KULTUR

Vom Leben der Mittzwanziger

ks; 11.12.2020, 08:35 Uhr
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Fotos: Tily --- Die Band besteht aus (v.li.) Leon Laguna de la Vera (Synthesizer, Drums), Karolin „Cage“ Gärtner (Vocals, Piano), Leon Sieland (Bass, E-Gitarre) und Tilman Henke (Vocals, Gitarre, Saxophon).
KULTUR

Vom Leben der Mittzwanziger

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ks; 11.12.2020, 08:35 Uhr
Gummersbach – Mit „Hin und weg“ veröffentlicht die Band Tily ihr erstes Mini-Album.

Runter von der Schulbank und dem elterlichen Sofa hinaus in Ausbildung oder Studium, die eigenen vier Wände und den ersten Job: auf diesem Weg gerät manch einer in die Quarterlife-Crisis. „Wir leben gerade in einer Umbruchphase. Die sorglose Studienzeit ist vorbei und der wahre Ernst des Lebens klingelt an der Tür“, schildert Tilman Henke von der Alternative-Band Tily, die heute ihre erste EP herausbringt. Sechs Lieder geben einen Einblick in das Leben der Mittzwanziger, die es aus ihren Gummersbacher Kinderstuben nach Köln zog. Gemeinsam singt Henke mit Karolin „Cage“ Gärtner über Geschichten vom Erwachsenwerden, Höhen und Tiefen, Ängste und Fragen – und das Gefühl, zum ersten Mal vor besagtem Ernst des Lebens zu stranden.

 

[Mit Leon Sieland (re.) stieß ein gebürtiger Sauerländer zum Freundeskreis.]

 

Seit nunmehr viereinhalb Jahren leben Henke und Gärtner ihre Kreativität gemeinsam mit Leon Laguna de la Vera und Leon Sieland aus. Dabei bestachen bisherige Tily-Songs eher durch eine fröhliche und selbstironische Stimmung. „Es begann mit Comedy. Aus Comedy wurde politische Satire. Aus politischer Satire formten wir Kritik und irgendwann kamen wir zu ernsten Themen“, fasst Henke zusammen. Auf einige Singlereleases sollte im Frühjahr dieses Jahres die erste EP folgen. „Doch jeder hat mal Phasen, in denen es nicht so läuft“, stellt Henke klar. Das schlug sich auch in den Texten der Band nieder, die sich Ende 2019 zum Vertonen für fünf Tage in Lagunas Elternhaus in Berghausen einfand. Dabei sei ein „kaltes Album“ entstanden – nichts für den Sommer.

 

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Die gewonnene Zeit durch den verschobenen Release nutzte die Band sodann, um sich bei Musiklabels vorzustellen. „Doch durch die Pandemie zeigten sich die wenigstens Labels investitionsfreudig. Deswegen haben wir die EP komplett in Eigenregie geschrieben, produziert, gemixt und gemastert“, fasst Henke zusammen. Und auch durch Gärtners Teilnahme bei der ProSieben-Show „FameMaker“ (OA berichtete) gelang es der Band, weitere Kontakte ins Showbusiness zu knüpfen. „Tatsächlich hat mich meine Schwester auf diese Show aufmerksam gemacht. Unterm Strich war das eine richtig coole Erfahrung, bei der ich tolle Leute kennengelernt habe. Mittlerweile arbeite ich sogar an einem ersten eigenen Album“, erläutert Gärtner.

 

[In „Hin und weg“ unterzieht sich die Band einem authentischen Realitätscheck“.]

 

In der Zwischenzeit hätten die Lieder laut Henke ein kleines Eigenleben entwickelt und durch die Pandemie an Bedeutung gewonnen: „Der erste Song auf der EP heißt ‚Bett Bleiben‘ und passt in das Coronajahr wie ein Faustschlag auf eine Alltagsmaske.“ Und auch „Hin und wieder“, der namensgebende Popsong der Platte, liefert in seiner Bridge mit „Immer wieder Maske auf und ab“ zufälligerweise einen aktuellen Bezug. Mit „Entzug“ und „Bett Bleiben“ veröffentlichte Tily in den vergangenen Wochen bereits zwei Singleauskopplungen. Heute folgt die erste EP. Wohin die Reise für die vier gehen wird, ist noch nicht klar. Was laut Henke hingegen feststeht: „Wir möchten Menschen mit unserer Musik erreichen und berühren – und auf den Bühnen dieser Welt mitspielen.“

 

[Beim Videodreh für den Song „Entzug“ hat die Band mit der Regisseurin Melanie Hooker zusammengearbeitet.]

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