HANDBALL
VfL in Wetzlar: Bloß nicht auf die Tabelle gucken
Gummersbach - Sigurdsson-Team kann in Wetzlar den Saisonstart veredeln - Gegner noch ohne Punkte - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Peter Notbohm
HSG Wetzlar - VfL Gummersbach (Sonntag, 16:05 Uhr).
Ein wenig „Auswärtsluft“ konnten die VfL Handballer bereits am Freitagvormittag schnuppern. Nachdem VfL-Chefcoach Gudjon Valur Sigurdsson seinem Team am Donnerstag freigegeben hat, fand das heutige Mannschaftstraining im alten Wohnzimmer, der altehrwürdigen Eugen-Haas-Halle, statt. Die SCHWALBE arena wird derzeit für ein großes Firmenevent am Wochenende umgebaut.
Viel Zeit für Nostalgie dürfte der Isländer mit seinem Team aber nicht gehabt haben, schließlich wartet mit dem Auswärtsspiel bei der HSG Wetzlar am Sonntagnachmittag die nächste knifflige Aufgabe auf den Aufsteiger. 0:6 Punkte: Die Mittelhessen dürften sich den Saisonstart ein wenig anders vorgestellt haben. Mit einem Auswärtsspiel in Erlangen (27:31), einem Heimspiel gegen die Füchse Berlin (25:37) und dem Auftritt beim Meister Magdeburg (28:32) hatte die Mannschaft von Trainer Benjamin Matschke allerdings auch ein knüppelhartes Auftaktprogramm.
Dass Wetzlar dadurch besonders gefährlich sei, will Sigurdsson aber nicht behaupten. Lieber betont er, wie viel Qualität im Kader der Hessen stecke: „Mit Till Klimpke haben sie den deutschen Nationaltorwart, dazu eine Mannschaft, die auf jeder Position doppelt gut besetzt ist.“ Ohnehin ist die Saison aus Sicht des Isländers noch viel zu jung, als dass sich ein Blick auf die Tabelle schon lohnen würde: „Aussagekräftig wird sie erst nach der Hinrunde.“
Mit Platz sieben, dem zweitbesten Ergebnis seit dem Bundesliga-Aufstieg 1998, hatte Wetzlar in der vergangenen Saison nur knapp die Qualifikation für den Europapokal verpasst, in diesem Sommer dann aber einen großen Umbruch eingeleitet. Sieben neue Spieler musste Maschke im Sommer integrieren, darunter bekannte Namen wie Shooter Vladan Lipovina und Kreisläufer Erik Schmidt. Ansonsten setzt die HSG aber vor allem auf junge hungrige Spieler. Mit Gennadyi Komok, Felix Danner, Patrick Gempp, Ivan Srsen, Alexander Feld, Olle Forsell Schefvert, Filip Mirkulovski und Maximilian Holst ist aber auch die Liste der Abgänge nicht weniger lang.
Besonders schmerzhaft aus Wetzlarer Sicht: Torjäger Stefan Cavor wird nach seiner schweren Verletzung erst im kommenden Jahr wieder erwartet. Entsprechend niedrig stapeln die Hessen beim Thema Saisonziel: Es gehe um die Entwicklung der Spieler und einen möglichst frühen Klassenerhalt, sagte Geschäftsführer Björn Seipp vor drei Wochen der Hessenschau.
Dieses Ziel hat man auch in Gummersbach ausgegeben und dafür bereits vier Punkte gesammelt. Auch wenn der 29:28-Heimsieg gegen Hamm am Ende glücklich gewesen, das Feiern wollte Sigurdsson seinem Team nicht verbieten: „Wir haben vielleicht 20 Minuten lang nicht unseren besten Handball gezeigt, aber am Ende zählen nur die Punkte und für die haben wir gekämpft.“
Natürlich habe er das Spiel noch einmal eingehend analysiert und dabei gleich mehrere Gründe gefunden, warum der VfL nach einer zwischenzeitlichen 17:10-Führung vollkommen abgestürzt war und mit 23:27 zurücklag. Öffentlich darüber reden möchte er aber nicht: Mehr als ein „unter anderem lagen die Gründe auch bei mir“ gibt es vom Isländer nicht zum Thema. Dass nicht jede seiner Auswechslungen gefruchtet habe, gehöre zum Sport, gleichzeitig betont er aber, dass „wir über die gesamte Saison jeden Spieler brauchen werden“.
Personell steht Sigurdsson wieder eine Alternative mehr zur Verfügung: Linksaußen Hakon Styrmisson feierte gegen Hamm ein Kurz-Comeback. Ursprünglich sollte der Isländer langsam in der Drittligamannschaft aufgebaut werden, die Ärzte sahen aber kein Risiko, ihn auch schon wieder in der Bundesliga einzusetzen. Auch bei Jonas Stüber spreche man nur noch über Tage, wann er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen könne. Zwar erlitten einzelne Spieler gegen Hamm kleinere Blessuren, Ausfälle drohen laut Sigurdsson derzeit aber nicht.
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