LOKALMIX

Zahl der Impfdurchbrüche steigt

Red; 05.11.2021, 13:45 Uhr
Symbolfoto: Johaehn auf Pixabay
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Zahl der Impfdurchbrüche steigt

Red; 05.11.2021, 13:45 Uhr
Oberberg - Gesundheitsamt informiert über die Auswertung zur Corona-Schutzimpfung – Statistik lässt sich auch mit der steigenden Wahrscheinlichkeit erklären.

Das Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises erfasste den individuellen Impfstatus der Oberberger, die im September und Oktober mittels PCR-Test positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden (laborbestätigte Fälle, September: 1.168 Personen, Oktober: 973 Personen). Im September hatten laut der Mitteilung 71 Prozent aller laborbestätigten Fälle keinen Impfschutz, im Folgemonat waren 51 Prozent nicht geimpft. Bei 21 Prozent (September) bzw. 32 Prozent (Oktober) der gemeldeten Fälle war der Impfstatus vollständig. Keine der gemeldeten Personen hatte bereits eine Drittimpfung erhalten. Die restlichen Personen waren einmal geimpft oder es lagen keine Informationen zum Impfstatus vor.

 

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Hintergründe zu den Impfdurchbrüchen

 

Dass die Anzahl der Personen steigt, die trotz vollständiger Impfung positiv getestet worden sind – im Juli 2021 lag der Anteil noch bei knapp über acht Prozent und im August 2021 bei 15 Prozent - lasse sich auch mit der steigenden statistischen Wahrscheinlichkeit erklären, so das Gesundheitsamt. „Die Anzahl der vollständig geimpften Personen wächst, gleichzeitig nimmt auch die Anzahl der Personen zu, die trotz Impfung positiv getestet werden.“ Kaija Elvermann, Leitung des Gesundheitsamtes des Oberbergischen Kreises, macht deutlich, dass die Impfung trotzdem wirksam ist: „Die Impfung kann keinen 100-prozentigen Schutz vor einer Ansteckung bieten. Sie schützt in erster Linie vor einem schweren Verlauf. Vollständig geimpfte Personen, die positiv getestet werden, haben in der Regel keine oder nur milde Symptome. Das beobachten wir auch im Oberbergischen Kreis.“

 

[Grafiken: OBK.]

 

In der Regel hätten vollständig geimpfte Personen eine geringere Viruslast als ungeimpfte Personen: „Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse legen außerdem nahe, dass vollständig geimpfte Personen - wenn überhaupt – für einen kürzeren Zeitraum Virusüberträger sind.“

 

Hintergründe zu den hospitalisierten Oberbergern

 

Nur drei Prozent der laborbestätigten SARS-CoV-2-Fälle im Oberbergischen Kreis im Zeitraum September bis Oktober wurden im Krankenhaus behandelt. Insgesamt waren das in den beiden Monaten 73 Personen. Das Durchschnittsalter lag bei 63 Jahren. Das Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises wertete den Impfstatus dieser hospitalisierten Personen aus. „Die Anzahl der erfassten Personen ist sehr klein und der Betrachtungszeitraum kurz. Unsere Auswertung darf folglich nicht mit einer wissenschaftlichen Studie gleichgesetzt werden“, ordnet Kaija Elvermann die Ergebnisse in der Mitteilung ein.

 

Mehr als die Hälfte (51 Prozent) der im September und Oktober stationär behandelten 73 Oberberger waren nicht geimpft. 40 Prozent hatten eine vollständige Corona-Schutzimpfung, zwei Prozent hatten bereits die dritte Impfung erhalten. Bei sieben Prozent der behandelten Personen liegt keine Angabe zum Impfstatus vor. „Die Patienten wurden größtenteils nicht aufgrund der Covid-19-Erkrankung hospitalisiert. Sie wurden zum Beispiel bereits wegen einer anderen Erkrankung dort behandelt und dann positiv getestet“, berichtet die Leiterin des Gesundheitsamtes weiter.

