LOKALMIX
Abrissarbeiten im vollen Gange: Das neue "Haus Franziskus" entsteht
Gummersbach – Neues modernes Altenheim bietet 80 Menschen einen Platz - Millionenprojekt soll im Herbst 2022 fertig gestellt sein – Caritasverband und Erzbistum sind gemeinsamer Träger.
Von Peter Notbohm
Wo einst der katholische Kindergarten und das Pfarrheim waren, ist nur noch ein großes Trümmerfeld zu sehen. Nur noch wenige Gebäudeteile und Mauern erinnern an die beiden Einrichtungen, auch sie werden in den kommenden beiden Wochen dem Bagger zum Opfer fallen. Der Blick über den Bauschutt löst bei Kreisdechant Christoph Bersch dennoch ein Lächeln aus. „Damit etwas neues entstehen kann, muss man sich von Altem trennen“, weiß er. Denn zwischen der Katholischen Kirche St.Franziskus und dem alten Polizeigebäude wird das neue „Haus Franziskus“, ein hochmodernes Altenheim, entstehen. „Wir haben die Vision, mit einem Altenheim im Herzen der Stadt, den Menschen einen Platz zu bieten, an dem sie am städtischen Leben und an dem in der kirchlichen Gemeinde teilhaben können.“
Auf drei Geschossen sollen künftig 80 Zimmer (das alte Altenheim verfügt über 51 Plätze) untergebracht werden, im Erdgeschoss werden Verwaltung, katholisches Pfarrzentrum und ein öffentliches Café ihren Platz finden, im Kellergeschoss zudem ein Jugendzentrum eingerichtet werden. Angeschlossen wird zudem ein großzügiges Parkdeck für Anlieferungen.
Seit über zehn Jahren laufen die Planungen für das Projekt, die sich durch die verschiedenen Trägerschaften, städtische Auflagen und das enge Grundstück als schwierig gestalteten. „Wir mussten viele Dinge berücksichtigen, auch finanziell“, erklärt Bersch und zitiert Lukas 14, 28: "
Wer ist aber unter euch, der einen Turm bauen will und sitzt nicht zuvor und überschlägt die Kosten, ob er's habe, hinauszuführen?". Auch die Corona-Pandemie verzögerte die Arbeiten leicht. Die Genehmigungen der Stadt Gummersbach lagen bereits seit Längerem vor, die Baugenehmigung des Erzbistums Köln kam aber statt Ende März erst im Juni.
Seitdem wird aber eifrig an der Baustelle gearbeitet. Die Gebäude wurden für den Abriss vorbereitet, der ehemalige Kindergarten verschwand anschließend innerhalb von nur drei Tagen. Auch das Mietshaus in der Karlstraße 11, in dem früher die Kaplane untergebracht waren und das zuletzt als Lagerraum der Caritas verwendet wurde, soll in den nächsten Tagen dem Erdboden gleichtgemacht werden. Für diese Arbeiten muss der City-Parkplatz in der ersten September-Hälfte für vier Tage gesperrt werden, am 6. September wird die Karlstraße zudem vollständig für den Verkehr gesperrt. Eine Umleitung wird über die Singerbrinkstraße erfolgen.
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[Der Bagger hat bereits ganze Arbeit geleistet.]
Bis Ende September soll der Schutt beseitigt, anschließend mit den Erdarbeiten gestartet werden. „Wir hoffen Ende November bereits mit den Rohbauarbeiten beginnen zu können“, sagt Klaus Birth, der für das Projektmanagement zuständig ist. Mit Beginn dieser Arbeiten, die sich vermutlich bis in den Sommer 2021 ziehen werden, wird auch der Parkplatz gegenüber des alten Polizeigebäudes für etwa ein Jahr gesperrt, er wird als Anfahr- und Baustellenfläche genutzt und im Anschluss komplett saniert. „Eine Win-Win-Situation für beide Seiten“, sagt Birth.
Die Eröffnung des „Haus Franziskus“ ist für den Herbst 2022 anvisiert. Ausgestattet wird das Gebäude mit einer modernen Heizzentrale der AggerEnergie im Keller, gekoppelt mit einem Blockheizkraftwerk und einer Photovoltaikanlage. Über das Fernwärmenetz können auch weitere Gebäude versorgt werden, Anwohner wurden bereits vom Energieträger angeschrieben.
Etwa 75 Prozent der Arbeiten sind seit Ende 2019 ausgeschrieben, viele davon auch schon vergeben. Insgesamt 16 Millionen Euro sind für das Projekt eingeplant. 12,5 Millionen Euro fallen für das neue Altenheim an. 11 Millionen Euro werden hiervon durch den Caritasverband getragen, die Finanzierung läuft über Banken und wird über 30 Jahre durch die sogenannten Bettenwerte nach Vorgaben des Landespflegegesetzes abgegolten. Für das Pfarrzentrum sind 3,5 Millionen Euro anvisiert. Den Löwenanteil trägt das Erzbistum, die katholische Pfarrgemeinde hat mit 120.000 € nur einen geringen Eigenanteil und wird Teile hiervon durch künftige Spendenaktionen refinanzieren. „Letztlich wird das neue Gebäude die Stadt Gummersbach enorm aufwerten“, ist sich Rolland Gregor vom Caritasverband sicher.
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