeit geplant und bis in das kleinste Detail durchdacht. Eigens für den Aufbau wurde das Museum von Anfang September bis zur Eröffnung geschlossen. Alles in allem eine große logistische Herausforderung für das gesamte Team. Das Motto „Geschichte(n) erleben auf Schloss Homburg“ wurde in enger und über die Zeit auch in sehr freundschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Hamburger Künstler Oliver Schaffer umgesetzt. Der passionierte Sammler war sehr angetan von der Idee, die Geschichte von Schloss Homburg in die kleine Figurenwelt zu übertragen.

 

[Klaus Grootens, Oliver Schaffer und Dr. Klaus Tiedecken.]

 

Viele Kinder und Jugendliche haben kaum mehr Interesse an der Vergangenheit, die sehr eindrucksvoll in Museen dargestellt wird. Deswegen kam dem Team von Nümbrechts Kulturamts-Chef Steffen Müller auch dieser Einfall. Doch musste er zunächst noch einige Hürden überwinden. „Bei den ersten Gesprächen zu diesem Projekt wurden wir noch für verrückt erklärt“, sagte Müller bei der Eröffnung der Ausstellung. in seiner Ansprache. Aber bald schon waren alle Zweifel beseitigt und die Organisatoren sind zuversichtlich, dass diese Ausstellung auf größeren Zulauf stoßen wird. Als weiteren Unterstützer fand man die Kulturstiftung der Kreissparkasse Köln. Als Vertreter der Stiftung war Dr. Klaus Tiedeken aus Köln in das Bergische Land gereist und lobte: „Die hier geschaffene Ausstellung ist pädagogisch sehr wertvoll. Die spielerische Darstellung der Kultur und Geschichte rund um das Schloss ist einmalig.“

 

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Der kreative Kopf und Playmobil-Sammler Oliver Schaffer sammelt leidenschaftlich gerne alles, was es von dem mittelfränkischen Unternehmen mit Hauptsitz in Zirndorf zu sammeln gibt. Angefangen hat es im jungen Alter von drei Jahren mit dem damalig erhältlichen Zirkus. Mit großem Eifer hat er im heimischen Kinderzimmer Vorstellungen in seinem „Zirkus Oliver“ gegeben. Seine Eltern waren die ersten Zuschauer. Angetrieben wurde dieser Spieleifer von zahlreichen Besuchen im Zirkus. „Um es zu Hause alles realistischer zu gestalten, habe ich die Geräuschkulisse und Musik beim Zirkusbesuch mit dem Kassettenrecorder aufgenommen und daheim meine eigene Vorstellung beschallt. Nur die jüngere Generation fragt dann, was ein Kassettenrecorder ist“, lächelt Schaffer.

 

 

Naturgemäß schlief dann das Interesse an den kleinen Figuren im Teenageralter ein und die gesammelten Werke verschwanden in Kisten verpackt auf dem Dachboden des Elternhauses. Erst im Jahr 2001 wurden die Zirkuszelte wieder aufgeschlagen. Die Pressesprecherin des Unternehmens meldete sich völlig überraschend bei Oliver Schaffer. Playmobil hatte in den Archiven des Unternehmens einen längst vergessen geglaubten Brief des damals 6-Jährigen wiederentdeckt. Der Aussage der Pressesprecherin nach habe er die größte Playmobil-Zirkus-Sammlung der Welt und bat ihn, seinen Zirkus für eine Ausstellung in Szene zu setzten.

 

 

Mit der Ausstellung in Schloss Homburg eröffnete Oliver Schaffer bereits die vierzigste Ausstellung. „Es ist immer wieder schön, engagierte Menschen, um sich zu haben und verrückte Dinge tun zu können“, lobte er das Team rund um Steffen Müller. „Ich bin mir sicher, dass wir am Ende des Tages alle mit dem Playmobil-Lächeln nach Hause gehen werden“, so Schaffer weiter. Die beinahe 14-tägige Aufbauphase ist nicht ganz spurlos an ihm vorbeigegangen. Bis zwei Uhr in der Frühe wurde am Eröffnungstag noch gewerkelt. Sichtlich gelöst, aber glücklich führte der Künstler die ersten Besucher durch das Schloss und erläuterte mit großer Freude die verschiedenen Themenbereiche. Die Gäste aus Nah und Fern waren erstaunt, was mit diesen „einfachen“ Figuren alles möglich ist.

 

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KOMMENTARE

1

Ernsthaft? Das ist Jahrhunderte alte Kulturgeschichte des Schloss Homburg?

Marco, 18.09.2019, 12:07 Uhr
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