FUSSBALL
Wer hat die Erwartungen erfüllt?
Oberberg - OA wirft einen Blick auf die Hinrunden-Bilanz der oberbergischen Vertreter in der Kreisliga A - Teil I.
Von Jürgen Lorenz
TuS Lindlar I (Platz sieben, 23 Punkte)
Mit drei Siegen startete der TuS optimal in die Saison, doch der Schein trog. Bereits zu diesem Zeitpunkt mahnte Norbert Scheider die Spielstruktur seiner Mannschaft an. „Wir sind noch lange nicht so weit, wie ich mir das vorstelle“, erklärte der Lizenztrainer seinerzeit. In der Folge spielte die Lindlarer Erstvertretung viermal lediglich remis. Danach folgten zwei Niederlagen gegen die Nümbrechter Zweite (1:2) und den Lokalrivalen SSV Süng (0:1). Erst gegen die eigene Reserve wurde der Fluch von sechs Spielen in Folge ohne Dreier gebrochen. Trotzdem war der Fall ins tiefe Grau des Tabellenmittelfelds nicht mehr aufzuhalten. Auch danach konnte der Klub die selbst gesteckten Erwartungen nur selten erfüllen. „Wir machen haarsträubende Fehler und spielen erschreckend schwach. Das gilt es jetzt abzustellen“, hat Scheider in der Pause einiges aufzuarbeiten. Vor allem gegen die vermeintlich schwächeren Gegner habe man oft nicht die richtige Einstellung gezeigt. Angesichts eines Rückstands von zwölf Punkten auf Tabellenführer Wipperfürth bleibt die angestrebte Rückkehr in die Bezirksliga für den TuS wohl nicht mehr als eine Wunschvorstellung.
TuS Lindlar II (Platz 16, acht Punkte)
Die Lindlarer Zweitvertretung ziert zur Saisonhalbzeit mit nur acht Zählern das Tabellenende. Wie die Erstvertretung des TuS war das Team von Trainer Hansi Füting dauerhaft von Personalproblemen geplagt. Egal, ob Pandemie oder langwierige Verletzungen - der ursprünglich 29 Mann starke Kader wurde im Verlauf der Hinrunde massiv ausgedünnt, sodass der Coach ständig zur Improvisation gezwungen war. „So etwas habe ich auch noch nicht erlebt“, hadert Füting mit der misslichen Lage. Kicker, die angeschlagen waren, mussten ebenso auf die Zähne beißen wie die Rekonvaleszenten, die früher als gedacht in die Bresche springen musste. Auch wenn viele gegnerische Trainer ein Lob für die Einstellung der TuS-Reserve übrighatten, sind zwei Siege in 15 Partien für den Klassenerhalt definitiv nicht ausreichend. Fütings Hoffnungen ruhen auf dem vereinseigenen Nachwuchs, der ab April auch bei ihm auflaufen kann. „Da sind richtig gute Jungs dabei, die uns sicherlich weiterhelfen werden“, ist der Trainer zuversichtlich, die Abstiegsplätze in der Rückrunde verlassen zu können.
SSV Süng (Platz zwölf, 17 Punkte)
Sascha Jonen hatte sich für seine Premieren-Spielzeit als Trainer einiges vorgenommen. Unter anderem wollte er nur noch im Notfall selbst auflaufen. Dieser Plan war allerdings schon in der Vorbereitung Makulatur. Aufgrund großer Personalsorgen musste der 39-Jährige wieder die Schuhe schnüren und war, bis ihn im Herbst ein Bandscheibenvorfall stoppte, aus der Stammformation der Blau-Weißen nicht wegzudenken. Mit zwei Siegen aus den ersten beiden Begegnungen legte der SSV einen Traumstart hin. Dann allerdings kam wegen diverser Ausfälle und Umstellungen Sand ins Getriebe, weshalb man nicht sorgenfrei in die zweite Halbserie geht. „Ich hatte mir eine angenehmere Hinrunde gewünscht. Aber eigentlich stehen wir sportlich ganz gut da“, schildert Jonen. Zudem hatte sich der Verein nach der Hälfte der Hinrunde vom spielenden Co-Trainer Salvatore Ragusa getrennt, der in der Abteilung Attacke für Tore sorgen sollte. In der Winterpause sind Neuverpflichtungen geplant. Die Gespräche laufen auf Hochtouren.
FV Wiehl III (Platz 15, zwölf Punkte)
Mit einem 2:1-Erfolg gegen Nümbrecht II verabschiedete sich die Wiehler Dritte in die Winterpause und bescherte sich damit wenigstens noch ein kleines Weihnachtsgeschenk. Nach der umgewerteten Partie gegen Wildbergerhütte-Odenspiel - aus dem 5:2-Erfolg wurde wegen eines nicht spielberechtigten Akteurs eine Niederlage am grünen Tisch – belegt man derzeit mit zwölf Zählern den vorletzten Platz. Viele Spiele gingen allerdings knapp verloren und die Mannschaft zeigte häufig ansprechende Leistungen. „Wir sind nicht schlechter als andere Mannschaften“, versprüht Trainer Marc Bauer Optimismus. „Wir wollen aus den Fehlern lernen und das auch auf dem Platz umsetzen.“ Bauer scheint es ansonsten mit dem Niederländer Louis van Gaal zu halten. „Tod oder Gladiolen“, ist das Motto des Ex-Bayern-Trainers und heutigen Bondscoaches. Denn die Wiehler haben bislang als einziges Team in der Liga noch nie unentschieden gespielt. Personelle Verstärkungen sind derzeit nicht in Sicht. Allerdings sollen die aktuellen U18-Spieler langsam integriert werden.
SSV Marienheide (Platz 14, zwölf Punkte)
Mit drei Siegen steht der SSV auf dem drittletzten Tabellenrang. Dabei hatte die Mannschaft von Trainer Irfan Yorulmaz einen ordentlichen Start hingelegt. Mit zwei Siegen und zwei Unentschieden aus den ersten fünf Begegnungen lagen die „Heier“ im Soll. Dann aber musste die Mannschaft der widrigen Vorbereitungsphase im Sommer Tribut zollen, die der Übungsleiter krankheitsbedingt komplett verpasst hatte. „Das ist alles andere als optimal gelaufen“, betont Yorulmaz, der um die Ursachen für die schmale Ausbeute von zwölf Punkten weiß. „Am Ende fehlten oft die Kräfte. Das soll nun in der Vorbereitung abgearbeitet werden, um konstanter spielen zu können“, wird Yorulmaz den Fokus auf einen besseren konditionellen Zustand seiner Schützlinge legen. Der Kader soll bei Bedarf weiterhin mit A-Jugendlichen und Spielern aus der 2. Mannschaft aufgestockt werden, die qualitativ weiterhelfen. „Und dann wollen wir die Punkte holen, die wir vorher liegen gelassen haben.“
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