POLITIK

Das sagen die Wahlsieger

lo, lw, ls; 16.09.2025, 10:20 Uhr
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Symbolfoto: Leopictures from Pixabay
POLITIK

Das sagen die Wahlsieger

lo, lw, ls; 16.09.2025, 10:20 Uhr
Oberberg - In 13 Kommunen gingen die Bürgerinnen und Bürger an die Urne - Neben der Stichwahl um den Landratsposten gibt es weitere vier Stichwahlen - OA geht auf Stimmenfang im Kreis (AKTUALISIERT).

+++13. Meldung (Dienstag, 10:20 Uhr)+++

 

Sehr bereichernd und sehr motivierend sei der Besuch bei Ministerpräsident Hendrik Wüst gewesen, erzählt heute die Morsbacher CDU-Bürgermeisterkandidatin Nadja Hansmann. In Düsseldorf traf sie auch auf andere CDU-Kandidaten, die wie sie in zwei Wochen in die Stichwahl gehen. Sie tritt dabei gegen Jan Schumacher von der BFM-UBV an. "Wir sind alle zuversichtlich, dass es klappt." Auf die Situation seien sie und ihr Team vorbereitet gewesen. "Jede Stimme zählt jetzt."

 

Der Wahlabend am Sonntag sei sehr spannend gewesen. Am Ende gab tatsächlich ihr eigener Wahlkreis Lichtenberg den Ausschlag, dass Schumacher noch unter 50 Prozent fiel, so Hansmann. Neben den Wählern und ihrem Team dankte sie auch dem dritten Bürgermeisterkandidaten Andreas Reinery für den fairen Wahlkampf. Sehr wichtig sei darüber hinaus, dass ihre Partei mit 30,56 Prozent eine "maßgebliche Kraft" im Gemeinderat bleiben werde.

 

+++12. Meldung (Montag, 16:40 Uhr)+++

 

Das Nervenkostüm von Jan Schumacher, dem Bürgermeisterkandidaten der unabhängigen BFM-UBV in Morsbach, wurde am gestrigen Wahlabend ordentlich strapaziert. Es gab Momente im Laufe der Stimmauszählung, an denen der 39-Jährige dem Bürgermeisteramt und der Nachfolge von Jörg Bukowski ganz nah war – dann fiel er quasi im letzten Moment unter die 50 Prozent auf 49,5. Nun geht es in zwei Wochen in die Stichwahl mit der CDU-Kandidatin Nadja Hansmann. Sie bekam 33,9 Prozent der Stimmen.

 

28 Stimmen hätten ihm am Ende gefehlt, so Schumacher, aber er sei sehr glücklich mit diesem Ergebnis. „Ich freue mich über das Vertrauen“, so das langjährige Gemeinderatsmitglied. „Jetzt aber fangen wir wieder bei Null an. Der Wahlkampf geht weiter und wir wollen so viele überzeugen wie möglich.“ Für den Gemeinderat hat das schon ganz gut funktioniert für die BFM-UBV: Sie sind vor der CDU stärkste Kraft.

 

Für Nadja Hansmann ging es aus Morsbach heute geradewegs nach Düsseldorf zu Ministerpräsident Hendrik Wüst, der die Stichwahlkandidaten empfing und sie auf die kommenden zwei Wochen einstimmte. Sie war bis zum Nachmittag telefonisch nicht erreichbar.

 

+++11. Meldung (Montag, 15:30 Uhr)+++ 

 

[Foto: CDU.]

