FUSSBALL
Mit Kompaktheit die Gegentorflut stoppen
Marienheide - Hansi Füting, neuer Trainer des A-Ligisten SSV Marienheide, will die Arbeit gegen den Ball verbessern und die zum Teil gravierenden Leistungsschwankungen der Mannschaft beheben - Viele Youngster stoßen zum Kader.
Zwei Gesichter zeigte der SSV Marienheide in der vergangenen Saison: Nach einer furiosen Hinserie, die man auf dem fünften Tabellenrang beendete, folgte nach der Winterpause ein Einbruch, der vor allen Dingen auf personelle Probleme zurückzuführen war. Nur Absteiger Lindlar II holte in der Rückrunde weniger Punkte. Apropos: Der frühere Coach der TuS-Reserve, Hansi Füting, hat nun das Ruder übernommen. Er beerbt Marcel Wittfeld, der den Posten nach einer Spielzeit absprachegemäß zur Verfügung gestellt hat und fortan in der sportlichen Leitung tätig ist. Für Füting ist die Jahnstraße kein unbekanntes Pflaster. Zu seiner aktiven Zeit trug er für vier Jahre das Trikot des damaligen Verbandsligisten.
„Das war sportlich eine supertolle Zeit. Auf und neben dem Platz war die Truppe eine echte Einheit“, erinnert sich Füting zurück. Eigentlich wollte er nach der unschönen Trennung vom TuS Lindlar im Herbst 2022 eine Pause einlegen, doch als die Anfrage von Wittfeld eintrudelte, musste er nicht lange überlegen. „Ich freue mich darauf, in Marienheide mitzuhelfen, etwas aufzubauen. Der Zusammenhalt innerhalb des Vereins und der beiden Seniorenmannschaften ist groß“, sagt Füting.
[Hansi Füting hat den Trainerposten beim SSV Marienheide übernommen.]
Der Kader hat eine Frischzellenkur erhalten. Diverse Nachwuchsakteure, die zum Teil schon ihre Feuertaufe absolviert haben, sind dazugestoßen. „Das sind sehr talentierte Burschen“, berichtet Füting von seinen ersten Trainingseindrücken. „Allerdings müssen sie jetzt auch beweisen, dass sie das Durchhaltevermögen haben, sich dem Konkurrenzkampf zu stellen.“ Der eine oder andere erfahrene Spieler hat sich derweil verabschiedet. Besonders die Abgänge von Corvin Kaiser und Silas Piechowiak schmerzen.
Ansetzen will Füting primär bei der Arbeit gegen den Ball. Die 100 Gegentore in der Vorsaison waren ein eindeutiger Beleg für die defensiven Schwächen. „Die richtige Einstellung ist die Basis für alles“, führt der Übungsleiter aus. „Wir benötigen taktische Disziplin und Kompaktheit, sonst kann man in der Kreisliga A nicht bestehen. Ich habe mir einige Spiele von den Jungs angeschaut. Bei Ballverlusten gingen bei vielen die Köpfe runter. Das darf einfach nicht passieren.“ Um für zusätzliche Stabilität in der Abwehr zu sorgen, wurden Tolga Atas und Kemal Hatip wieder aus dem Reserveteam hochgezogen.
Zugleich hofft Füting, dass die Haupttorschützen fit bleiben. Ohne Moritz Müller, Rene Radermacher und Andreas Matus, die 2022/2023 55 der insgesamt 64 Treffer erzielten, sähe es düster aus. „Die drei müssen viel Verantwortung übernehmen. Es ist wichtig, dass sie von den anderen künftig besser entlastet werden“, so der Trainer.
Zuletzt landeten die „Heier“ auf der neunten Position. Fütings Wunsch ist, in ähnliche Gefilde vorzudringen. „Es wäre schön, das vordere Drittel, also Platz sechs bis acht, zu erreichen. Erst einmal aber gilt, so schnell wie möglich genug Punkte zu holen, damit wir uns einen Abstand nach unten erarbeiten.“ Zum Kreis der Titelkandidaten zählt er Lindlar, Wipperfürth, Hohkeppel II und Frielingsdorf, wobei er seinem Ex-Klub am meisten zutraut: „Der TuS hat das größte Potenzial und die beste Mannschaft.“
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[Hansi Füting und Michael Müller mit einem Teil der Neuzugänge.]
Zugänge
Marian Schiedeck (SV Linde), Tolga Atas (eigene 2. Mannschaft), Kemal Hatip (eigene 2. Mannschaft), Tim Bröcher (reaktiviert/zuletzt BSV Bielstein), Colin Berger (reaktiviert/zuletzt eigene U19), Tobias Kötter (reaktiviert/zuletzt eigene U19), Jan Lob (TuS Lindlar U19/mit Seniorenspielberechtigung), Fynn Müller (TuS Lindlar U19/mit Seniorenspielberechtigung), Ben Ansorge (eigene U19), Luis Ansorge (eigene U19), Yalin Barutcu (eigene U19), Salvatore Frusteri (eigene U19), Max Rustemeier (eigene U19), Daniel Wacker (eigene U19), Artur Pobegaew (eigene U19/mit Seniorenspielberechtigung), Leon Witt (eigene U19/mit Seniorenspielberechtigung), Emre Vurdu (eigene U19/mit Seniorenspielberechtigung)
Abgänge
Azad Karabey (DJK Gummersbach), Marco Reitzig (TuS Weiershagen), Corvin Kaiser (BSV Bielstein), Noah Esposito (SSV Süng), Artur Schemetov (Borussia Derschlag), Silas Piechowiak (Umzug nach Hamburg)
Der Kader
Tor
Nico Galati, Jan Lob, Matthias Meyer, Artur Pobegaew
Abwehr
Domenico Angrisani, Fynn Müller, Luis Ansorge, Tolga Atas, Yalin Barutcu, Tim Bröcher, Timo Danner, Kemal Hatip, Maximilian Müller, Jonas Riepert, Max Rustemeier
Mittelfeld
Sadik Aklan, Ben Ansorge, Colin Berger, Salvatore Frusteri, Lars Hennig, Tobias Kötter, Andreas Matus, Mihail Telechi, Emre Vurdu, Daniel Wacker, Leon Witt
Angriff
Moritz Müller, Rene Radermacher, Julian Schiedeck, Marian Schiedeck
Trainer
Hansi Füting (für Marcel Wittfeld)
Co-Trainer
Andreas Matus
Betreuer
Michael Müller
Sportliche Leitung
Armelino Probo, Marcel Wittfeld
