BLAULICHT
Vandalismus in ehemaliger Grundschule
Hückeswagen – Hoher Schaden in geplanter Flüchtlingsunterkunft – Staatsschutz ermittelt.
Eingeschlagene Fensterscheiben, Schmierereien auf Böden, Wänden und Geländer, verstopfte Abflüsse und aufgedrehte Wasserhähne: Unbekannte haben zwischen dem 1. März und dem gestrigen Dienstag eine ehemalige Grundschule an der Kölner Straße in Hückeswagen verwüstet und damit einen hohen Sachschaden verursacht. Wie hoch der Schaden genau ist, konnte Bürgermeister Dietmar Persian am Nachmittag noch nicht genau beziffern; der Rathauschef geht von einer fünf- bis sechsstelligen Schadenshöhe aus.
[Wände, Böden und Geländer sind mit Farbe beschmiert worden.]
Am vergangenen Freitag teilte die Schloss-Stadt Hückeswagen mit, das dreigeschossige Gebäude der ehemaligen Löwen-Grundschule vorübergehend als Flüchtlingsunterkunft nutzen zu wollen (OA berichtete). Die Schule war im vergangenen Sommer in ein neues Gebäude im Brunsbachtal gezogen; das Gebäude in der Kölner Straße 40 war damit frei. Wann die ersten Geflüchteten in die ehemalige Schule hätten einziehen sollen, habe laut Persian noch nicht festgestanden. Zunächst hätten noch Arbeiten an den sanitären Einrichtungen verrichtet und Küchen eingebaut werden müssen.
Aufgrund der zeitlichen Nähe zur Mitteilung der Stadtverwaltung schließt der Bürgermeister einen fremdenfeindlichen Hintergrund nicht aus. „Es betrübt mich, wenn es so sein sollte“, sagte Persian. Auf Nachfrage von Oberberg-Aktuell teilte eine Sprecherin der oberbergischen Kreispolizeibehörde mit, dass wegen des bestehenden Verdachts eines rechtsextremen Hintergrunds nun der Staatsschutz ermittelt. Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat Wipperfürth unter Tel.: 02261/81 99 0 entgegen.
[Das Wasser stand bei Tatentdeckung in mehreren Klassenräumen etwa zwei Zentimeter hoch und tropfte durch die Decke auch in das darunter liegende Erdgeschoss.]
Für die Schloss-Stadt wird damit die Aufgabe, geflüchtete Menschen aufzunehmen, zunehmend erschwert. „Momentan haben wir noch Möglichkeiten, Menschen unterzubringen“, so Persian. Morgen wird ein Sachverständiger den entstandenen Schaden im Gebäude begutachten, insbesondere den Wasserschaden, der durch die aufgedrehten Wasserhähne im ersten Geschoss verursacht worden ist.
Trotz des Vandalismus und den entstandenen Schäden ist für den Bürgermeister klar: „Wir halten grundsätzlich an dem Vorhaben fest, das Gebäude als Flüchtlingsunterkunft zu nutzen.“ Anschließend möchte die Stadt das Bauwerk, wie ursprünglich geplant, verkaufen.
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