POLITIK
Mit dem "Ernteland" Kinder mobilisieren
Marienheide - Fiona Rüggeberg stellte im Kulturausschuss ein gemeinnütziges Konzept vor, das junge Menschen die Werte der Ernährung vermitteln soll - Bruchersee ist bald barrierefrei.
Von Leif Schmittgen
Der bewusste Umgang und die Wertschätzung von selbstgezüchten Lebensmitteln soll Kindern künftig im „Ernteland Marienheide“ vermittelt werden. Zumindest ist das die Idee von Fiona Rüggeberg, die sie am Ortsausgang von Marienheide nahe der ehemaligen Bahntrasse verwirklichen möchte. Auf einer terrassierten Fläche soll demonstriert werden, wie es ist, mit einem Gemüsegarten aufzuwachsen - vom Einsäen bis zur Ernte: „Damit steigert sich die Wertschätzung für Lebensmittel, es wird nicht mehr so viel weggeschmissen“, war nur ein Argument von Rüggeberg bei der Sitzung des Kultur- und Tourismusausschusses gestern Abend.
Überzeugungsarbeit musste die Initiatorin nicht leisten, das Projekt stieß auf breite Zustimmung. Eine bürokratische Hürde gilt es allerdings trotzdem zu nehmen: Rat und die Bezirksregierung müssen eine Änderung des Flächennutzungsplans herbeiführen. Falls es grünes Licht vonseiten der Politik gibt, würden Rüggeberg und ihr Team eine gGmbH gründen, die Gemeinnützigkeit würde eine rasche Änderung womöglich begünstigen, so die Hoffnung der Marienheiderin. Einige Fördermöglichkeiten - LEADER hat eine 65-prozentige Kostenübernahme bereits signalisiert - stehen in Aussicht.
Das würde sich auch auf die Eintrittspreise für die Kindergruppen positiv niederschlagen, die mit kostenpflichtigen Fachseminaren für Erwachsene als Quersubventionierung auch komplett entfallen könnten. „Das steht allerdings noch nicht fest“, räumte Rüggeberg ein. Geboten würde den Besuchern einiges: Umgeben von einem Damwildgehege soll das Herzstück ein Gartengelände sein, in der Baumhäuser, Hängebrücken und weitere Spielanlagen in ein System aus kleinen Anbauflächen integriert sind, die unter fachlicher Anleitung von den Besuchern bewirtschaftet werden.
Im „Wikinger- und Wabenhaus“ wird zusätzlich das Thema Insekten bzw. Imkerei aufgegriffen. Spielgeräte sollen die Bewegung fördern, die gruppendynamischen Aktivitäten zudem die Sozialkompetenz der Besuchergruppen stärken, denen das Gelände an Wochentagen vorbehalten ist. An Wochenenden soll das Gelände der Allgemeinheit offen stehen.
Zur kompletten Projektbeschreibung geht es hier.
Barrierefreier Bruchersee
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[Foto: Leif Schmittgen.]
Das Ende 2019 vorgestellte Projekt „Bergischer See - Alle inklusive – barrierefrei & seniorengerecht“ (OA berichtete) vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) nimmt Formen an. Das berichtete Tobias Schmitz von der Projektgesellschaft „Das Bergische“ den Ausschussvertretern. Demnach sollen in der Nähe des DLRG-Hauses eine behindertengerechte Badestelle samt Parkplatz, barrierefreiem Zugang zum Rundweg und Toilettenanlage entstehen. Unter anderem ist am Ufer ein Steg geplant, über den das Wasser per Rampe behindertengerecht erreicht werden kann. In Höhe der Gaststätte „Rogers“ soll ein Balkon über die Wasserfläche ragen.
Der Rundweg wird - entgegen ursprünglicher Überlegungen - nicht asphaltiert, um die 80-prozentige Förderung des 2,5-Millionen-Projekts durch Land und EU nicht zu gefährden. „Dabei spielen umwelttechnische Grundsätze eine Rolle“, so Schmitz. Allerdings wird der Belag soweit ausgebessert, dass er problemlos mit Rollstuhl genutzt werden könne. Sobald die erneute Prüfung auf Umsetzung der Anträge durch die Behörden genehmigt würde, beginnt die Ausschreibung. Der ursprüngliche Projektzeitraum wurde bis März 2022 verlängert, sodass das barrierefreie Baden im kommenden Jahr möglich sein wird.
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