 

Positiv überrascht über das sehr deutliche Wahlergebnis ist der designierte Lindlarer Bürgermeister Sven Engelmann (CDU). Er hatte den Abend mit Parteikollegen in einer Gaststätte am Kirchplatz verbracht und war zwischenzeitlich auch im Rathaus zugegen. „Ich hatte eine sehr starke Gegenkandidatin“, zollte er Cordula Ahlers seinen Respekt. „Besonders gefreut habe ich mich über die Glückwünsche der SPD. Wir haben ungezwungen ein paar Bier getrunken“, so Engelmann. Er möchte mit allen Ratsfraktionen ins Gespräch kommen. Weil er Bürgermeister für alle Lindlarer sein möchte, legte er noch gestern Abend den CDU-Parteivorsitz nieder, um ein offenes Signal in alle Richtungen zu senden.

 

Besonders das Miteinander im Ort ist Engelmann wichtig. Die Zufriedenheit der Bürger stehe für ihn an oberster Stelle. Politisch wolle er unter anderem für Arbeitsplätze sorgen. Wer den Parteivorsitz übernimmt, soll heute in einer Sitzung geklärt werden. Außerdem stehen für Engelmann in den kommenden Tagen zahlreiche Gespräche im Rathaus an. „Wir beginnen bereits heute mit der Arbeit“, so der künftige Rathauschef.

 

+++10. Meldung (Montag, 15:25 Uhr)+++

 

[Foto: Marcus Kugelmeier --- Larissa Weber geht in ihre zweite Amtszeit.]

 

Das beste Ergebnis eines Bürgermeisterkandidaten im Kreis gelang der parteilosen Larissa Weber in Waldbröl. 88,81 Prozent der Stimmen bekam sie in der Marktstadt und darf damit gestärkt in ihre zweite Amtszeit starten. Zwar gab es keinen Mitbewerber, trotzdem sei sie nervös und aufgeregt gewesen. „Jetzt bin ich superglücklich und sehr dankbar für dieses Ergebnis, ich habe mich riesig gefreut.“ Verfolgt wurde der Wahlabend im Bürgersaal gemeinsam mit den angestammten Ratsparteien und -gruppen, die sie allesamt im Wahlkampf unterstützt hatten.

 

Allerdings trübte das Ergebnis der AfD die Stimmung im Rathaus. „Viele der Kandidatinnen und Kandidaten haben viel Zeit und auch Geld investiert, um einen guten Wahlkampf vor Ort zu machen.“ Es sei viel geleistet worden, aber nicht alle wurden für diesen Aufwand belohnt. Schon beim Haustürwahlkampf hätten viele der Kandidaten erfahren müssen, dass gerade auch Themen im Bund wie die Wehrpflicht oder der Umgang mit der Ukraine das Abstimmungsverhalten stärker beeinflusst habe als die Themen in der Marktstadt, so Weber. Die AfD-Kandidaten habe man im Wahlkampf nicht kennengelernt. Die Bürgermeisterin hofft, dass sie wissen, was es bedeutet, im Stadtrat zu sitzen. In ihrer ersten Amtszeit sei sie gemeinsam mit den Fraktionen zu einem respektvollen Miteinander gekommen. „Das soll auch so bleiben.“ Es gehe darum, für die Menschen in Waldbröl Politik zu machen, die verbinden und nicht spalten soll.

 

Die AfD in der Marktstadt gewann sechs Direktmandate, wurde mit 22,64 Prozent der Stimmen auf Anhieb zweitstärkste Fraktion mit neun Sitzen hinter der CDU: das beste Ergebnis in den Kreiskommunen. Weber warnte davor, jetzt wieder auf mit dem Finger auf die Spätaussiedler zu zeigen, wie das nach vergangenen Wahlen häufig geschehen sei. Aus dieser Bevölkerungsgruppe gebe es nicht mehr AfD-Wähler als in anderen. Weber verwies in diesem Zusammenhang auch auf das Buch „Deutsch genug?“ von der Journalistin Ira Peter, die vor kurzem in der Marktstadt referierte. Viele Menschen aus diesen Bevölkerungsgruppen gingen auch gar nicht zur Wahl. Beispiel ist der Bezirk Maibuche, wo die Wahlbeteiligung gerade mal bei knapp über 20 Prozent lag. Von 759 Wahlberechtigten gingen 161 wählen, knapp die Hälfte machten beim AfD-Kandidaten ihr Kreuz. Jeder habe andere unterschiedliche Gründe für sein Wahlverhalten, so sei es auch in Waldbröl, so Weber.

