BLAULICHT

Rechtsradikale Aufkleber mit Rasierklingen gespickt

Red; 28.02.2020, 16:45 Uhr
WERBUNG
Foto: privat --- Unter den Aufklebern mit rechten Parolen wurden teils Rasierklingen angebracht, sodass sich Menschen, die die Aufkleber entfernen wollen, daran verletzen könnten.
BLAULICHT

Rechtsradikale Aufkleber mit Rasierklingen gespickt

Red; 28.02.2020, 16:45 Uhr
Marienheide – Rund um die Lingesetalsperre wurden Sticker mit politischen Parolen gefunden – Der Staatsschutz ermittelt.

Auf Infotafeln bei der Lingesetalsperre in Marienheide sind Aufkleber mit rechtsradikalen Parolen gefunden worden. Ein OA-Leser hat sich mit seinem Fund an die Redaktion gewandt. Der Leser, der seinen Namen nicht in diesem Zusammenhang lesen möchte, habe bei Spaziergängen um die Talsperre die Aufkleber gesehen. „Besonders perfide: Es wurden Rasierklingen hinter den Aufklebern versteckt, welche beim Entfernen Verletzungen hervorrufen sollten.“ Es sei wegen Verbreitung rassistischen Gedankenguts Anzeige gegen Unbekannt gestellt worden, erzählte der Leser.

 

Die Polizei Köln teilte auf Nachfrage mit, dass in dieser Angelegenheit der Staatsschutz ermittelt. Am 18. Februar habe erstmals ein Bürger der Polizei in Gummersbach Aufkleber mit politischen Parolen im Bereich der Lingesetalsperre gemeldet. „An einigen dieser Aufkleber waren Rasierklingen auf der Klebefläche befestigt.“ Hinsichtlich der aufgedruckten Inhalte nahm die Polizei in Gummersbach eine Strafanzeige wegen des Verdachts der Volksverhetzung auf. Zwei Tage nach dem ersten Fund habe ein weiterer Gummersbacher den gleichen Sachverhalt über das Online-Portal der Polizei angezeigt. Dieser hatte ebenfalls an der Lingesetalsperre offenbar die gleichen Aufkleber entdeckt, bei denen teilweise Rasierklingen hinterlegt waren, teilte die Polizei mit.

 

Wie viele Aufkleber gefunden wurden, darüber könnte der Staatsschutz erst dann weitere Auskünfte erteilen, wenn alle Beweismittel vorliegen und die Anzeigenerstatter abschließend befragt worden seien. Der Redaktion liegen Fotos von mindestens drei unterschiedlichen Aufklebern vor. Die Gummersbacher Polizei sei in die Ermittlungen des Staatsschutzes der Polizei Köln eingebunden. „Weitere manipulierte Aufkleber wurden bis heute nicht gefunden.“ Das Präparieren von Aufklebern oder Plakaten mit Rasierklingen sei seit Jahren – wenn auch nicht im Oberbergischen Kreis – in jedwedem politischen Phänomenbereich bekannt, so die Polizei.

WERBUNG