POLITIK
OA-Kandidatencheck: Wer beerbt Dr. Gero Karthaus?
Engelskirchen - Die beiden Bewerber um das Bürgermeisteramt beantworten den OA-Fragebogen und stellen sich vor.
Nach zwölf Jahren tritt Engelskirchens Bürgermeister Dr. Gero Karthaus nicht mehr zur Wahl an. Der SPD-Politiker verabschiedet sich in den Ruhestand. Sowohl die Sozialdemokraten als auch die CDU schicken junge Kandidaten ins Rennen, das das Amt des Rathauschefs übernehmen wollen. Vor der Kommunalwahl stellt Oberberg-Aktuell die Anwärter im Kurzporträt vor und gab ihnen jeweils drei Fragen als Hausaufgabe, die sie schriftlich beantwortet haben. Pro Frage durften sie dabei in ihrer Antwort maximal 900 Zeichen nutzen. Die Kandidaten werden in alphabetischer Reihenfolge vorgestellt.
Lukas Miebach
1. Was sind die drei wichtigsten Themen der kommenden fünf Jahre?
Bauen: Es gibt viele anstehende oder begonnene Bauprojekte, z.B. der Ründerother Bahnhof, die Konversion der alten Bücherfabrik, das Alte Rathaus und das Baugebiet in Buschhausen. Unsere Grundschulen müssen für den Offenen Ganztag erweitert werden. Auch viele Brücken und Straßen müssen saniert werden.
Mobilität: Wir brauchen endlich einen Plan aus Köln, wann und wie die RB25 im 20-Minuten-Takt fahren soll. Davon hängt nämlich auch die weitere Verkehrsplanung ab. Wir müssen trotz der vielen Bahnschranken im engen Tal den Verkehrsfluss beispielsweise durch Kreisverkehre und Radwege verbessern und sicherer machen.
Personal: Insbesondere durch die Abgänge der Babyboomer steht gerade in vielen Führungspersonen ein Wechsel an – u.a. auf drei von vier Fachbereichsleiterstellen. Den Generationswechsel gilt es aktiv zu gestalten und dabei neue Wege zu gehen, ohne unsere Stärken zu verlieren.
2. Wo liegen die Stärken der Kommune?
Bei uns wird gestaltet und nicht verwaltet. Gute Ideen für das Vorankommen der Gemeinde werden meist parteiübergreifend unterstützt. Die Verwaltung ist zudem nahbar. Anders als bei vielen anderen Behörden hat man im Engelskirchener Rathaus schnell den richtigen Ansprechpartner am Telefon. Privatleute, Vereine und Unternehmen finden so in der Regel schnell und unkompliziert Unterstützung. Das muss so bleiben und auch an die vielen neuen Kolleginnen und Kollegen, die aktuell im Rathaus anfangen, als Arbeitsethos weitergegeben werden. Denn: in Engelskirchen haben wir besonders viele tatkräftige Vereine und Unternehmen, die durch ihren Einsatz das Leben in unserer Gemeinde so attraktiv machen. Das ist eine große Stärke, die Politik und Verwaltung durch die richtigen Rahmenbedingungen weiter fördern sollten.
3. Warum treten Sie an?
Ich kenne unsere Gemeinde schon mein ganzes Leben lang und werde auch für immer hier bleiben. Ich bin mit ganzem Herzen bei der Sache, denn ich möchte, dass unser aller Kinder hier eine tolle Zukunft vor sich haben – und dass man hier zufrieden alt werden kann. Deshalb engagiere ich mich: Ich bin seit über 25 Jahren ehrenamtlich in unserer Gemeinde aktiv, seit 14 Jahren im Gemeinderat und seit 11 Jahren im Kreistag. Ich kenne unsere Gemeinde also und weiß, wie wichtig insbesondere das Ehrenamt ist. Ich bin Verwaltungsbeamter, habe aber auch lange genug außerhalb des Öffentlichen Diensts gearbeitet, um über den Tellerrand schauen zu können. Ich bin in unserer Gemeinde, im Oberbergischen Kreis und in Düsseldorf sehr gut vernetzt. Mit dieser Erfahrung möchte ich im Zusammenspiel von Bürgerschaft, Verwaltung und Politik gemeinsam eine gute Zukunft für unsere Gemeinde gestalten.