 

+++9. Meldung (Montag, 14:55 Uhr)+++

 

[Foto:  David Wurth.]

 

Den hohen Zuspruch von über 80 Prozent der Ja-Stimmen sieht die Wipperfürther Bürgermeisterin und Einzelbewerberin Anne Loth als Anerkennung für ihre bisher geleistete Arbeit und spricht den Wählern ihren Dank aus. Sie möchte ihr Wirken nun nahtlos fortsetzen. „Es gibt viele neue Ratsvertreter. Das wird in den nächsten Wochen sicherlich herausfordernd“, schätzt die Amtsinhaberin. Sie hatte den gestrigen Wahlabend gemeinsam mit Freunden und politischen Vertretern in der Alten Drahtzieherei verbracht, wo sie mit Spannung auch die Ergebnisse der Nachbarkommunen verfolgte. Es wurde bis zum späten Abend gefeiert. In den nächsten Jahren sieht sie die Schulsanierungen, den Umbau des Busbahnhofs sowie die Straßen- und Brückenerneuerungen als wichtigste Punkte auf der Agenda.

 

+++8. Meldung (Montag, 14:15 Uhr)+++

 

Mit Spannung erlebte der Reichshofer CDU-Bürgermeisterkandidat René Kauffmann den gestrigen Wahlabend im Rathaus Denklingen, ehe es im Sinsperter Dorfhaus zu einer Nachbesprechung kam. Kauffmann hatte sich mit einem Vorsprung von gut 300 Stimmen nur knapp den Sieg geholt. „Dass es bei drei Kandidaten zu einer Stichwahl kommt, war nicht auszuschließen“, so sein Fazit. Nunmehr gelte es, binnen der kommenden zwei Wochen möglichst viele Menschen zur Wahlurne zu bewegen. „Jeder Nichtwähler soll mobilisiert werden“, will Kaufmann um jede einzelne Stimme kämpfen. Das sei bei einem Vorsprung von nur gut 300 Stimmen entscheidend für den Wahlausgang in zwei Wochen.

 

In ein ähnliches Horn bläst der parteilose Jan Gutowski, der sich bei seiner Wahlkampftaktik aber zunächst nicht in die Karten schauen möchte. Er hofft aber, dass er die SPD-Stimmen – gut 13 Prozent hatten für Gerhard Zilling votiert – in zwei Wochen für sich vereinnahmen kann. Mit dem gestiegenen Wahlabend, den er im Ratssaal verbrachte, zeigte sich Gutowski zufrieden: „Wir haben unser Etappenziel Stichwahl erreicht“, so sein Resümee. Um 1 Uhr in der Nacht sei er ins Bett gegangen, um noch genügend Schlaf für den heutigen Frühdienst als Polizist zu bekommen. Wie es nun weitergeht, wolle er nach Dienstschluss im kleinen Kreis besprechen.

 

+++7. Meldung (Montag, 13:35 Uhr)+++

 

[Foto: privat --- Der noch amtierende Bürgermeister Frank Helmenstein und sein designierter Nachfolger und Kollege Raoul Halding-Hoppenheit.]

