Gummersbach - VfL Gummersbach gewinnt das erste Heimspiel der Saison gegen Melsungen - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Uli Klein

Jedem Sportler ist die Weisheit bekannt, dass am Ende eines sportiven Vergleichs im Grunde nur das Ergebnis zählt. Zwei Punkte auf der Habenseite schlagen jede Diskussion um Schönheit und Ästhetik, Glück oder Pech. Genau so dachte man am Donnerstagabend bei den Bundesligahandballern des VfL Gummersbach, die sich am Ende der 60 Minuten hauchzart gegen die MT Melsungen durchsetzen konnten und nach zwei Partien mit 4:0 Punkten auf Rang fünf im Ligatableau stehen.    

VfL Gummersbach - MT Melsungen 29:28 (13:10).

Kein Zweifel, die jüngsten Vergleiche zwischen den beiden Teams waren in der jüngeren Vergangenheit kaum an Spannung und Intensität überbieten. Dabei hatten die Nordhessen im April sowohl im EHF-Cup als auch in der Bundesliga die Nase jeweils knapp vorn gehabt. Grund genug also für die VfL-Handballer, am Donnerstagabend hochmotiviert in das Duell mit der MT zu gehen.

Nach einer heiß umkämpften Begegnung setzten sich in die Hausherren im ersten Heimspiel der neuen Bundesligasaison knapp mit 29:28 (13:10) durch, wobei der Gummersbacher Erfolg selbst in der letzten Sekunde noch am berühmten seidenen Faden hing, als der finale Melsunger Wurf das VfL-Gehäuse verfehlte. Blauweiß hatte freilich schon zuvor über die gesamte Spielzeit hinweg hart arbeiten müssen, um die beherzt kämpfenden Nordhessen niederringen zu können. Die Entscheidung fiel final quasi per Zielfoto - mit einem Tor Unterschied.

Der VfL-Start entsprach indes durchaus dem Geschmack der Gastgeber-Sympathisanten: Vier Treffer in Serie bedeuteten eine frühe 6:3-Führung der Oberberger nach rund einer Viertelstunde.

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Bei den Gästen schienen sich bereits in dieser zeitigen Phase ihre großen Personalsorgen negativ bemerkbar zu machen. Gleich ein halbes Dutzend Stammkräfte hatten vor dem Anpfiff verletzt oder krank passen müssen, so dass MT-Coach Roberto Garcia Parrondo im Verlaufe der Begegnung nur sehr bedingt Möglichkeiten hatte, um hochklassig zu wechseln.

Dafür setzte man beim Gast auf den siebten Feldspieler. Unter anderem bekleidete Ruben Marchan am Kreis die Position des Plus-Eins-Feldspielers, stellte den Gummersbacher Defensivverband um den wieder mal starken Tom Kiesler so immer wieder vor neue Aufgaben und schaffte auf diese Weise Räume für den MT-Rückraum-Hünen Dainis Kristopans.

Die Nordhessen kamen nun immer wieder zu ihren Abschlüssen und konnten sich in der Folgezeit auch defensiv steigern. Hinzu kam, dass auch ihr Keeper Laszlo Bartucz mit sieben Paraden gut im Match war. Das Heimteam nahm beim Gang in die Pause dennoch ein 13:10 mit in die Kabine.

Nach Wiederanwurf änderte sich zunächst nicht allzu viel am Spielfilm. Der VfL kontrollierte das Geschehen, um dann per Zwischensprint aber zwischenzeitlich auf fünf Treffer (22:17) davon zu ziehen.

Doch die Besucher aus Melsungen blieben unbequem, kämpften couragiert und hatten plötzlich durch die Einwechslung von Palasics ins Tor ein Plus zwischen den Pfosten auf ihrer einer Seite. So konnte es nicht verwundern, dass die MT wieder verkürzte. VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson nahm beim 24:21 (49.) zwar seine zweite Auszeit um nachzujustieren, doch es blieb eng.

Ellidi Vidarsson und Milos Vujevic gaben mit ihren Toren zwar immer wieder Impulse, doch die Gäste streckten sich gewaltig und kamen zu Beginn der absoluten Crunchtime zum Anschlusstreffer (25:24). Gummersbach aber behielt kühlen Kopf, und konnte sich schließlich aber auf 28:25 lösen.

Mehr als zum Anschluss reichte es für Melsungen dann nicht mehr.

VfL Gummersbach: Obling (5/1 Paraden), Kuzmanovic (1 P.); Vujovic (9/6), Vidarsson (7), Kodrin, Köster (4), Gomes (3), Einarsson (2), Blohme (1), Mahé (1), Smits (1), Pregler, Horzen, Kiesler, Zeman

MT Melsungen: Bartucz (11/1 P.), Palasics (1 P.); Arnarsson (4), Marchan (3), Enderleit (3), Kristopans (3,) Drosten (3/3), Kulesh (3), Forsell Schefvert (3), Mandic (2), Soler (2), Sipos (1), Ignatow (1, Stehl, Guardiola, Eickhoff

Trainerstimmen

Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach): Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und dass wir heute beide Punkte hier behalten. Wir haben in der Abwehr sehr gut angefangen, aber auch die andere Seite stellt einfach eine der besten Abwehrreihen überhaupt im Handball. Wir haben uns schwer getan ins Tempo zu kommen. Ich bin zufrieden, dass wir uns in der zweiten Halbzeit einen Vorsprung erarbeiten konnten. Durch eigene Fehler bringen wir Melsungen allerdings wieder ins Spiel, auch, weil sie ihre Sache beim Sieben-gegen-sechs sehr gut machen. Melsungen bringt immer wieder etwas Neues, wenn wir gegen sie spielen, deshalb sind sie schwer vorzubereiten. Zudem ist es immer schwer diese Abwehrreihe zu knacken. Ich bin insgesamt zufrieden mit der Abwehr, dem Kampf und dem Willen meiner Mannschaft, aber wir machen bei allem Respekt für den Gegner zu viele einfache Fehler. Da erwarte ich von meinem Team cleverere Entscheidungen. Wir sind gut in die Saison gekommen. Jetzt freue ich mich, wenn unsere Verletzten zurückkommen.

Roberto García Parrondo (MT Melsungen): Ich möchte dem VfL Gummersbach gratulieren. Wir sind natürlich unzufrieden mit dem Resultat. In der zweiten Halbzeit haben wir ein gutes Spiel gemacht, aber es war nicht genug. Meine Mannschaft hat gekämpft und viele Dinge gut gemacht, aber es gab leider viele Situationen, in denen ich die Entscheidungen meiner Spieler nicht nachvollziehen konnte. Gummersbach hat ein gutes Spiel gemacht und deshalb die Punkte hierbehalten

Zuschauer: 4.132 (ausverkauft)

Schiedsrichter: Kauth / Kolb (Augsburg/Taufkirchen)

Strafminuten: 4 /6