Engelskirchen – Bianca Naumann hat mit ihrem „Unverpackt-Laden“ den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und bietet nun im Hinblick auf Weihnachten nachhaltige Geschenkideen an.

Von Katharina Schmitz

 

Abfüllen, abwiegen, abrechnen – vor neun Monaten hat Bianca Naumann in Engelskirchen-Ründeroth ihren „Unverpackt-Laden“ eröffnet (OA berichtete). Über Obst und Gemüse, Getreideprodukte, Gewürze, Essige und Öle sowie Drogerie- und Hygieneprodukte bietet sie eine vielfältige Produktpalette für den täglichen Bedarf. Nach der Eröffnung am 14. Februar dieses Jahres wurde der Laden gut angenommen. „Dann kam Corona. Da mussten wir ziemlich zurückstecken“, erinnert sich Naumann. Doch mit der Zeit hat sich die Selbstständige mit ihrem Team einen Kundenstamm aufgebaut. „Unsere Kunden kommen nicht nur aus Engelskirchen. Auch aus Gummersbach, Lindlar, Wiehl, Much und Waldbröl fahren viele Leute zu uns“, freut sich die Gründerin.

 

[Als Alternative zur Frischhaltefolie sind im Ründerother „Unverpackt-Laden“ Bienenwachstücher erhältlich.]

 

Vor über zwei Jahren hat Naumann begonnen, Müll zu reduzieren. Hat sie damals für einen Zwei-Personen-Haushalt noch drei gelbe Säcke benötigt, befüllt sie mittlerweile nur noch einen halben Sack. Sich mit einem „Unverpackt-Laden“ selbstständig zu machen, bewertet sie rückblickend als richtigen Schritt: „Und das gilt nicht nur für mich. Wir möchten ein Zeichen setzen und zeigen, dass eine Veränderung möglich ist – nicht nur in Großstädten, sondern auch bei uns auf dem Land.“ Ihr Team - bestehend aus Heidi Weber und Frauke Röttger-Pütz konnte die Inhaberin trotz der Auswirkungen der Pandemie zusammenhalten.

 

Veränderungen gab es jedoch hinsichtlich der Hygieneregeln. Zwar hätten sie als „Unverpackt-Laden“ ohnehin einen hohen Hygienestandard gehabt, doch sei dieser in den vergangenen Monaten verschärft worden: „Die Kunden können sich vor der Tür die Hände desinfizieren oder Handschuhe aus Baumwolle tragen. Diese werden anschließend von uns gereinigt. Außerdem säubern wir auch die Löffel, Zangen, Griffe und Schaufeln häufiger“, schildert Naumann. Doch einige der geplanten Workshops konnten nicht durchgeführt werden. „Im Oktober haben wir zumindest einen Workshop zum Thema Backmischungen veranstaltet, aber wir hätten gerne mehr auf die Beine gestellt“, so Naumann. An Ideen mangelt es der Gründerin nicht. So möchte sie unter anderem einen Windel-Workshop und Kräuterwanderungen anbieten. Auch ein Cleanup-Day steht auf ihrer Agenda.

 

[Neben Lebensmitteln wie Nudeln, Reis, Müsli und Trockenfrüchten sind im Ründerother „Unverpackt-Laden“ auch Hygieneartikel zu finden.]

 

Im Hinblick auf das anstehende Weihnachtsgeschäft hält der „Unverpackt-Laden“ nachhaltige Geschenkideen bereit. „Derzeit haben wir unter anderem handgemachte Adventskerzenständer sowie Kindermützen und Beutel da. Außerdem kann man auch Adventskalender mit nachhaltigen Produkten spicken. Essige und Öle werden ebenfalls gerne verschenkt“, erklärt Naumann. Auch einige Unternehmen seien schon auf den Geschmack gekommen. So stellen die Damen aus dem Laden auch Weihnachtskörbe zusammen.

 

[Im Laden ist auch eine kleine Weihnachtsecke zu finden.]

 

Besonders gut kommen bei den Kunden Haferflocken, Müsli, Nüsse und Reis an. Die Inhaberin selbst zählt Shampoos ohne Plastik und die Spirelli-Dinkelnudeln zu ihren Lieblingsprodukten: „Die sind in Nullkommanichts gar und super lecker.“ Immer wieder lassen sich im Laden neue Produkte finden. Dabei wird Naumann nicht müde, ihre Mitmenschen zum Umdenken zu bewegen: „Es ist leicht, nach ersten Versuchen in den alten Trott zurückzufallen, aber eine Veränderung ist möglich – Stück für Stück.“