Waldbröl – Schulausschuss wollte mit Vertreter des Verkehrsunternehmens über die Schulbusproblematik sprechen – Gremium zeigte sich enttäuscht.
Von Lars Weber
Überfüllte Busse, stehengelassene Schüler oder vergebliches Warten auf die nächste Verbindung: Busfahren ist in den vergangenen Monaten zunehmend mit viel Frust verbunden gewesen, auch und gerade im Schülerverkehr (OA berichtete unter anderem hier). Die Waldbröler Politik und die Schulleitungen hätten gestern gerne mit einem Vertreter der OVAG über die Schulbusproblematik bei der aktuellen Sitzung des Schulausschusses gesprochen. Das Verkehrsunternehmen entsendete jedoch keinen Ansprechpartner, sondern nur eine Entschuldigung mit dem Verweis auf den gerade gestarteten Fahrplanwechsel und das Statement, das die OVAG in diesem Zuge öffentlich gemacht hatte – sehr zum Leidwesen der anwesenden Gremiumsmitglieder.
Mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember hatte die OVAG einen Sonderfahrplan aktiviert, mit dem sie auf die massiven Personalprobleme und damit verbundenen Fahrtausfälle reagiert hatte, die in den Wochen zuvor an der Tagesordnung gestanden hatten (OA berichtete). Dabei sei darauf geachtet worden, dass vor allem die für Schüler relevanten Fahrten erhalten blieben. Weitere Maßgabe war, auf allen Linien ein durchgängiges und nachvollziehbares Angebot aufrechtzuerhalten, schrieb das Unternehmen um Geschäftsführerin Corinna Güllner in dem ausführlichen Statement Ende November. Die OVAG-Chefin war zuvor auch mehrfach in Ausschüssen des Kreises, um dort unter anderem über die aktuellen Probleme zu sprechen. Ob die Linien nun mit dem Sonderfahrplan wieder verlässlicher sind, muss sich erst zeigen.
Für die Probleme haben die Waldbröler Politiker und Schulleitungen auch durchaus Verständnis. Trotzdem: „Schade, dass die OVAG nicht hier ist, das hätte sie sich ruhig mal anhören können“, meinte Frank Bohlscheid, Leiter des Hollenberg-Gymnasiums, und meinte damit vor allem auch die enormen Herausforderungen, mit denen die Familien und Kinder zu kämpfen hatten in den vergangenen Wochen und Monaten. „Für die bedeutet jeder ausgefallene Bus großen Stress!“
Ute Gick von der Gesamtschule verwies auch auf Probleme während des kurzen Schneeeinbruchs. „Bei den ersten Schneeflocken ging gar nichts mehr.“ Zum Beispiel mussten die großen Gelenkbusse in der Garage bleiben und wurden stattdessen mit kleineren Bussen ersetzt. Ergebnis seien völlig überfüllte Busse und zurückgelassene Kinder gewesen.
„Es hat sich mit dem Fahrplanwechsel was getan“, sagte Beate Bertrams-Helzer, Leiterin der Waldbröler Schulverwaltung. „Und es musste sich auch was tun.“ Es habe Tage gegeben, da habe das Telefon bei ihnen nicht stillgestanden, so viele Beschwerden und Hinweise musste das Sekretariat aufnehmen. Sie sagte aber auch, dass der Umfang der Probleme in der Form neu gewesen sei.
Nun seien mit dem Fahrplanwechsel bei einigen Linien wie der 312 Verbesserungen eingetreten, sodass die Schüler zum Beispiel nicht mehr früher den Unterricht verlassen müssen, um ihren Bus zu bekommen. Bei anderen Linien wie zum Beispiel der 342 nach Schladern gibt es aber weiterhin Redebedarf.
„Wir bezahlen über die Kreisumlage viel Geld für den Busverkehr“, sagte Paul W. Giebeler (UWG). Es sollte nachgehalten werden, ob die Verbindungen nun wieder verlässlicher werden und der OVAG ansonsten „zeitnah auf die Füße“ getreten werden. Bei allen Problemen, mit denen sich die OVAG konfrontiert sehe, dürfe die Entwicklung nicht zulasten der Schüler gehen, ergänzte Anne Pampus (SPD). Michael Jaeger (SPD) sagte, dass die Probleme gelöst werden müssen. „Es kann nicht sein, dass überfüllte Busse die Erfahrungen sind, die die Schüler mit dem ÖPNV verbinden. Diese Erfahrungen nehmen sie mit in die Zukunft.“
