FUSSBALL
Umzug nach Bergisch Gladbach ist keine Option
Lindlar - Selbst wenn die sportliche Qualifikation wider Erwarten gelingen würde, ist die Teilnahme an der Regionalliga für den Mittelrheinligisten Eintracht Hohkeppel in der nächsten Saison nicht realisierbar - Verband verschärft Zulassungsstandards.
In der Mittelrheinliga spielt der SV Eintracht Hohkeppel im Kampf um die Spitzenplätze bloß die zweite Geige. Tabellenführer FC Wegberg-Beeck hat sich einen Vorsprung von elf Zählern erarbeitet, auf Rang zwei steht der FC Hennef mit einem Punkt weniger als der Primus. Aber ganz gleich, wie es im Schlussklassement aussieht: In der Regionalliga West wird man die Hohkeppeler in der nächsten Saison nicht sehen.
Zwar wurden die Bewerbungsunterlagen fristgerecht beim zuständigen Westdeutschen Fußballverband (WDFV) eingereicht, doch mit einer Zulassung ist in Ermangelung einer regionalligatauglichen Spielstätte nicht zu rechnen. Daher wird man nach Angaben des Vorsitzenden Hakan Ekmen die Frist zur Nachreichung einer Absichtserklärung, in deren Rahmen die Überlassung eines geeigneten Stadions vertraglich geregelt ist, verstreichen lassen.
Als Alternative in der näheren Umgebung käme allein die Belkaw-Arena in Bergisch Gladbach in Frage. „Wir wollen aber nicht in Bergisch Gladbach spielen“, betont Ekmen. Gespräche mit der Stadt als Eigentümer der Arena haben nicht stattgefunden, erklärt der sportliche Leiter Kevin Theisen auf Nachfrage von OA und fügt an: „Es ist nicht unser Ziel, aus Hohkeppel wegzugehen.“
Die Regionalliga-Richtlinien sind seitens des WDFV noch einmal verschärft worden. Die Vereine haben eine feste Heimspielstätte zu benennen, das Ausweichen auf unterschiedliche Plätze ist nicht mehr erlaubt. Um das Unternehmen 4. Liga mittelfristig in Angriff nehmen zu können, bleibt als derzeit einzige Option die Ertüchtigung des heimischen Achim-Lammers-Waldstadion.
Doch dabei gilt es hohe Standards zu erfüllen. Unter anderem sind eine Gesamtzuschauerkapazität von mindestens 2.500 (davon 150 überdachte Sitzplätze) und ein separater Gästebereich mit Platz für mindestens 800 Fans vorgeschrieben. Ein Ausbau der beschaulichen Anlage in Köttingen kommt in finanzieller und organisatorischer Hinsicht einer Herkulesaufgabe gleich, das ist den Verantwortlichen bewusst. „Es gibt viele Dinge, die wir in nächster Zeit angehen müssen“, so Theisen. Dazu gehören auch Verhandlungen mit der Gemeindeverwaltung und dem Eigentümer der umliegenden Wald- und Wiesenflächen.
Und es gibt nicht nur infrastrukturelle Hürden zu überwinden: Regionalligisten müssen mit mindestens fünf Jugendmannschaften am Spielbetrieb teilnehmen, wobei A-, B-, und C-Junioren verpflichtend sind. Hohkeppel bildet aktuell aber lediglich Spielgemeinschaften mit anderen Vereinen aus der Gemeinde Lindlar und hat keine eigenständigen Juniorenteams.
Laut einer Mitteilung des WDFV haben bis zum Stichtag 31. März insgesamt 32 Klubs ihre Bewerbungen für die Regionalliga hinterlegt. Es gibt viele Beispiele, die zeigen, dass letztlich nicht nur sportliche Kriterien darüber entscheiden, wer künftig den illustren Kreis der Teilnehmer bildet. Der 1. FC Kaan-Marienborn kann davon ein Liedchen singen: Wegen der strengeren Stadion-Auflagen ziehen die Siegerländer ihre Mannschaft nach der laufenden Spielzeit aus der Liga zurück.
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