 

Ende Oktober endet nach 21 Jahren die Zeit als Bürgermeister Gummersbachs für Frank Helmenstein. Gestern entschieden die Bürger, dass der Erste Beigeordnete und Kämmerer Raoul Halding-Hoppenheit in diese großen Fußstapfen treten soll. CDU-Kandidat Halding-Hoppenheit setzte sich mit 61,6 Prozent der Stimmen gegen den SPD-Kandidaten Thorsten Konzelmann durch. Helmenstein selbst gehörte mit zu den ersten Gratulanten, beide arbeiten inzwischen elf Jahre an der Verwaltungsspitze zusammen. Nach einer kurzen Nacht freut sich Halding-Hoppenheit nach einem langen und fairen Wahlkampf über das „sehr erfreuliche Ergebnis“. „Ich bin sehr zufrieden und glücklich, am Ziel zu sein“, so der 56-Jährige, der den Wählern ebenso dankte wie seinen Unterstützern. „Ich freue mich darauf, für meine Heimatstadt weiterarbeiten zu dürfen.“

 

Sein neues Büro ab November ist nicht weit entfernt, der Umzug wird da keine Herausforderung sein. Er habe aber Respekt vor den erwähnten großen Fußstapfen. Da er aber schon lange dabei ist, könne er gut einschätzen, was auf ihn zukomme. Drei Themen stehen bei ihm ganz oben auf der Agenda. „Wir müssen nun einen Nachfolger für meine jetzige Position finden.“ Dieser Jemand müsse ins Team der Verwaltung passen. Zweites Thema ist der neue Rat, der sich im Dezember konstituieren wird. „Es sind viele Neue dabei, es ist eine große Aufgabe, sich kennenzulernen, in den Austausch zu kommen und gemeinsame Ziele zu definieren.“ Erste Aufgabe für den neuen Rat: der Haushalt 2026. Die Einbringung wurde extra auf Ende Januar geschoben, damit sich gerade die Neu-Mitglieder einarbeiten und geschult werden können. Beschlossen werde soll der Haushalt dann Ende März. Halding-Hoppenheit ist also bereit, sofort loszulegen.  

 

+++6. Meldung (Montag, 13 Uhr)+++

 

Sebastian Heimes (CDU), kommender Bürgermeister von Marienheide, erzielte fast einen Erdrutschsieg. Mit über 70 Prozent hatte er sich gegen seine Mitbewerber von SPD und Grünen durchgesetzt. Den Wahlabend hatte er zunächst im Rathaus der Gemeinde verbracht. „Das ist ein riesiger Vertrauensvorschuss und ich bin einfach platt“, beschreibt er seine Gefühle. „Als der Sieg feststand, überreichte mir Stefan Meisenberg eine Flasche Sekt, mit der ich allein und in der Dunkelheit durch den Ort gewandert bin, um das Ganze erst einmal sacken zu lassen.“ Im Marienheider Bahnhof warteten dann Fraktionskollegen, Freunde und Verwandte auf den designierten Gemeindechef. Bis zum späten Abend wurde dort gefeiert.

 

[Foto: Niklas Lomberg.]

 

„Ich muss jetzt erst mal mit der Personalabteilung sprechen“, so Heimes. Denn formell steht ihm nun bei seinem Arbeitgeber Volksbank die Kündigung ins Haus. Das klinge hart, sei in seinem Haus eine Premiere, aber eben Usus, um am 1. November seinen Dienst als Bürgermeister antreten zu können.  Der Verwaltungsneuling will nun erst einmal die Strukturen seines künftigen Hauses kennenlernen und sich mit den anderen Fraktionen austauschen. Erste politische Priorität hat für Helmes die Sanierung der Plätze im Ortskern, da Fördermittel zeitlich begrenzt sind und Fristen eingehalten werden müssen. Ein weiterer wichtiger Schritt sei die Mobilität und der Ausbau des Monti-Angebots.

