POLITIK

OA-Kandidatencheck: Wer tritt das Helmenstein-Erbe an?

Red; 05.09.2025, 11:42 Uhr
WERBUNG
Fotos: Archiv/Halding-Hoppenheit: CDU Gummersbach/Konzelmann: Lina Sommer, Collage: Michael Kleinjung.
POLITIK

OA-Kandidatencheck: Wer tritt das Helmenstein-Erbe an?

Red; 05.09.2025, 11:42 Uhr
Gummersbach - Die beiden Bewerber um das Bürgermeisteramt beantworten den OA-Fragebogen und stellen sich vor.

Ziemlich genau 21 Jahre: So lange wird der CDU-Politiker Frank Helmenstein Bürgermeister von Gummersbach gewesen sein, wenn seine Ära nun bald ein Ende findet. Es war ein Paukenschlag, als er ankündigte, sich nicht ein weiteres Mal zur Wahl stellen zu lassen. Um den frei werdenden Bürgermeistersessel duellieren sich Zwei, die in Gummersbach selbst schon Spuren hinterlassen haben. Die CDU hat sich mit Raoul Halding-Hoppenheit als Kandidaten für den aktuellen Ersten Beigeordneten und Kämmerer der Stadt Gummersbach entschieden. Die Gummersbacher SPD wiederum stellte Thorsten Konzelmann, langjähriger Fraktionsvorsitzender im Stadtrat, Kreistagsmitglied und Chef der SPD Oberberg, auf. Es ist das zweite Mal, dass Konzelmann für das Bürgermeisteramt kandidiert. 

 

Vor der Kommunalwahl stellt Oberberg-Aktuell die Anwärter im Kurzporträt vor und gab ihnen jeweils drei Fragen als Hausaufgabe, die sie schriftlich beantwortet haben. Pro Frage durften sie dabei in ihrer Antwort maximal 900 Zeichen nutzen. Die Kandidaten werden in alphabetischer Reihenfolge vorgestellt.

 

Raoul Halding-Hoppenheit

 

1. Was sind die drei wichtigsten Themen der kommenden fünf Jahre?

 

Den erfolgreichen Kurs generationengerechter Haushaltskonsolidierung fortsetzen, um weiter Entwicklungsspielräume zu sichern und Gestaltungsansprüche umzusetzen. Langfristig die Senkung von Grund- und Gewerbesteuern, sobald die Haushaltslage das erlaubt.

 

Bedarfsgerechte Perspektiven für die Wirtschaft, z.B. durch die Entwicklung neuer Gewerbeflächenkonzepte, Nachverdichtung und eine Unterstützung bei Nachnutzung von Leerstand. Weiterentwicklung von Wirtschaftsförderung (EGG, GTC) und Dialog (Unternehmerforum).

 

Verbesserung von Sicherheit, Sauberkeit und damit Attraktivität von Innenstadt und Ortsteilzentren. Objektiv ist unsere Stadt sicher, allerdings nehmen Straftaten zu und das Sicherheitsempfinden verschlechtert sich. Deshalb klare Kante gegen Drogen und Gewalt, kommunalen Ordnungsdienst stärken und Arbeitskreis mit Polizei, Justiz, Stadt, sozialen Trägern und Bürgern einrichten.

 

2. Wo liegen die Stärken der Kommune? 

 

Starker Wirtschaftsstandort mit breitem Branchen-Mix, guter Verkehrsinfrastruktur, einer leistungsfähigen Wirtschaftsförderung, vielen attraktiven Arbeitsplätzen und hohen Erträgen aus Gewerbesteuer und Einkommenssteuer.

 

Attraktive, als familienfreundlich ausgezeichnete Mittelstadt im Grünen mit hoher Lebensqualität. Großes Angebot an Spiel- und Sportplätzen, Kitas, Schulen, TH Köln und Berufskollegs. Kulturelle Vielfalt – vom Handball-Erstligisten über Halle 32 bis Kino, Bibliothek und VHS. Gute medizinische Versorgung mit Krankenhaus MVZ und Ärzten. 

 

Besondere Stärke der Stadtgesellschaft: Ehrenamtliches Engagement. Unverzichtbar in Vereinen, bei der Freiwilligen Feuerwehr, den Kirchen, Verbänden, Organisationen, im Bereich der Integration und vielem mehr. Die Stadt wird das weiter fördern mit intensiver Bürgerbeteiligung, mit Infrastruktur, Know-how und auch mit Geld.  

 

3. Warum treten Sie an?

 

Es gibt nichts Schöneres, als die Heimatstadt mitgestalten zu dürfen, wo die Familie lebt und die Kinder aufwachsen. Seit über elf Jahren als Erster Beigeordneter und Stadtkämmerer habe ich diese Ehre und führe eine Verwaltung von 750 Köpfen und arbeite mit am Gummersbacher Erfolgsweg. Auch Empathie und Bürgernähe bringe ich mit und bin hier gut bekannt und vernetzt.

 

In den letzten Jahren haben wir Vieles erreicht. Als Bürgermeister möchte ich das, was gut funktioniert, fortsetzen und weiterentwickeln. Und das, was noch nicht richtig funktioniert, möchte ich optimieren oder ändern. Und daneben wollen wir auch Neues mutig und mit Augenmaß umsetzen und Gummersbach weiterhin zukunftsgerichtet gestalten. Auch künftig werde ich das „Wir“ von Politik, Verwaltung und Bürgern pflegen und lade alle Menschen ein, sich aktiv in die Gestaltung und Weiterentwicklung unserer Heimatstadt einzubringen!