 

Schwere Erkrankungsverläufe könnten in der Regel bei immunkompetenten Personen durch die Impfung verhindert werden: „Die Erfahrungen der zurückliegenden Wochen zeigen, dass die intensivpflichtigen und beatmeten COVID- Patienten in der Regel nicht geimpft waren.“

 

Hintergründe zum Impfangebot

 

Elvermann appelliert zunächst dazu, weiter streng die Hygieneregeln einzuhalten. „Die Impfung ist ein wichtiger Baustein neben anderen, um sich vor einer Ansteckung zu schützen.“ Wer sich impfen lassen möchte, kann das unter anderem im Impfmobil des Oberbergischen Kreises tun. Hier gibt es die Termine www.obk.de/impfmobil . Nach der Schließung des Impfzentrums habe die Nachfrage nach dem mobilen Angebot stark zugenommen. Die bisher höchste Anzahl von Impfungen während eines Stopps gab es am 27. Oktober vor der Schwalbe-Arena in Gummersbach. Insgesamt wurden an diesem „Impftag“ 374 Impfungen verabreicht – davon 130 Erstimpfungen, 114 Zweitimpfungen, 26 Genesenenimpfungen und 104 Auffrischungsimpfungen nach der Impfung mit Johnson & Johnson und in Einzelfällen auch Drittimpfungen.

 

 

Seit dem ersten Einsatz des Impfmobils am 13. August führte das mobile Team bei allen 64 Stopps insgesamt 5.232 Impfungen durch. Davon fallen 2.694 Impfungen in den Zeitraum vor der Schließung des Impfzentrums am 30. September. Insgesamt 2.538 Impfungen wurden nach der Schließung durchgeführt. „Jetzt hat das Impfgeschehen erfreulicherweise noch einmal mehr Fahrt aufgenommen. Das liegt sicher auch daran, dass die Menschen bei uns zwischen den Impfstoffen wählen können“, erklärt Ralf Schmallenbach, Gesundheitsdezernent des Oberbergischen Kreises. Die neu geschaffene Koordinierende COVID-Impfeinheit (KoCI) plane bereits weitere Haltestellen.

 

Hintergründe zu den Auffrischungsimpfungen

 

Derzeit seien besonders Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff nach der Impfung mit Johnson & Johnson gefragt – bei den vergangenen Terminen machten diese Impfungen fast 50 Prozent der Gesamtzahl aus. „Die Auffrischungsimpfung nach Johnson & Johnson ist im Impfmobil möglich. Der durch die STIKO empfohlene Mindestabstand zwischen den Impfungen beträgt vier Wochen“, sagt Ralf Schmallenbach.

Die dritte Impfung (Boosterimpfung) lege das Land NRW aktuell vorrangig in die Hände der niedergelassenen Ärzte: „Personen, die eine Drittimpfung haben möchten, sollten sich deshalb an ihren Hausarzt oder ihre Hausärztin wenden.“ Die Ständige Impfkommission empfiehlt Drittimpfung aktuell für ältere und immunschwache Personen sowie Personen im medizinischen und pflegerischen Bereich.

 

Statistik

 

Insgesamt ist die Anzahl der erfolgten Impfungen im Kreisgebiet in den vergangenen beiden Monaten rückläufig. Am meisten werden Folgeimpfungen in der Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen durchgeführt, so der Kreis. Auf dem zweiten Rang liegen die Erstimpfungen derselben Altersgruppen. Dichtauf liegen anschließend die Erst- und die Folgeimpfungen in den Altersgruppen „12 bis 17 Jahre“ und „60 plus“.

 

 

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung weist dem Oberbergischen Kreis seit dem Impfstart insgesamt 350.974 durchgeführte Impfungen zu – davon 171.337 Erstimpfungen, 171.522 Zweitimpfungen, 8.115 Drittimpfungen. Es muss beachtet werden, so der Kreis, dass die Zuordnung der Daten zu den Landkreisen anhand der Postleizahlen der impfenden Stellen und nicht anhand der Adressen der geimpften Personen erfolgt.

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