 

+++5. Meldung (Montag, 12:35 Uhr)+++

 

Bürgermeister Ulrich Stücker darf in Wiehl in seine dritte Amtszeit gehen. Obwohl die Zustimmung im Vergleich zur vorherigen Wahl um gut zehn Prozentpunkte auf 72 Prozent sank, zeigte sich Stücker „sehr froh“ über das Ergebnis. Erstmals hatte er dabei mit Joel Chamorro von der Partei des Fortschritts (PdF) einen Gegenkandidaten, der 28 Prozent holte. „Das gute Ergebnis ist auch ein Spiegelbild der Leistungsfähigkeit der Verwaltung, wir als Mannschaft haben zusammen viel erreicht“, so der parteilose Stücker, der gestern vor dem Wahlabend noch beim Ernteumzug in Drabenderhöhe weilte. Er gehe nun motiviert die bestehenden Aufgaben an: die Bildungsinfrastruktur in Wiehl, unter anderem mit dem Gymnasium und der Umstrukturierung der TOB zur Gesamtschule, ist ebenso Thema  wie beispielsweise die Baugebietsentwicklung unter anderem in Drabenderhöhe.

 

[Foto: Christian Melzer --- Erster Beigeordneter Peter Madel gratuliert Bürgermeister Ulrich Stücker.]

 

Obwohl auch im Wiehler Stadtrat sich die Verhältnisse verändern werden - die Grünen verloren vier Sitze, die AfD gewann am Sonntag fünf dazu - glaubt Stücker daran, weiter „vernünftige Politik“ machen zu können. „Ein gutes Miteinander zwischen Verwaltung und Rat ist weiter möglich, es wird weiterhin um die sachliche und fachliche Auseinandersetzung gehen.“

 

Anerkennung für den Wahlsieg gab es auch von Stückers Kontrahenten Joel Chamorro, der sich per Mitteilung sehr zufrieden mit seinem Ergebnis zeigte. „Für die PdF ist dieses Ergebnis ein Auftakt. Wir verstehen es als Ermutigung, unseren Weg fortzusetzen und die kommenden Wahlen entschlossen vorzubereiten.“

 

+++4. Meldung (Montag, 12:05 Uhr)+++

 

Bergneustadts alter und neuer Bürgermeister Matthias Thul (CDU) ist überwältigt von seiner Wiederwahl. „Mit einem Sieg in dieser Höhe habe ich nicht gerechnet“, räumt er ein. Dass er vorne liege, hatte er vermutet, allerdings nicht mit diesem Vorsprung. Das Ergebnis von gut 61 Prozent sieht Matthias Thul als Bestätigung seiner Arbeit. Vor fünf Jahren hatte er sich als Neuling noch in einer Stichwahl behaupten müssen. Sorge macht ihm das starke Abschneiden der AfD auch in seiner Kommune. Abgesehen von SPD und CDU hätte er die Ergebnisse der bislang übrigen Fraktionen im Rat stärker eingeschätzt. Den Wahlausgang verfolgte Thul zunächst im Krawinkelsaal, ehe er mit Freunden und weiteren Ratsvertretern zur Party in das Phönix-Hotel wechselte. Dort wurde bis zum späten Abend gefeiert.

 

[Foto: Michael Kleinjung --- Matthias Thul freut sich über seine Wiederwahl.]

 

Die größte Baustelle macht Thul bei den Finanzen aus: „Die müssen wir in den Griff bekommen.“ Ein Baustein dazu sei die Entwicklung von Gewerbegebieten. Doch zunächst müsse man einen Haushalt aufstellen und sehen, wie die Koalitionsgespräche ausgehen: „Wir müssen uns jetzt erst finden“, so Thul. Bis zum Jahresende gelte es, jede Menge Herausforderungen zu meistern, so sein Blick auf die kommenden Wochen.

 

+++3. Meldung (Montag, 11:35 Uhr)+++

 

[Foto: privat --- Thomas Hellbusch und seine Frau Nina freuen sich über das Ergebnis.]

