REICHSHOF
Tradition und Moderne in 75 Jahren vereint
Reichshof – Beim Jubiläums-Schützenfest des Schützenvereins „Einigkeit“ Wildberg sicherte sich Reiner Sohl die Königswürde – Manuel Dresbach neuer Reichshofkönig.
Von Astrid Deckers
Sein 75-jähriges Bestehen feierte der Schützenverein „Einigkeit“ in Wildberg am Wochenende auf vielfältige Weise. Bei der Krönung der neuen Majestäten platzte die Glück-auf-Halle aus allen Nähten.
Bereits am vergangenen Samstag hatte sich Manuel Dresbach vom Bürgerschützenverein Sinspert mit dem 34. Schuss den Titel des Reichshofkönigs gesichert. Dresbach, der aus einer Familien-Schützen-Dynastie kommt, die auf 100 Jahre Schützengeschichte zurückblicken kann, setzte sich erfolgreich gegen acht Mitbewerber aus insgesamt vier Reichshofer Schützenvereinen (Heidberg, Sinspert, Wildberg und Eckenhagen) durch
Schon im Jahr 1925 und somit vor 100 Jahren hatte sein Ur-Opa Max Dresbach eine lange Tradition eingeläutet. Bis hin zu Manuel und Evelyn können seitdem alle Familienmitglieder auf unzählige Jungschützenkönig-, Lieselführer-, Königs- und Kaisertitel verweisen. Der Gartenzaun der Familie reicht stets nur für die im aktuellen Schützenjahr geschossenen Holzvögel aus.
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[Mit Schützenkönig Reiner Sohl und seiner Königin Bettina sowie Reichshofkönig Manuel Dresbach und seiner Königin Evelyn wurden Sympathieträger gekrönt, denen die Herzen der Zuschauer im Nu zuflogen.]
Mit dem 90. Schuss sicherte sich Julia Jäger vom Schützenverein Wildberg am gleichen Tag den Titel der Glück-auf-Königin und Dennis Seebach übernahm das Amt des Glück-auf-Knappen. Insgesamt elf Bewerber waren angetreten, um den Titel zu erlangen, keine bewies jedoch die Nervenstärke Jägers und hatte zudem das stets benötigte Fünkchen Glück.
Mit Reiner Sohl holte sich ein Schütze den Königstitel im Jubiläumsjahr, den niemand „auf dem Schirm“ hatte. Mehr als zehn Mitbewerber auf den begehrten Titel des Jubiläumskönigs gab es, doch der erst seit einem Jahr in Wildberg wohnende Sohl holte cool und völlig durchdacht mit dem 75. Schuss den Vogel herunter. Aus Liebe zu seiner Frau Bettina von Hessen nach Wildberg umgezogen, über Bettina zum Schützenverein gelangt, leuchten die Augen von Sohl, wenn er über den Verein, die Königswürde und seine Frau erzählt, voller Leidenschaft. So berichtet er, dass er vor 42 Jahren das letzte Mal im Schießverein geschossen, aber das wohl in all den Jahrzehnten nicht verlernt habe. Eine kurze Schießpause mit einem Moment der Besinnung habe ihm gereicht, um den Vogel mit dem nächsten Schuss von der Stange zu befördern.
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[Lisann, Jana, Kristin, Ruth, Luisa, Lorena und Antonia vom Bürgerschützenverein Sinspert hatten nicht nur jede Menge Spaß beim Jubiläumsfest, sondern beeindruckten auch mit ihrem wunderschönen Outfit.]
Durch seine Frau, die bereits mehrfach Titel errungen habe, sei er dem Verein beigetreten und habe sich dort von Beginn an pudelwohl gefühlt. Letztendlich sei ihm der Titel nicht so wichtig, wie die gelebte Freundschaft und Offenheit, der Zusammenhalt und die Geselligkeit der Wildberger Schützen. Grundsätzlich zelebriere er jeden Tag seines Lebens wie den letzten und würde sich auf die nun folgenden Wochen mit seiner Frau Bettina freuen und jede Sekunde mit dem Verein genießen.
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[Präsident Thomas Ufer vom Oberbergischen Schützenbund hatte auch Bundesprinz Kai Hachenberg mit seiner Prinzessin Marie Sprenger mitgebracht.]
Im Anschluss an die offizielle Krönung der neuen Amtsträger durch den Vereinsvorsitzenden Georg Freund und Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies ergriff Thomas Ufer vom Oberbergischen Schützenbund (OSB) das Wort und ehrte die Wildberger Schützen nicht nur mit den Worten, dass sie Würde, Stolz und Einigkeit seit 75 Jahren im oberbergischen Schützenwesen repräsentieren würden, sondern zeichnete den Verein mit dem Ehrenwappen des OSB aus. Das obligatorische, kleine „Flachgebinde“ übergab er Freund mit der Bitte, auch künftig weiterhin den Zusammenhalt zu leben und die Zukunft des Schützenvereins zu gestalten.
Hatte der Musikzug Bergerhof der Freiwilligen Feuerwehr Reichshof den offiziellen Teil der Veranstaltung gekonnt bravourös musikalisch untermalt, übernahm die After Show Party DJ Maik. Dieser holte die Feiernden gekonnt ab und so stand einer langen Nacht in Wildberg nichts mehr im Weg.
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