BLAULICHT
Neue Zahlen im Unfallatlas
Oberberg – Im Oberbergischen krachte es dem Statistischen Landesamt zufolge 2022 wieder so häufig wie vor der Pandemie.
Auf oberbergischen Straßen haben sich im vergangenen Jahr rund 1.180 Verkehrsunfälle ereignet. Das geht aus dem aktualisierten Unfallatlas hervor, der heute von Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) als Statistisches Landesamt vorgestellt worden ist. Die Anzahl der Verkehrsunfälle stieg damit im Vergleich zu 2021 um fast 14 Prozent – und ist sogar etwas höher als vor Ausbruch der Pandemie (2019: 1.177). Insgesamt wurden im Oberbergischen im vergangenen Jahr 858 Personenschäden erfasst, neun Personen sind verstorben.
Deutlich erhöht haben sich die Unfallzahlen in Gummersbach (plus 35 Prozent) und Engelskirchen (plus 39 Prozent). In Wipperfürth gibt es der Statistik zufolge sogar nahezu eine Verdopplung. Wurden dort 2021 insgesamt 86 Verkehrsunfälle verzeichnet, waren es im vergangenen Jahr 123 (plus 43 Prozent). „Das sehen wir auch in unserer Statistik“, sagte Polizeisprecher Michael Tietze auf Nachfrage. Eine Erklärung für den Ausschlag in der Hansestadt, wie etwa einen neuen Unfallschwerpunkt, habe man bei der Polizei aber nicht.
In seiner Statistik führt das Landesamt außerdem für jede nordrhein-westfälische Kommune die Unfallhäufigkeit je 1.000 Einwohner auf. Mit Reichshof (6,1) und Wipperfürth (5,8) landen hier sogar zwei oberbergische Kommunen in den Top 20: während Wipperfürth den 19. Rang belegt, wurde Reichshof gar der 13. Platz zugeordnet. 2020 lag die Gemeinde landesweit sogar auf dem zweiten Rang. Dass es in Reichshof eine derart hohe Unfallhäufigkeit gibt, führt der Polizeisprecher auf die dortige Autobahn zurück.
Bereits im Februar wurde die Unfallstatistik der oberbergischen Polizeibehörde vorgestellt (OA berichtete). Die dort genannten Zahlen stimmen im Großen und Ganzen mit den von IT.NRW vorgestellten Zahlen überein. Vereinzelt gibt es jedoch Abweichungen. Diese ergeben sich beispielweise daraus, dass IT.NRW auch die Unfälle aufführt, die sich auf Autobahnen ereignet haben. In den Statistiken der örtlichen Polizeibehörde tauchen diese laut Tietze nicht auf, da die Zuständigkeit dabei bei der Kölner Polizei liege.
Auf nordrhein-westfälischen Straßen haben sich im vergangenen Jahr IT.NRW zufolge insgesamt 63.157 Unfälle mit Personenschaden ereignet – und damit rund 16 Prozent mehr als 2021 (54.339). Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden sei damit auf dem höchsten Wert seit 2009 gestiegen (damals: 63.209 Unfälle). In Winterberg habe es mit acht Unfällen je 1.000 Einwohner die höchste Unfallhäufigkeit aller Gemeinden des Landes gegeben.
Der interaktive Unfallatlas ist hier zu finden.
