HANDBALL

Mühsamer Arbeitssieg: Sigurdsson nimmt Team in Schutz

pn; 05.02.2021, 23:33 Uhr
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Fotos: Thomas Wirczikowski ---- Ellidi Vidarsson wirkte überspielt und leistete sich ungewohnt viele Fehler. Der Isländer war der einzige WM-Fahrer im Kader des Tabellenzweiten.
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Mühsamer Arbeitssieg: Sigurdsson nimmt Team in Schutz

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pn; 05.02.2021, 23:33 Uhr
Gummersbach - Der VfL Gummersbach leistet sich beim 28:25-Erfolg über Aue viele Fehler - Sigurdsson sieht die Schuld bei sich - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

 

VfL Gummersbach – EHV Aue 28:25 (12:12).

 

Der VfL Gummersbach ist mit einem zähen 28:25-Arbeitssieg ins neue Jahr gestartet. Das Team von Gudjon Valur Sigurdsson tat sich gegen den EHV Aue lange Zeit sehr schwer und produzierte über 50 Minuten ein Feuerwerk an Fehlern und ließ zahlreiche hochkarätige Chancen liegen. Erst ein kurzer Zwischensprint zu Beginn der Schlussphase sorgte für ein wenig Entspannung beim Tabellenzweiten, der nahtlos an den durchwachsenen Auftritt in Dormagen kurz vor dem Jahreswechsel anknüpfte.

 

Sigurdsson entschuldigte sich nach dem Spiel bei seinem Team. „Ich muss eingestehen, dass es ein Fehler war, auf Testspiele während der Pause zu verzichten. Uns fehlte heute die Abstimmung, die unser Spiel im November und Dezember ausgemacht hat. Das muss ich auf meine Kappe nehmen. Ich bin der Mannschaft dankbar, dass sie meinen Fehler gut gemacht hat“, sagte der Isländer.

 

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Dabei begann die Partie zunächst noch ganz nach dem Geschmack des oberbergischen Altmeisters. Janko Bozovic ließ den Ball bereits nach wenigen Sekunden mit einem wuchtigen Wurf im Netz von Sveinbjörn Petursson zappeln, Raul Santos und Alexander Hermann erhöhten zügig auf 3:0 (4.). Ein perfekter Einstieg ins Spiel, auch vom zwischenzeitlichen 3:2 (8.) ließ sich Gummersbach zunächst nicht bremsen und erhöhte zum 7:3 (12.). In den folgenden Minuten fraßen sich die Hausherren aber immer wieder in der gegnerischen Deckung fest oder scheiterten am glänzend aufgelegten Petursson, der mit seinen Paraden dafür sorgte, dass Aue beim 8:8 (16.) wieder im Spiel war.

 

[Von seinem Einriss in der Achillessehne war nichts mehr zu spüren. Janko Bozovic war bester Spieler im blau-weißen Dress. Für die neue Saison soll der VfL Gummersbach Interesse an einer Verpflichtung von Vladan Lipovina haben. Der Halbrechte läuft momentan noch für den HBW Balingen-Weilstetten auf.]

 

Es folgten zehn vogelwilde Minuten, in denen beide Teams zahlreiche Chancen liegen ließen, einzig Janko Bozovic und Matthias Puhle erreichten im VfL-Dress im ersten Durchgang wirklich Normalform. Auf der Gegenseite gaben EHV-Shooter Adrian Kammlodt und Kreisläufer Bengt Bornhorn offensiv die Alleinunterhalter. Dass die Gastgeber eine 12:10-Führung (29.) nicht mit in die Pause nahmen, passte zum fahrigen Spielverlauf.

 

Auch nach dem Seitenwechsel blieb es eng. Der VfL legte stets vor, Aue, das auf den in Gummersbach aufgewachsenen Julius Schröder wegen einer Reizung in der Schulter verzichten musste, konterte immer wieder mit dem Ausgleich. Spielerische Glanzmomente suchte man auf beiden Seiten weiterhin vergeblich, ausgelassene Großchancen fand man dagegen umso häufiger – Vidarsson und Blohme scheiterten jeweils im Gegenstoß. Zum Glücksgriff mutierte nach dem 19:17 (42.) die Einwechslung von Diogo Valerio. Der portugiesische Torhüter benötigte zwar ein wenig Zeit, um ins Spiel zu finden, sollte nachher mit seinen fünf Paraden aber die entscheidenden Akzente setzen.

 

[Adrian Kammlodt war über 50 Minuten nicht zu stoppen und trug das Offensivspiel der Gäste nahezu alleine.]

 

Bis zum 20:20 (47.) blieb die Partie schwere Handball-Kost. Zum Gamechanger wurde die zweite Auszeit Sigurdssons, in der der Isländer scheinbar die richtigen Worte fand. Aue wurde zusehends müder, auch Adrian Kammlodt verließen nun die Kräfte. Der Halblinke leistete sich zunächst einen schwachen Pass und haderte im anschließenden Angriff mit einem ausbleibenden Pfiff der Schiedsrichter. Lukas Blohme war es egal: Mit einem kurzen Antritt erhöhte der Linkshänder zum 23:20 (51.) aus der zweiten Reihe. In trockenen Tüchern war der Erfolg damit aber immer noch nicht. Eine vollkommen unnötige Zeitstrafe von Tin Kontrec nutzte Aues Rechtsaußen Maximilian Lux mit einem Doppelschlag zum 24:23 (55.).

 

Gebrochen war der Wille der Gäste erst zwei Minuten vor dem Ende: Gabriel De Santis leistete sich einen Faux-Pas, der das gesamte Spiel treffender nicht hätte zusammenfassen können. Unter passivem Vorwarnzeichen legte der schwache Halbrechte den Ball auf zwölf Metern nach einem Freiwurfpfiff einfach zu Boden. VfL-Kapitän Timm Schneider reagierte gedankenschnell und sorgte mit dem 27:23 (58.) für Aufatmen im Gummersbacher Lager.

 

[Es war nicht das Spiel des Alexander Hermann. Der Nationalspieler traf nur drei seiner neun Versuche.]

 

„Wir haben ein ordentliches Spiel gemacht. Gegen so einen starken Gegner wie den VfL Gummersbach reicht ein starker Rückraumspieler aber einfach nicht aus. Wir hatten über die rechte Seite viel zu viele Fehlwürfe und haben zu wenig Gefahr ausgestrahlt“, meinte EHV-Coach Runar Sigtryggsson nach der Partie. Wie schwer es ist, aus den Startlöchern zu kommen, musste auch der Spitzenreiter der 2. Liga feststellen. Der HSV Hamburg mühte sich im Parallelspiel zu einem 27:26-Zittersieg über den HC Elbflorenz.

 

Gummersbach: Janko Bozovic (7), Lukas Blohme (6), Ellidi Vidarsson (5), Raul Santos (4/1), Alexander Hermann, Timm Schneider (je 3).

 

Aue: Adrian Kammlodt (11), Bengt Bornhorn (7/3), Maximilian Lux (4), Sebastian Paraschiv, Arnar Birkir Halfdansson, Gabriel De Santis (je 1).

 

Strafen

6:6 Minuten (2x Kontrec, Santos – 2x Schneider, De Santis)

 

Siebenmeter

1/1 – 3/3 (Santos und Bornhorn souverän)

 

Schiedsrichter

Lucas Hellbusch / Darnel Jansen

 

Ergebnisse und Tabelle

 

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