Steckbrief
Alter: 37
Familienstand und Kinder: verheiratet, drei Kinder
Wohnort: Engelskirchen
Beruf: Verwaltungsbeamter im höheren Dienst im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen
Bisheriger politischer Werdegang: Hauptberuflich viele Jahre Persönlicher Referent der beiden CDU-Landesvorsitzenden Armin Laschet und Hendrik Wüst. Seit 2008 Mitglied der CDU in Engelskirchen, seit 2009 sachkundiger Bürger in Engelskirchen, seit 2011 Mitglied im Rat der Gemeinde Engelskirchen mit Wiederwahlen in den Jahren 2014 und 2020, Mitarbeit in zahlreichen Ausschüssen und Arbeitskreisen, derzeit u.a. im Haupt- und Finanzausschuss sowie in der Entwicklungsgesellschaft Engelskirchen, seit 2012 in verschiedenen Funktionen Mitglied im Vorstand der CDU Engelskirchen (seit 2023 Vorsitzender), seit 2014 Mitglied im Kreistag des Oberbergischen Kreises mit Wiederwahl im Jahr 2020, Mitarbeit in zahlreichen Ausschüssen und Gremien, derzeit u.a. stv. Fraktionsvorsitzender, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, Fraktionssprecher im Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft und Verbraucherfragen sowie Mitglied im Kreisausschuss, seit 2015 Beisitzer im Kreisvorstand der CDU Oberberg.
Vereinszugehörigkeit
- Altstipendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung
- ASC Loope
- Bergischer Geschichtsverein – Abteilung Oberberg
- Bürger- und Verschönerungsverein Loope
- Forstbetriebsgemeinschaft Engelskirchen-Ründeroth
- Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
- Verein für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande
- Villa Kunterbunt Elterninitiative Engelskirchen
Christian Welsch
1. Was sind die drei wichtigsten Themen der kommenden fünf Jahre?
Erhalt und weitere Förderung des Ehrenamtes.
Erneuerbare Energien sinnvoll umsetzen (Windenergie, PV-Anlagen)
Mobilität durch Mobilitätskonzept weiter und besser ausbauen (Fahrradwege, Zugverbindungen,...).
2. Wo liegen die Stärken der Kommune?
Das unfassbar starke Ehrenamt, das viele Aufgaben der Kommune abnimmt.
Die sehr starke, effiziente und bürgernahe Verwaltung.
Die sehr gute Infrastruktur vor Ort (Gesundheitsversorgung, Autobahn, Gewerbe).
Warum treten Sie an?
Meine erste Kandidatur, in über 20 Jahren auf diese Aufgabe/Berufung vorbereitet. Ich bringe aus meiner 20 jährigen Erfahrung in einer Kommunalverwaltung, hierbei auch einige Jahre im Verwaltungsvorstand das notwendige Wissen und die notwendige Führungsstärke mit. Seit einigen Jahren mein absoluter Traumberuf auf den ich schon lange hinarbeite und der aktuell als Kämmerer auch der nächste logische Schritt wäre.
Steckbrief
Alter: 37
Familienstand und Kinder: verheiratet, 3 Kinder
Wohnort: noch in Rösrath, zeitnah Engelskirchen
Beruf: Kämmerer der Stadt Rösrath.
Bisheriger politischer Werdegang: SPD-Mitglied seit 2018; im ehemaligen Wohnort (Rheinand-Pfalz) auch Ortsvereinsvorsitzender gewesen; politischer dienstlicher Posten als Kämmerer einer Stadt.
Vereinszugehörigkeit: einige, u.a. im Vorstand und als Übungsleiter in einem Sportverein.
Die Sitzverteilung im Engelskirchener Rat nach der Wahl vom 13. September 2020 (Wahlbeteiligung 55,79 Prozent/Stand: 2020):
- SPD: 13 Sitze
- CDU: 11 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen: 6 Sitze
- FDP: 2 Sitze
Zur Wahl am 13. September treten folgende Parteien an:
- SPD
- CDU
- Bündnis 90/Die Grünen
- FDP