 

„Das war der Wahnsinn“, ist Thomas Hellbusch auch am Tag danach noch glücklich über den Wahlabend in Nümbrecht. Der CDU-Kandidat erreichte direkt die Mehrheit, 51,31 Prozent der Nümbrechterinnen und Nümbrechter stimmten für den Leiter des Personalrates der Kreispolizeibehörde des Oberbergischen Kreises. Damit darf er zum 1. November als neuer Bürgermeister seinen Arbeitsplatz ins Rathaus verlagern und die Nachfolge von Hilko Redenius antreten. Bei vier Kandidaten hatte Hellbusch mit einer Stichwahl gerechnet. Zu keinem Zeitpunkt während der Auszählung fiel er unter 50 Prozent, aber es sei sehr spannend gewesen. Zunächst in einem Saal im Parkhotel und dann im Rathaus durfte Hellbusch dann feiern. „Am Ende war ich wirklich überwältigt“, so Hellbusch, der neben den Wählern seinem Wahlkampfteam dankte.

 

Nicht nur er selbst durfte feiern, auch die Nümbrechter CDU als Ganzes. Sämtliche Wahlbezirke wurden gewonnen. „Eine sehr stabile Leistung“, so Hellbusch, womit er sich im Rat mit den bisherigen Partnern über eine stabile Mehrheit freut. Ganz neu im Rat ist die AfD mit sechs Sitzen. Die Kandidaten seien ihm noch unbekannt. Man werde sich davon überraschen lassen müssen, wie diese sich einarbeiten.

 

+++2. Meldung (Montag, 11:15 Uhr)+++

 

Der designierte Engelskirchener Bürgermeister Lukas Miebach ist auch am Tag nach der dramatischen Wahl noch überwältigt und freut sich über den Sieg, der erst gegen 21:30 Uhr feststand. Der letzte offene Wahlkreis war Bickenbach. Dass dieser an die SPD gehen würde, stand vorab fest, entscheidend aber war der Prozentsatz. „Ich habe bis zum Schluss gezittert“, räumt Miebach ein. Mit einem hauchdünnen Vorsprung von 88 Stimmen setzte sich der 37-Jährige gegen seinen gleichaltrigen Kontrahenten Christian Welsch durch.

 

[Foto: Sebastian Miebach.]

 

„Den Wahlausgang haben wir im Rathaus verfolgt und sind dann mit der gesamten Fraktion in mein Haus gezogen, wo bereits Freunde warteten“, so Miebach. Hunderte von Glückwunschnachrichten haben ihn in den letzten Stunden erreicht. Politisch möchte Miebach das Ehrenamt stärken und sich für die Sanierung von Grundschulen und insbesondere den Ausbau der Turnhalle in Engelskirchen einsetzen. Miebach ist der erste CDU-Bürgermeister in Engelskirchen nach 36 Jahren.

 

 

+++1. Meldung (Montag, 10:25 Uhr)+++

 

In Bergneustadt setzte sich Amtsinhaber Matthias Thul (CDU) im ersten Wahlgang durch und geht damit in eine zweite Legislaturperiode als Bürgermeister. Er erhielt rund 61 Prozent der Stimmen und verwies seine Konkurrenten Dr. Christian Hannes (SPD, 22,4 Prozent) und Jens Holger Pütz (UWG, 16,5 Prozent) recht deutlich auf die Plätze. Im Rat bilden CDU (12 Sitze) und SPD (9 Sitze) weiterhin die größten Fraktionen, sie mussten allerdings Verluste hinnehmen. Die AfD erreichte aus dem Stand 18,7 Prozent und ist nun die drittstärkste Kraft im Rat.

 

Zu den Ergebnissen aus Bergneustadt

 

Extrem spannend ging es in Engelskirchen zu. Die Bewerber um das Bürgermeisteramt, Lukas Miebach (CDU) und Christian Welsch (SPD), lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Ende gewann Miebach mit einem Mini-Vorsprung von 88 Stimmen und löst damit SPD-Mann Dr. Gero Karthaus an der Gemeindespitze ab. Dafür sicherten sich die Sozialdemokraten die hauchdünne Mehrheit im Rat. Sie haben 14 Sitze, während die CDU auf 13 kommt. Bündnis 90/Die Grünen mussten auch in Engelskirchen erhebliche Verluste hinnehmen, die FDP bleibt mit zwei Sitzen im Rat. Weitere Parteien stellten sich nicht zur Wahl.