 

Steckbrief

 

Alter: 56 Jahre

 

Familienstand und Kinder: verheiratet und zwei Kinder (Tochter 18 Jahre und Sohn 14 Jahre)

 

Wohnort: Gummersbach-Zentrum

 

Beruf: Erster Beigeordneter und Stadtkämmerer

 

Bisheriger politischer Werdegang: seit 2014 kommunaler Wahlbeamter in Gummersbach

 

Vereinszugehörigkeit: VfL Gummersbach (Laufgemeinschaft und Tennis), Hexenbuschverein, Verein zur Förderung der Freiwilligen Feuerwehr in Gummersbach, Gummersbacher Schützenverein von 1833, CDU Gummersbach und weitere

 

Thorsten Konzelmann

 

1. Was sind die drei wichtigsten Themen der kommenden fünf Jahre?

 

Unsere Stadt hat das Potenzial weiter zu wachsen, weil das Wohnen in den nahegelegenen Ballungsgebieten einfach zu teuer wird. Deshalb müssen wir für attraktiven und bezahlbaren Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten sorgen und die Ressourcen brachliegender Gewerbeflächen für weitere Arbeitsplätze nutzen. Bei Grundsteuer und Gewerbesteuer setze ich mich für einen fairen Ausgleich zwischen Bevölkerung und Unternehmen ein.

 

Für mich hat die Erhaltung eines vielfältigen städtischen Schulangebotes und für flächendeckende Kita-Plätze höchste Priorität. Bildungseinrichtungen, Kulturstätten und unsere Spiel- und Sportanlagen sind unverzichtbar für eine lebenswerte Stadt.

 

Die Sicherheit der Bevölkerung ist mir ein besonderes Anliegen. Deshalb darf  beim Ordnungsdienst und bei der Ausstattung unserer Feuerwehr nicht gespart werden.

 

2. Worin liegen die Stärken der Stadt Gummersbach?

 

Als größte Kommune im Oberbergischen Kreis bildet Gummersbach das Verwaltungs- und Dienstleistungszentrum in der näheren Region. Die wichtigsten Verkehrsstränge laufen hier zusammen. Über das städtische Bildungsangebot wie Kitas, Schulen, Volkshochschule und Bibliothek hinaus ist unsere Stadt Sitz der Technischen Hochschule. Städtische und dörfliche Strukturen liegen dicht beieinander. Diese und andere Faktoren können ein Magnet für Gummersbach sein, wenn sie richtig gepflegt und gefördert werden.  

 

Gummersbach ist eine Stadt mit einem vielseitigen Vereinswesen. Unzählige Mitbürgerinnen und Mitbürger engagieren sich in den verschiedensten Vereinen und opfern hierfür gerne ihre Freizeit. So entsteht ein starkes Netz an ehrenamtlicher Tätigkeit mit einem breit gefächerten Angebot für die Bevölkerung. Die Ehrenamtler und Ehrenamtlerinnen machen unsere Stadt richtig lebenswert.

 

3. Warum treten Sie an?

 

Gerade in schwierigen Zeiten muss man Verantwortung auch in hohen Ämtern übernehmen. Die Kommunalpolitik ist das Fundament einer demokratischen Gesellschaft vor Ort. Dieses Fundament in Gummersbach zu stärken, sehe ich als wichtige Aufgabe an. 

 

Seit über 30 Jahren bin ich Mitglied des Stadtrates und habe in dieser Zeit wichtige Führungspositionen bekleidet. 13 Jahre war ich stellvertretender Bürgermeister und habe dabei gelernt, unsere Stadt zu repräsentieren. Als Vorsitzender der SPD-Fraktion habe ich den Überblick über alle Politikfelder. Ich kandidiere also nicht nur, weil ich es will, sondern auch, weil ich es kann.

 

Das Amt des Bürgermeisters erfordert aber nicht nur Fachwissen und Kompetenz, sondern auch Durchsetzungskraft und Nervenstärke. Ich versichere, dass ich nicht nur diese Voraussetzungen mitbringe, sondern das Amt auch mit ganzem Herzen ausüben werde.

 

Steckbrief

 

Alter: 56 Jahre

 

Familienstand und Kinder: ledig; keine Kinder

 

Wohnort: Gummersbach, Stadtteil Derschlag

 

Beruf: Diplom-Verwaltungswirt; beschäftigt beim Landschaftsverband Rheinland (LVR)

 

Bisheriger politischer Werdegang:  1991 Eintritt in die SPD, seit 1994 Mitglied des Rates der Stadt Gummersbach, 1999 bis 2012 Stellvertretender Bürgermeister der Stadt Gummersbach, seit 2004 Mitglied des Kreistages des Oberbergischen Kreises, seit 2004 Mitglied des Regionalrates bei der Bezirksregierung Köln, seit 2007 Vorsitzender der SPD im Oberbergischen Kreis, seit 2012 Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Gummersbach

 

Vereinszugehörigkeit: Arbeiterwohlfahrt (AWO), Deutsche Lebens-Rettungsgesellschaft (DLRG), 2001 bis 2013 Leiter des Bezirkes Oberbergischer Kreis, Schützenverein Derschlag, Schützenverein Gummersbach

 

Die Sitzverteilung im Stadtrat Gummersbach nach der Wahl vom 13. September 2020 (Wahlbeteiligung 47,37 Prozent/Stand: 2020):

  • CDU: 21 Sitze
  • SPD: 11 Sitze
  • Bündnis 90/Die Grünen: 6 Sitze
  • FDP: 3 Sitze
  • AfD: 3 Sitze
  • Die Linke: 2 Sitze

 

Zur Wahl am 14. September treten folgende Parteien an:

  • CDU
  • SPD
  • Bündnis 90/Die Grünen
  • FDP
  • AfD
  • Die Linke
  • BSW
WERBUNG

WERBUNG