FUSSBALL
Vor dem Treffen mit dem Bundestrainer wird noch die Schulbank gedrückt
Gummersbach – Am Freitag dürfen sich die D-Jugendlichen des SV Frömmersbach wie Nationalspieler fühlen, wenn sie am DFB-Campus in Frankfurt von Hansi Flick trainiert werden.
Es sind nur noch wenige Tage für die D-Jugendfußballer des SV Frömmersbach, bis sie den Bundestrainer persönlich treffen. Am Freitag reisen die Nachwuchskicker nebst Begleitpersonen und Trainern nach Frankfurt, um am DFB-Campus eine etwa einstündige Einheit mit Hansi Flick zu absolvieren. Doch nicht nur das: Neben dem Training stehen eine Besichtigung des Campus sowie eine Fragerunde auf dem Programm, die wie eine echte Pressekonferenz ablaufen soll. Zudem darf sich das SVF-Team in der Kabine der Nationalmannschaft umziehen.
Für die Kids ist der Ausflug zweifellos etwas ganz Besonderes, treten sie normalerweise doch in der Normalstaffel an. Und da gab es am vergangenen Wochenende eine Niederlage zu verkraften: Mit 1:3 unterlag man dem FC Bensberg, nachdem der Gegner im Hinspiel mit 7:1 besiegt werden konnte. „Wir waren alle nicht wach genug“, lautet die erstaunlich reflektierte Antwort aus dem Kreis der Elf- bis 13-Jährigen auf die Frage, warum das Match verloren ging.
Die Trainer Alex Betke und Michael Otten, die zugleich in der Jugendleitung des Vereins tätig sind, haben eine aufgeweckte Truppe unter ihren Fittichen – so viel ist sicher. Daher wird sich der Bundestrainer im Rahmen der Fragerunde wohl die eine oder andere unbequeme Frage der Mannschaft um Kapitän Lias gefallen lassen müssen. „Warum ist Deutschland bei der WM so früh ausgeschieden?“ – klar, Flicks Meinung dazu interessiert die Jungs, die ansonsten auf der Jagd nach Autogrammen und Erinnerungsfotos sind.
Wie Flick die Trainingsinhalte gestalten wird, interessiert die Spieler und die Coaches, die sich einiges abschauen, aber auch kritisch nachhaken wollen. Zum Beispiel, warum der DFB die Basis-Übungsleiter-Ausbildung im Breitensport nicht kostenlos anbietet, um den Mangel an qualifizierten Jugendtrainern entgegenzuwirken. Der Kontrast zwischen der Arbeit an der Basis und dem Leistungssportbereich tritt wahrscheinlich nirgendwo deutlicher zutage als am DFB-Campus, dessen Bau rund 150 Millionen Euro kostete.
Im Mittelpunkt soll aber die Freude der jungen Fußballer stehen. „Für die Jungs wird das ein unvergesslicher Tag. Es ist eine tolle Belohnung für die harte Arbeit, die sie in den vergangenen Monaten geleistet haben“, erklärt Otten. Alle haben schulfrei bekommen, müssen aber vor der Abfahrt am späten Vormittag noch am Unterricht teilnehmen. Lukas schreibt sogar eine Englisch-Arbeit, bevor der Tross Richtung Main-Metropole aufbricht.
Das Training mit Flick hatten die Frömmersbacher im Rahmen der DFB-Aktion „Der beste Tag“ gewonnen, mit dabei sind auch die Kicker von der SG Coesfeld. Über 500 Mannschaften hatten an der Verlosung teilgenommen.
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