FUSSBALL

Zum 100. Geburtstag zurück in der Bezirksliga

lo; 16.08.2025, 06:00 Uhr
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Fotos: Michael Kleinjung.
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Zum 100. Geburtstag zurück in der Bezirksliga

lo; 16.08.2025, 06:00 Uhr
Lindlar - Unter der Regie des neuen Trainers Andreas Dreiner peilt Aufsteiger SV Frielingsdorf den Klassenerhalt an - Hohe Laufbereitschaft und Intensität mit und ohne Ball sollen die Schlüsselfaktoren sein.

Selbst gewiefte Drehbuchautoren hätten den Plot nicht spannender schreiben können: Am letzten Spieltag der vergangenen Saison trafen sich der SV Frielingsdorf und der VfR Wipperfürth zum ultimativen Kreisliga-A-Aufstiegsshowdown in der ONI-Arena. Der Druck lag dabei auf den Gastgebern, denn sie benötigten einen Dreier, um den direkten Konkurrenten noch abzufangen und sich einen der beiden Plätze, die zum Gang in die Bezirksliga berechtigten, zu krallen. Und die Equipe von Christoph Liehn lieferte: Dank eines 3:0 wurden die Hansestädter ausgestochen und im Scheelbachtal konnte die Mega-Sause starten. Ein perfektes Timing, schließlich feiert der Verein in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag.

 

Pünktlich zum Jubiläum ist der SVF also zurück auf der Verbandsebene, nachdem man sich 2022 nach 13 Jahren von dort verabschiedet hatte und anschließend zweimal knapp an der Rückkehr gescheitert war. Für Liehn war der Triumph gegen Wipperfürth die letzte Amtshandlung. Nach drei Spielzeiten in Frielingsdorf hat er sich von der Seitenlinie verabschiedet. Als Nachfolger installierte die sportliche Leitung Andreas Dreiner, zuvor lange Jahre als Aktiver sowie Co-Trainer beim SV Bergisch Gladbach 09 tätig.  

 

[Andy Dreiner schwingt nun das Zepter an der Seitenlinie.]

 

Er war natürlich ganz nah bei der Mannschaft, als Mitte Juni feststand, dass demnächst wieder eine Etage höher gespielt wird. „Das war ein absolut verdienter Aufstieg“, sagt Dreiner. „Die Jungs haben die ein, zwei Rückschläge zu Beginn der Rückrunde top weggesteckt und in den wichtigen Spielen die Big Points geholt“, erinnert er sich an den dramatischen Last-Minute-Sieg beim verrückten 5:4 in Bröltal oder das wichtige 0:0 im Endspurt gegen den späteren Champion Heiligenhaus zurück.

 

Der neue Übungsleiter kann auf eine gewachsene Teamstruktur mit vielen Eigengewächsen zurückgreifen, das Gros hat bereits Bezirksliga-Luft geschnuppert. Auf dem Transfermarkt übte sich der SV Frielingsdorf in Zurückhaltung. Mit Felix Krüger wurde ein talentierter Offensivmann vom Landesligisten FV Wiehl verpflichtet, zudem Philipp Schmidt aus Wipperfürth zurückgeholt. Der Kader besteht aus 25 Akteuren und ist somit auskömmlich besetzt.

 

Mit den bisherigen Eindrücken in der Vorbereitung ist Dreiner zufrieden. „Die Jungs ziehen sehr gut mit, wobei bedingt durch die Urlaubszeit ein paar Einheiten dabei war, wo es personell ein bisschen schwierig war. Aber damit hat in dieser Phase jede Mannschaft zu kämpfen.“ Wie erwähnt, trifft Dreiner auf eine funktionierende Einheit mit einem intakten Gefüge. Auch aus diesem Grund gibt es keinen Anlass für große Veränderungen.

 

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„Viele Dinge laufen gut, daher wäre es Quatsch, das Rad komplett neu zu erfinden“, konstatiert der Trainer. Dass indes Anpassungen geplant sind, ist allein schon der Tatsache geschuldet, dass die meisten Bezirksligisten eine höhere Qualität besitzen als die Widersacher in der Kreisliga A. Dreiner: „Eine neue Liga bringt automatisch eine andere Herangehensweise mit sich. Es kommen mehr Spiele auf uns zu, wo wir weniger Ballbesitz haben und aus einer gewissen Kompaktheit heraus agieren werden.“

 

Großer Laufaufwand und zugleich ein schnelles, vertikales (Umschalt-)Spiel  - hieran wird in der Vorbereitung konsequent gearbeitet. „Die Jungs müssen auch lernen zu leiden und versuchen, die Fehlerquote möglichst gering zu halten. Es ist wichtig, die Mannschaft auf das entsprechende körperliche Niveau zu bringen, denn wir wollen mit und ohne Ball sehr intensiv spielen“, erläutert Dreiner, der - je nach Gegner – wahrscheinlich auf ein 4-2-3-1 oder ein 4-1-4-1 vertrauen wird. Eine gewisse Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor gehöre zu den Grundvoraussetzungen für ein positives Abschneiden. Dass mit Louis Fliegner der treffsicherste Goalgetter der Vorsaison aufgehört hat, wolle man laut Dreiner im Kollektiv kompensieren.

 

Auf lange Sicht möchte sich der SVF in der Bezirksliga etablieren, fürs Erste werden aber kleine Brötchen gebacken. „Als Aufsteiger liegt die Priorität auf dem Klassenerhalt. Unser Ziel ist, schnellstmöglich so viele Punkte zu sammeln, damit wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben“, erklärt Dreiner, der dem SSV Jan Wellem Bergisch Gladbach – übrigens Frielingsdorfs erster Kontrahent vor heimischer Kulisse – die größten Chancen auf den Titelgewinn einräumt. Den SV Schönenbach und den TV Hoffnungsthal siedelt er ebenfalls weit oben an. „Und einige Kölner Vereine werden auch ein Wörtchen mitreden wollen“, nennt er unter anderem den SV Deutz 05 und die SpVg. Rheindörfer Nord.

 

[Thomas Kaiser (li.) und Andy Dreiner mit den Neuzugängen Felix Krüger (2.v.li.) und Philipp Schmidt (2.v.re.).]

 

Zugänge

Felix Krüger (FV Wiehl), Philipp Schmidt (VfR Wipperfürth)

 

Abgänge

Pascal Häger (SV Refrath), Louis Fliegner (Laufbahn beendet)

 

 

Der Kader

 

Tor

Lukas Borkes, Sören Wendeler

 

Abwehr

Niklas Grumann, Frederik Orbach, Luca Everding, Jesse Lück, Maurice Häger, Fabian Januszewski, Yannick Blumberg, Jannis Everding, Norman Lemke

 

Mittelfeld

Marvin Cortes, Etienne Parmentier, Timo Weber, Jonathan Schmidt, Gianluca Fliegner, Marvin Bieg, Laurin Schenk, Philipp Schmidt, Kevin Ufer, Felix Krüger

 

Angriff

Julian Buss, Vincent Diewerge, Justin Ufer, Niklas Yegin

 

Trainer

Andreas Dreiner (für Christoph Liehn)

 

Co-Trainer

Thomas Kaiser

 

Torwarttrainer

Sascha Nußbaum

 

Betreuer

Willi Radermacher, Kalle Schurig

 

Sportliche Leitung

Patrick Linhart, Marco Houf, Stephan Arendt  

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