 

Zu den Ergebnissen in Engelskirchen

 

Raoul Halding-Hoppenheit (CDU) tritt in Gummersbach die Nachfolge des langjährigen Bürgermeisters Frank Helmenstein an. Der bisherige Erste Beigeordnete und Kämmerer erreichte mit 61,6 Prozent eine stabile Mehrheit vor Thorsten Konzelmann (SPD). Bei der Ratswahl erlebten die Christdemokraten indes einen Einbruch, mussten Stimmverluste von mehr als 6 Prozent hinnehmen und verloren vier Ratsmandate. Auch in der Kreisstadt war die AfD der Gewinner: Beinahe wurde sogar die SPD als zweitstärkte Kraft abgefangen.

 

Zu den Ergebnissen in Gummersbach

 

Dietmar Persian trat nicht mehr an, also wurde auch in Hückeswagen ein neuer Bürgermeister gesucht. Fünf Kandidaten gingen ins Rennen, zwei von ihnen dürfen in zwei Wochen noch einmal ran in der Stichwahl: CDU-Kandidat Mario Moritz (36) bekam 42,47 Prozent der Stimmen, Zweiter wurde der 66-jährige Jörg von Pohlheim (FDP) mit 18,71 Prozent. Bei der Wahl zum Stadtrat bleibt die CDU weiterhin stärkste Kraft (+ 2 Sitze), die AfD verdreifachte ihr Ergebnis (von 5,23 auf 16,35 Prozent) und ist nun an zweiter Stelle. Knapp dahinter liegen Grüne und SPD.

 

Zu den Ergebnissen in Hückeswagen

 

Sven Engelmann (CDU) ist neuer Bürgermeister von Lindlar. Er holte 61,4 Prozent der Stimmen und setzte sich damit gegen Cordula Ahlers (unterstützt von SPD, Grünen und FDP) durch. Bei der Ratswahl konnten die Christdemokraten zulegen, eine Mehrheit haben sie aber nicht. Klarer Verlierer auch hier: Bündnis 90/Die Grünen, die im Vergleich zur letzten Kommunalwahl mehr als 9 Prozent einbüßten und vier Ratsmandate abgeben müssen.

 

Zu den Ergebnissen in Lindlar

 

Mit einem großen Vorsprung siegte Sebastian Heimes bei der Bürgermeisterwahl in Marienheide. Der CDU-Bewerber erreichte 72,3 Prozent der Stimmen – Sebastian Geisel (SPD, 18,18 Prozent) und Dirk Loh (Grüne, 9,54 Prozent) waren chancenlos. Im Rat verteidigte die CDU ihre Spitzenposition trotz leichter Verluste. Die AfD trat erstmals in allen Wahlbezirken an und wurde auf Anhieb zweitstärkste Kraft noch vor der SPD.

 

Zu den Ergebnissen in Marienheide

 

Zu einer Stichwahl um das Bürgermeisteramt kommt es in Morsbach. Dabei verpasste Jan Schumacher (BFM-UBV) mit 49,5 Prozent nur ganz knapp die Wahl im ersten Durchgang. In zwei Wochen misst er sich mit Nadja Hansmann von der CDU, die 33,9 Prozent erreichte. Abgeschlagen war der dritte Bewerber, Andreas Reinery (parteilos, 16,6 Prozent). Trotz Stimmenabwanderungen wurde die BFM-UBV erneut stärkste Kraft, knapp vor der CDU. Beide haben jeweils acht Sitze im Rat. Die SPD verlor mehr als sechs Prozent der Stimmen. Die AfD erzielte hingegen auch in Morsbach satte Zugewinne und erreichte vier Ratsmandate.

