KARNEVAL
Krawatten-Kahlschlag in der oberbergischen Schaltzentrale
Oberberg – Seit 11:11 Uhr regieren im Kreishaus die jecken Wiever – Landrat Jochen Hagt wurde zum letzten Mal in seiner Amtszeit entmachtet.
Von Peter Notbohm
Für seinen letzten Kreishaussturm hatte Landrat Jochen Hagt auch in der allerletzten Schublade noch nach Krawatten gesucht. Kaum war ein Schlips von den jecken Wievern der Kreisverwaltung abgeschnitten, tauchte schon die nächste Krawatte am Halse Hagts auf. Auch den Schlüssel zur Schaltzentrale des Oberbergischen Kreises hatte er in diesem Jahr besonders perfide versteckt und auch Kreisdirektor Klaus Grootens nicht eingeweiht, „damit du auch unter Folter nichts verraten kannst.“
Genützt hat es trotzdem nichts. Schon vor 11 Uhr wurde sich im Kreishausfoyer bei kölscher Musik warmgeschunkelt. Hagt, der seit 2005 jeden Kreishaussturm mitterlebt hat, und Grootens beäugten das närrische Treiben kritisch aus ihrem Büro. Doch alle parallelen Aufwärmübungen halfen nichts. Auch in diesem Jahr konnte sich das Duo noch so sehr gegen die Bürotür stemmen, gegen die von Julia Esposito, Claudia Steinhilb und Julia Röttger (alle Personalrat) angeführte weibliche Übermacht hatten sie keine Chance.
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[Nachdem die Bürotür gestürmt war, wurden stolz die abgeschnittenen "Trophäen" präsentiert.]
Nachdem die Krawatten gefallen waren, mussten Hagt und Grootens traditionell auch in diesem Jahr wieder in extra designte Anzüge schlüpfen – passend zum diesjährigen Motto des Kreishaussturms „KI macht alles digital – doch Hätz bruch mer för Karneval“. Ob das glänzende Silber als „KI-chic“ Nachahmer finden wird, bleibt abzuwarten. Anschließend galt es zunächst einmal mit Sekt und Kurzen auf die neuen Regentinnen anzustoßen, ehe mit dem Symbol der Macht, dem Kreishausschlüssel, in die Kantine des Kreishauses gezogen wurde, die bereits aus allen Nähten platzte.
Ob Hagt nach Ende seiner Amtszeit im Herbst Beerpong üben wird, bleibt ein Geheimnis des Noch-Landrats. Nötig hätte er es jedenfalls. Bevor das karnevalistische Programm begann, bekamen er und sein Kreisdirektor nach einer Tanzeinlage der Aggerperlen die Gelegenheit, sich den Schlüssel der Macht zurückzuholen. Doch weder beim Ratespiel „Wer würde eher“ noch beim Beerpong hatten beide eine Chance gegen die jecke Übermacht, obwohl die Wiever ihnen zahlreiche Chancen ließen. Zur Belohnung gab es 100 Liter Freibier durch den Landrat. Als Gäste war in diesem Jahr neben den Aggerperlen der Ründerother Karnevalsverein eingeladen. Für die weiteren Highlights sorgten die jecken Eigengewächs aus dem Kreishaus: „Fire-Rescue-Korps“, die Crew vom Gru“ und „Passagierschein A 38“.
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