JUNGE LEUTE
Wie ist die Lage an den Schulen?
Oberberg – Oberberg-Aktuell sprach mit Schulleitern über die momentane Situation an den weiterführenden Schulen.
Von Katharina Schmitz und Michael Kleinjung
Die oberbergischen Schulen haben ihren Schulbetrieb an die Vorgaben des Schulministeriums angepasst. So gilt an sämtlichen weiterführenden Schulen die Maskenpflicht. Erleichtert über diese Änderung zeigt sich Ralf Zimmermann, Schulleiter der Realschule Bergneustadt: „Ich bin froh, dass die Landesregierung reagiert hat und die generelle Maskenpflicht eingeführt hat. Vor den Herbstferien haben wir gemerkt, dass die Verunsicherung immer größer wurde, auch aufgrund der Corona-Fälle hier an der Schule.“
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[An Dashboards werden die Kinder von Schulleiter Ralf Zimmermann und seinen Kollegen unterrichtet.]
Um die Schülerzahl im Gebäude zu reduzieren, bleibt seit Ende der Herbstferien nun immer ein Jahrgang ab der Stufe sieben für einen Tag in der Woche zu Hause. Dadurch seien jeden Tag rund 80 Kinder weniger vor Ort. Die moderne Technik hat auch in der Realschule Einzug gehalten. Mit sogenannten Dashboards können Lehrer die Schüler notfalls von zu Hause unterrichten. Präsenz ist nicht zwingend erforderlich „Aufgrund der Dashboards können wir somit ganz normal mit dem Stundenplan fortfahren und müssen Teile des Unterrichts nicht auf den Nachmittag verschieben. Das ist auch für die Kinder angenehm. Die Fünfer und Sechser haben wir immer hier, denn bei den Kleinen ist Präsenzunterricht das allerwichtigste.“, meint Zimmermann und ergänzt: „Außerdem haben wir vier Lehrer, die zur Risikogruppe gehören.“
Am Gummersbacher Lindengymnasium wird derzeit ein weitgehend normaler Präsenzunterricht geboten. Derzeit befinden sich jedoch rund 20 Jugendliche in Quarantäne. Lehrpersonal sei nicht betroffen. Aufgrund der aktuellen Lage hat die Schulleitung zudem beschlossen, das Praktikum der EF ausfallen zu lassen. „Sollte sich die Lage verschärfen, werden wir die Vorgaben von Düsseldorf abwarten. Wir haben dafür vorgesehen, die Klassen zu splitten und die Hälfte der Schüler von zu Hause aus in den Unterricht dazu zu schalten“, so Beatrix Will, Schulleiterin des Lindengymnasiums.
Auch das regelmäßige Lüften gehört zu den zentralen Maßnahmen des Schulministeriums. So ertönt am Wipperfürther Engelbert-von-Berg-Gymnasium in der Mitte jeder Stunde der Gong, um ans Lüften zu erinnern. „Bisher haben wir noch keinen Corona-Fall gehabt“, so Schulleiter Erhard Seifert, doch seien eine Hand voll Schüler in Quarantäne gewesen. Der Elternsprechtag werde virtuell abgehalten. Seifert: „Die Eltern werden sich über die Teams-Konten ihrer Kinder einwählen können. In besonderen Fällen können aber auch kontaktfreie Präsenztermine vereinbart werden.“ Auf eine Verschärfung der Lage würde das EvB-Gymnasium mit einer Rotation nach A- und B-Wochen reagieren.
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[Archivfoto: Martin Hütt --- Die Gesamtschule in Marienheide.]
Rotieren oder Schichtbetrieb spielen derzeit auch an der Gesamtschule Marienheide keine Rolle. Dort befinden sich aktuell zwei Lehrer als Kontaktpersonen ersten Grades in Quarantäne. „Das ist bei einer Anzahl von 100 Lehrern nicht so gravierend“, meint Schulleiter Wolfgang Krug, der sich besonders darüber freut, dass momentan ein Großteil der Zehntklässler die im März begonnenen Praktika nachholen kann. „Wir hoffen, dass einzelne Fälle, die wir bereits hatten, das Virus nicht in der Schule verbreiten werden. So ist es auch bislang gewesen“, schildert Krug.
Eine besondere Situation spielt sich in Nümbrecht ab. Dort liegt das Homburgische Gymnasium in unmittelbarer Nähe zur Sekundarschule und der Gemeinschaftsgrundschule. Zwar reisen die Schüler zum Teil gemeinsam in Bussen an, doch werden sie anschließend voneinander getrennt. „Wir nutzen derzeit verschiedene Eingänge und haben auch getrennte Schulhöfe. Außerdem sind die einzelnen Jahrgänge voneinander getrennt“, so Marcel Schulz, Stellvertretender Schulleiter des Homburgischen Gymnasiums. Darüber hinaus sei auch der AG-Betrieb eingestellt worden. Die Infoveranstaltung für die neuen Fünfer, der Tag der offenen Tür und der Elternsprechtag sollen digital durchgeführt werden.
Auch die Freie Waldorfschule Oberberg setzt die Verordnungen um. „Diese sind für uns als Privatschule genauso verpflichtend wie für die Regelschulen“, sagt Schulleiterin Petra Ley. Ab der Klasse fünf würden die Waldorfschüler einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Der normalerweise veranstaltete Tag der offenen Tür, der Basar und auch die Karnevalsveranstaltung wurden abgesagt. „Doch die Theateraufführungen der zwölften Klasse finden an diesem Wochenende mit einer begrenzten Teilnehmerzahl statt“, so Ley.
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[Das Gymnasium in Bergneustadt.]
Monika Türpe, Schulleiterin des Bergneustädter Wüllenweber-Gymnasiums, ist froh über die verpflichtenden Regelungen zum durchgehenden Tragen der Masken im Unterricht: „Vor den Herbstferien wurde das in den Klassen unterschiedlich gehandhabt, je nachdem, wie Schüler und auch Eltern darauf Einfluss hatten.“ Zudem wird nun alle 20 Minuten stoßgelüftet. „Wir gehen jedoch noch einen Schritt weiter und haben mit Hilfe des Fördervereins CO2-Melder bestellt. Außerdem haben wir ein rollierendes System entwickelt, um die Lerngruppen im Bedarfsfall zu verkleinern. Zudem warten wir noch auf weitere Endgeräte für Lehrer und einen Teil der Schüler, die von Zuhause aus nicht entsprechend ausgerüstet sind.“, so Türpe. Sollte das Unterrichten auf Distanz erneut notwendig werden, sieht man sich gewappnet.
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