 

Zu den Ergebnissen in Morsbach

 

Nachsitzen muss in Radevormwald der Amtsinhaber Johannes Mans (parteilos). Er bekam 41,31  Prozent der Stimmen und damit etwas weniger als CDU-Kandidat Dejan Vujinovic (42,43 Prozent). Emilie Machholz (SPD, Grüne) wurde abgeschlagen Dritte. Damit sehen sich Mans und Vujinovic in zwei Wochen bei der Stichwahl wieder. Im Rat verteidigte die CDU ihre erste Pole Position, sie bleibt bei 17 Sitzen. Direkt dahinter schaffte es die AfD, ihre Sitzanzahl mehr als zu verdoppeln (von 3 auf 7). Drittstärkste Fraktion ist die SPD.

 

Zu den Ergebnissen in Radevormwald

 

In Reichshof müssen die Wähler in zwei Wochen erneut an die Urne gehen, denn ein neuer Bürgermeister konnte im ersten Wahlgang nicht ermittelt werden. René Kauffmann (CDU) vereinigte mit 45,3 Prozent zwar die meisten Stimmen auf sich, doch der parteilose Kandidat Jan Gutowski machte ihm mit 41,6 Prozent die absolute Mehrheit streitig. Gerald Zillig von der SPD kam lediglich auf 13,1 Prozent. Regelrecht abgestraft wurde die CDU bei der Ratswahl: Fast 9,5 Prozent weniger Stimmen als 2020 erreichte die weiterhin stärkste Kraft. Mehr als 20 Prozent der Wahlberechtigten gaben ihre Stimme für die AfD ab und verschafften der Partei damit acht Sitze im Rat.

 

Zu den Ergebnissen in Reichshof

 

In Waldbröl bleibt an der Rathausspitze alles beim Alten: Bürgermeisterin Larissa Weber hatte keine Gegenkandidaten und wurde mit 88,8 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt. Deutliche Verschiebungen gibt es unterdessen im Rat. Die AfD erreichte in Waldbröl mit 22,6 Prozent ihr kreisweit bestes Ergebnis und wird künftig mit neun Vertretern im Rat vertreten sein. Große Verluste verzeichneten derweil CDU (-7,98 Prozent), SPD (-5,9 Prozent), Grüne (-4,1 Prozent) und FDP (-3,7 Prozent).

 

Zu den Ergebnissen in Waldbröl

 

Ulrich Stücker bleibt Bürgermeister von Wiehl. Dass der Amtsinhaber aber lediglich auf 72 Prozent der Stimmen kam und Gegenkandidat Joel Chamorro (Partei des Fortschritts) immerhin 28 Prozent erreichte, ist durchaus als Überraschung zu bezeichnen. Im Hinblick auf die Ratswahl zeigten sich ähnliche Entwicklungen wie in vielen anderen Kommunen. Während die meisten etablierten Parteien Verluste verzeichneten – am schlimmsten erwischte es die Grünen (vier Sitze weniger im Rat) -, legte die AfD kräftig zu. Sie hat jetzt acht Sitze im Rat.

 

Zu den Ergebnissen in Wiehl

 

Amtsinhaberin Anne Loth war in Wipperfürth die einzige Bürgermeisterkandidatin. Die parteilose 53-Jährige vereinigte 81,03 Prozent der Stimmen auf sich. 18,97 Prozent der Wähler stimmten mit Nein. Im Rat bleibt die CDU stärkste Kraft mit 39,86 Prozent, auch wenn sie einen Sitz einbüßt. Ebenfalls einen Sitz weniger erreichte die SPD (7 Sitze), sie bleibt aber zweitstärkste Fraktion. Die AfD zieht erstmals in den Stadtrat ein, im Vergleich zu anderen Ergebnissen im Kreis reichte es aber „nur“ für 12,43 Prozent und fünf Sitze.

 

Zu den Ergebnissen in Wipperfürth

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